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Heft 17.

Das. Vuch f ü r A l l o.

423

lhat ruchbar. Der mörderische Schloßherr und dessen vier
Helfer kamen vor's Kriminalgericht, welches alle Fünf von
Rechtswegen zum Tode verurtheilte. Vergebens gaben seine
einflußreichen Verwandten sich alle erdenkliche Mühe, für den
vornehmen Mörder Begnadigung zu erwirken. Die Königin
Maria und deren Räthe zeigten sich unerbittlich. Seines hohen
Ranges wegen wurde ihm als einzige Vergünstigung zugebil-
ligt, daß zu seiner Hinrichtung ein seidener Strick benutzt
werden dürfe
Und so geschah denn auch die Exekution im März 1557.
Die vier Dienstleute wurden mittelst gewöhnlicher Hanfstricke,
ihr Gebieter aber, der Hauptsünder, mittelst eines seidenen
Strickes gehängt. Die Leichen der Diener verscharrte man
nachher unter dem Galgen; der entseelte Körper des Lords
aber sollte in der Kathedrale zu Salisbury in der dort be-
findlichen Familiengruft beigesetzt werden; soviel hatten die
Verwandten doch erreicht. Aber damit war dis städtische Be-
hörde zuerst gar nicht einverstanden; erst nach langwierigen
Verhandlungen ließ sie sich bewegen, die Erlaubnis; zu er-
theilen, jedoch nur unter der Bedingung, daß der seidene
Strick, welcher bei der Hinrichtung gebraucht worden, auf das
Grabdenkmal des Lords gelegt werde zum ewigen Andenken
an das Verbrechen und an die Schmach Desjenigen, der dar-
unter ruhe.
Fortan betrachteten die wackeren Bürger von Salisbury
den seidenen Strick in der Kathedrale als eine der größten
Merkwürdigkeiten ihrer Stadt; ja, sie wurden im Verlaufe
der Zeit förmlich stolz darauf. Man kann sich also wohl
ihre Aufregung erklären, als 230 Jahre nach Lord Stourton's
Beisetzung dessen seidener Strick einmal in einige Gefahr ge-
rietst Im Jahre 1787 erschien nämlich ein interessantes Buch
über die Alterthümer von Salisbury und besonders über die-
jenigen in der Kathedrale. Darin war denn auch in ge-
bührender Weise der auf dem Grabdenkmal des Lords Stour-
ton liegende seidene Strick erwähnt. Nun lebte gerade zu
jener Zeit in London ein spleenbehafteter reicher Sonderling,
der, von einer seltsamen Sammelwuth besessen, zu seinem
Privatvergnügen sich eine Art „Museum des Schreckens" an-
gelegt hatte. Er sammelte mit leidenschaftlichstem Eifer die
Gyps-Todtenmasken berüchtigter Verbrecher, soiveit er solcher
habhaft werden konnte, dann alle Arten von Mordwaffen,
welche zur Ausübung von Verbrechen gedient hatten, auch
alte Henkerbeils und Nichtschwerter sowie Folterwerkzeuge,
ferner die Stricke, welche zum Aufhängen der ruchloseste!;
Bösewichte gebraucht worden waren. Um diese Stricke zu er-
lange«;, hatte er mit allei; Henkern in den drei Königreiche!;
geschäftliche Verbindungen angeknüpft. Er zahlte gute Preise.
Sobald ein solcher richtiger „Galgenstrick" ihn; wohlbeglaubigt
zugeschickt wurde, versah er ihn säuberlich mit einen; Etikett,
auf welches er die ii; Betracht kommenden Notizen geschrieben,
und hängte ihn zu den übrigen systematisch und chronologisch
geordnete!; Stricken in seinen; Museum. Je mehr davon er
mit der Zeit zusammbrachte, desto größer wurde seine sonder-
bare Liebhaberei.
