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Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann — 23.1888

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Heft 7
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https://doi.org/10.11588/diglit.44084#0167
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L)


willst, wenn er kommen

Triüikc au der Tholtz. Nach cmcm Kcauildc vo» zo. Laug. (T. 167!

der Gesellschaft zn vor-
hat, daß seine Schliche

zulocken,
dank lohnen, D ' s
er ist zn Allem fähig!

Du ihn nicht empfangen
sollte!"
Sie hatte ihren Handschuh abgerissen nnd streckte
Jllburg die kleine Rechte zum Einschlag entgegen. Ihre
Wangen brannten nnd eine düstere Gtnth glimmte in
den durchsichtig klaren Nirenangen.
Rur zögernd ergriff Egon' ihre Hand. Diesen
wnthenden Haß gegen das eigene Blut verstand er
nicht, seine Seele war zn frei von Mißtrauen, nm
Wanda völlig begreifen zn können.
„Ich erfülle nur widerstrebend Deinen Wunsch,"
entgegnete er langsam. „Ich helfe gern, nnd gerade
diesen Unglücklichen zu retten, würde mir eine hohe
Freude gewesen sein. Du mußt Charakter nnd Herz
Basil's indessen besser kennen als ich, deshalb überlasse
ich Dir die Entscheidung. Nur auf Eines möchte ich
Dich aufmerksam machen. Wird Basil, wenn er wirk-
lich auf so tiefer sittlicher Stufe steht, wie Du an-

Ehre und Namen.
Roman
Voll
F. v. Zobcltitz.
(Fortsetzung.) , , , , ,
lNachoriicl verboten.)
^-ein Bruder," fuhr Wanda fort, „will
f sich zwischen uns drängen, nm unser ehe-
liches lieben zn vergiften, denn er be-
neidet mich. Er wird versuchen, durch
Drohungen aller Art, durch Verleum-
dung und Heuchelei Gelder aus Dir herans-
aber er wird Dir mit schmählichem Un-
Dn darfst ihn nicht vor Dich lassen,
f'HH! Egon, versprich mir, daß

nimmst, nicht versuchen, uns in
nnglimvfen, nachdem er gesehen
bei uns nicht verfangen?"
„Nein, ans dem einfachen Grunde nicht, weil die
Gesellschaft ihn! verschlossen ist. Zudem ist es auch
fraglich, ob er in Neapel bleiben wird, wenn er hier
keine Eristenzgnellen findet. Ihm diese abzuschneiden
nnd ihn dadurch zur Abreise, zn zwingen, ist aber mein
Bestreben."
Jllburg seufzte auf. „Gut," sagte er, „ich will
thnu, was Du wünschest."
Wanda erhob sich nnd ein befreiender Athemzug
löste sich von ihrer Brust.
„Ich danke Dir — es ist besser so! Gute Nacht,
Egon."
„Gute Nacht, mein Kind."
Er gab ihr die Hand. Es fiel ihr auf, daß er sie
nicht wie sonst ans die Stirne küßte, aber sie sagte
 
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