Zufällig gerieth das Buch über die Alterthümer voi;
Salisbury in seine Hände und er entdeckte darin die Notiz
über den seidenen Strick auf den; Grabdenkmal des Lords
Stourton. Sofort entstand in ihn; die lebhafteste Begier,
den alten seidenen Strick, dies greifbare Andenken an einen
berühmten Kriminalprozeß des 10. Jahrhunderts, für sein
Schreckensmuseum zu erwerben, welchem nach seiner Meinung
eine solche außerordentliche Kuriosität zur höchsten Zierde ge-
reichen mußte. Freilich dachte er sich wohl, daß die Erlan-
gung des seidenen Strickes nicht so ganz leicht sei«; würde;
doch hoffte er, durch Geld und gute Worte alle Schwierig-
keiten überwinden zu können.
So reiste er denn schleunigst nach Salisbury und begab
sich nach der Ankunft sogleich nach der Kathedrale, um sich
das Innere derselben zeigen zu lasse!;. Anscheinend traf er
es gerade recht günstig. Der sonst mit der Führung der
Fremden beauftragte Küster war erkrankt und lag zu Bette;
ein junger Mensch, der bei ihn; in Dienst stand, wurde daher
"Beauftragt, den Fremden aus London gegen die übliche Ge-
bühr in der Kathedrale umherzuführen. Dieser bewies sich
sehr gleichgiltig gegen alle Merkwürdigkeiten, bis er bei dem
Grabdenkmal des Hingerichteten Lords Stourton anlangte.
Richtig, da lag der alte, faserig gewordene seidene Strick, auf
welche,; seii; junger Führer ihn eigens aufmerksam «nachte.
„Für den alten Strick würde ich gerne zehn Pfund Ster-
ling geben," flüsterte der Besucher und Versucher und gab
dann durch weiteres Zuredei; seinen; dringenden Wunsche noch
mehr Nachdruck. Der junge Mensch hatte wohl Lust, das
Geschäft zu machen, aber er meinte doch, daß er es nicht
wagen dürfe, den ganzen seidenen Strick verschwinden zu
lassen; würde der Herr aber geneigt sein, ihn; dis zehn Pfund
für die Hälfte desselben zu bezahlen, so wolle er beide Augen
zudrücken und es den; Herr,; überlassen, sich ein solches Stück
abzuschneiden.
Der Besitzer des Schreckensmuseums war denn auch mit
der Hälfte zufrieden, da er das Ganze nicht erlangen konnte.
Er zog ein Messer aus der Tasche, nahm den seidenen Strick
von; Grabdenkmal und schnitt die beste Hälfte davon ab,
welche er dann zusammenrollte und zu sich steckte. Nachdem
er dei; vereinbarten Preis bezahlt hatte, verließ er die Kathe-
drale und begab sich in eii; benachbartes Gasthaus, um dort
zu Mittag zu speisen.
Der Raub wurde aber sogleich entdeckt. Ein kleiner Junge,
der sich unbemerkt in die Kirche geschlichen, hatte den Vor-
gang gesehen; er rannte davon und schlug Lärm ii; der Nach-
barschaft. Mai; überzeugte sich schnell von der Richtigkeit
seiner Behauptung, der junge Mensch, der den; Fremden als
Führer gedient, wurde verhaftet und mußte nun bekennen.
Darauf fand man auch den Fremden in seinem Gasthaus,
und, so schwer es diesen; auch fiel, er mußte seine Hälfte des
berühmten seidenen Strickes wieder Herausgebei;, ja er mußte
außerdem noch eine schwere Geldbuße bezahle,;. Die beiden
Hälften des alten seidenen Strickes aber wurden geschickt wie-
der miteinander verbunden, und so liegt denn die sonderbare
Kuriosität noch heute auf den; Grabdenkmal in der Kathedrale
von Salisbury. F. L.

Wähmaschinenarbeit. — Von allen Beschäftigungen weib-
licher Personen an Maschine!; ist die Nühmaschinenarbeit ohne
Zweifel am verbreitetsten. Denn nicht nur werden in zahl-
reichen Arbeitsstätten Nähmaschinen in Betrieb gesetzt, sondern
auch in den Haushaltungen findet die Nähmaschine durch die
Hausfrau vielfach Verwendung. Unter diesen Umständen ist
die Frage von hoher Bedeutung, welche!; Einfluß andauernde
Nähmaschinenarbeit auf die Gesundheit der nähenden Personei;
ausübt. Bekanntlich ist Nähmaschinenarbeit, die längere Zeit
hindurch fortgesetzt wird, durchaus keine leichte Beschäftigungs-
art. Namentlich gilt dies für jugendliche Arbeiterinnen. Denn
das jugendliche Skelett besitzt der zu der Nähmaschinenarbeit
nöthigen vornübergebeugten Haltung während vieler Stunden
und der angestrengten Muskslthätigkeit gegenüber noch nicht
eine genügende Widerstandskraft, so daß Verkrümmungen der
Wirbelsäule und hohe Schultern durchaus nicht zu den seltene,;
Folgeerscheinungei; angestrengter Nühmaschinenarbeit zählen.
Und das um so mehr, als sehr oft die dabei benutzten Stühle
einen ganz unbequemen und unpassenden Sitz abgeben. Des-
halb darf die Nähmaschinenarbeit nicht in allzu frühen Jahren
begonnen werden.
Die Nühmaschinenarbeit bedingt auch bei erwachsenen Per-
sonen eine ungewöhnlich ermüdende Thätigkeit ein und der-
selben Muskelgruppen. Bei langer Arbeitszeit wird daher eine
Ueberanstrengung eintreten, welcher Beschäftigungsneurosen,
Muskelschmerzen und Störungen in der Ernährung der Muskeln
entspringen. Während sich diese Erscheinungen selten in so
hohem Grade zeigen, daß sie ein dauerndes Siechthum herbei-
führen, so ist doch eine Ueberanstrengung des Herzens be-
obachtet worden, die unheilbares Siechthum nach sich zieht.
Von großer Wichtigkeit sind ferner Störungen der Ver-
dauungsfähigkeit, die sich bei anhaltendem Maschinennähen be-
merkbar machen und in ihren; Gefolge Rückgang der Gesammt-
ernührung bewirken können. Nach den amtlichen Berichten
der Fabrikinspektoren wurden die an Nähmaschinen beschäf-
tigten Arbeiterinne!; einer Rüschenfabrik des Aufsichtsbezirks
Leipzig derart von Krämpfen befallen, daß es nöthig wurde,
die Maschinen durch Elementarkraft zu treiben.
Wenn auch vielleicht die schädlichen Einwirkungen der Näh-
maschinenarbeit nicht so groß sind, daß, wie Dr. Hirt meint,
sie geeignet ist, die kräftigste Gesundheit in sechs bis zwölf
Monatei; zu untergraben, wenn sie zum Broderwerb dient und
täglich acht bis zehn Stunden ausgeführt wird, so sind doch
auch die sicher beobachteten Folgeerscheinungen so ernster Natur,'
daß sie dringend vor einer Ueberanstrengung warnen müssen
und wein; irgend möglich, Erholungspausen räthlich erscheinen
lassen. Th. S.
Hin verhängnißvoller Auftrag. — Des berühmten
Schriftstellers Herder ältester Sohn Gottfried hatte als Hof-
medikus täglich im herzogliche!; Schlosse zu Weimar zu er-
scheinen.
Als einst ein hoher Beamter an; Flecktyphus erkrankt war,
wurde Herder von der Erbprinzessin Karl Friedrich nach den;
Befinden des kranke!; Herrn gefragt. Herder antwortete, er sei
nicht der behandelnde Arzt, doch habe er erfahren, daß dis
Krankheit bereits den Höhepunkt überstiegen habe und ein
günstiger Ausgang zu erwarten sei. „Ich wünsche aber,"
fuhr die Erbprinzessin Maria, die Tochter Paul's I. von
Rußland, fort, „daß Sie den Kranken selbst sehen und mir
dann weiter berichten."
Herder ging nach Hause, ein melancholisches Lächeln lag
auf seinem Antlitz, und mißgestimmt sagte er zu seiner jungen
Frau und einer anwesenden Schwester derselben: „Soeben habe
ich mein Todesurtheil empfangen. Die Großfürstin hat nur
befohlen, den in der Genesung am Flecktyphus befindlichen
Herrn v. N. zu besuchen. Ich habe schon viele Typhuskranke
behandelt und niemals die geringste Furcht vor Ansteckung
gehabt; dis hohe Frau meint es auch gut, sie ist, wie Viele,
des Glaubens, daß wir Aerzte vor Ansteckung sicher seien.
Aber diesmal habe ich ein sicheres Gefühl, ich werde mir bei
den; eigentlich unnöthigen Besuche den Typhus holen."
Frau und Schwägerin suchten ihn zu bereden, de«; bedenk-
lichen Besuch unter irgend einen; Vorwand zu unterlassen.
Herder lachte und sagte, wieder heiter, mit ruhiger Miene:
„Fort nut den; dummen Zeug, das man Ahnung nennt! Ich
müßte mich vor mir selber schämen, wollte ich mich von dieser
nervösen Anwandlung nur zwei Minuten beherrschen lassen.
Macht euch also um mich keine Sorge!"
Sogleich war er wieder zur Thür hinaus und begab sich
zu Herr,; v. N. Er fand ihn bereits außer Bett auf dem
.Lehnstuhle sitzend, wechselte nut dem Genesenden, einige Worte,
und als er, nach Hause zurückgekehrt, bei Tische saß, scherzte
er darüber, daß ihn;, der in Lazarethen und Krankenstuben
so viel verkehrt hatte, jener Besuch unglückoerheißend vor-
gekommen war.
Jndeß schon am dritten Tage ergriff den jugendfrischsn,
liebenswürdigen Mann die entsetzliche Krankheit, und nach
weiteren fünf oder sechs Tagen stand seins trostlose junge
Gattin, mit der er die glücklichste Ehe geführt hatte, an seinem
Sarge.
Die Ahnung, die aus dem tiefen Dunkel der Seele in's
Bewußtsein tritt, in tausend Fällen nur ein Spiel der Ein-
bildungskraft, hatte sich diesmal in traurigster Weise erfüllt.
D-l.
Die Straszenreinigung im mildesten Westen. — Zu
den nützlichsten Hausthieren sind im wilden Westen Amerikas
unstreitig die Esel zu zählen. Es gilt dies namentlich voi;
allen Gebirgsdistrikte!;, ii; denen Bergbau getrieben wird und
die infolge des zerklüfteten Terrains zum Theil nur einen
Transport der Maaren zu Esel gestatten.
Mit größter Sicherheit trägt der Graue die schwersten Lasten
auf den unwegsamsten Pfaden und — kostet den Besitzer so
gut wie nichts an Futter. Er sucht sich seinen Unterhalt auf
der kahlsten Weide und begnügt sich mit Allein, was sich ihn;
bietet. Einen Beweis hierfür liefert der Umstand, daß er
in den kleinen Minenstädten sozusagen als Straßenreiniger
dient, welches Amt er mit großer Pünktlichkeit und Sorgfalt
wahrnimmt.
In jeder Wirthschaft, namentlich in Gasthöfen, Kauf-
läden u. s. w. gibt es im Lause des Tages doch eine Menge

Abfälle, als da sind Speisereste, altes Papier und zu Zeiten
ausgetragene Kleider, Wüsche u. s. w. Alle diese Dinge wirft
der Bewohner einer derartigen kleinen Stadt einfach vor seine
Thür, vor der sich in Kurzen; eii; kleiner Berg davon an-
häufen würde, wenn sich keine Liebhaber dafür einfänden.
Diese bestehen nun eben in den Eseln, von welchen eine Menge
gehalten werden, die zu einer bestimmten Tagesstunde die
Straßen abpatrouilliren, um ihr Futter vor den Häusern zu
suchen. Von Küchenabfällen bleibt selbstverständlich nichts
verschont, sie bilden nebst Papier jeder Gattung die Lecker-
bissen des Mahles; aber auch andere Gegenstände, wie alte
Röcke und Hosen, ja selbst derbe Stiefel werden keineswegs ver-
schmäht, der Esel kaut und würgt so lange und mit solcher
Unverdrossenheit an denselben, bis er den letzten Fetzen da-
von vertilgt hat.
Zur Ehrenrettung des amerikanischen Esels muß schließlich
bemerkt werden, daß er durchaus nicht von dein Phlegma be-
sessen ist, wie sein europäischer Bruder; iin Gegentheil, er be-
fleißigt sich einer recht lebhaften Gangart und galopirt unter
einem guten Reiter flott von dannen. O. v. Briesen.
Hine ,,Höstsprache". — Als eS in; Jahre 1784 zwischen
Oesterreich und Frankreich wegen der polnischen Erbfolge zum
Kriege kam, bewarb sich der französische Minister Fleury um
die Gunst des Königs Friedrich Wilhelm I. von Preußen, um
ihn zur Unterstützung Frankreichs zu bewegen. Marquis de
la Chetardie wurde von Paris nach Berlin gesandt. Derselbe
überreichte bei der ersten Audienz Friedrich Wilhelm im Namen
des Königs von Frankreich eine kunstvoll gearbeitete goldene
Birne als Geschenk. Friedrich Wilhelm fand dieses Geschenk
zunächst recht sonderbar, bis er bei näherer Besichtigung des
Kleinods bemerkte, daß die Birne infolge eines Drucks auf
den Stiel sich in zwei Theile theilte und ein zusammen-
gefaltetes Papier in der inneren Höhlung barg. Der König
staunte nicht wenig, als sich beim Auseinanderfalten das
Schriftstück als ein von; Könige von Frankreich ausgestellter
Wechsel auf fünf Millionen Thaler erwies, zahlbar an dem
Tage, wo sich Friedrich Wilhelm für Frankreich erklären werde.
Obwohl Friedrich Wilhelm I. in dieser Zeit nut den;
Wiener Hofe auf ziemlich gespanntem Fuße lebte, blieb er
seinen früheren Grundsätzen, Frankreich nicht zu unterstützen,
doch getreu und ließ dem französischen Gesandten als Gegen-
geschenk für seinen Herrn einei; goldenen Apfel überreichen,
der in seinem Inneren den angebotenen Wechsel wieder barg.
Als Marquis de la Chetardie den Apfel entgegennahm,
bemerkte der König den fragenden Blick des Gesandten und
sagte: „Der Kern des Apfels ist derselbe wie der der Birne."
Mißmuthig verließ de la Chetardie sogleich Berlin.
„Wieder so eine kostspielige Pariser Mode," ließ sich Fried-
rich Wilhelm später zu General Grumbkow, seinem Günstling,
aus, „früher redeten die Diplomaten durch die Blume, jetzt
fangen sie sogar an, sich durch Obst zu expliziren!" I. W.
Spirituosen. — Als nach der Schlacht bei Ligny im Juni
1815 der Wundarzt den verletzten General v. Mürben mit
einer Flüssigkeit einreiben wollte, fragte er, was das wäre?
„Es sind 8piritm08u," antwortete der Arzt.
„So?" rief Mürben. „Auswendig hilft das Zeug nichts!"
Dabei riß er ihm das Glas aus der Hand und trank dessen
gesammten Inhalt aus. E. K.
Union Deutsche Veelagsgesellschaft
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IMHgP Mlichrk.

Oiblwthek
denkwürdiger Forschungsreisen,
herausgegeben von
CI.
Mit zahlreichen Illustrationen.
Erschien in 36 Lieferungen n 40 Pf. und in 12 Bänden,
elegant gebunden n Band M. 2.50.
Verzeichnis der 12 Bände: 1. Emin Paschas Vorläufer in;
Sudan. — 2. Emin Pascha, Gouverneur von Hatt-el-Estiiva.
— 3. Henry M. Stanleys Forschungen am Kongo und Nil.
— 4. Deutsch-Ostafrika. Geschichte der Gründung einer
deutschen Kolonie. — 5. Auf Bergeshöhen Deutsch-Afrikas.
— 6. Durch die Wüsten und -Steppen des dunklen Welt-
teils. — 7. Ii; Meerestiefen. Geschichte der Erforschung und
Eroberung der Meere. — 8. Prschewalskis Reisen in Zentral-
asien. — 9. Nordpolfahrten. — 10. Luftfahrten. — Jubel-
schriften zur Feier der Entdeckung von Amerika: 11. Welt-
entdecker und Weltumsegler. — 12. Amerikanische Staaten-
zerstörer und Staatengründer.
Aeder Wand bildet ein für sich abgeschlossenes Ganzes
und ist einzeln lräuflicb.

In echt populärer Darstellung bei billigem Preis
sollen diese Schilderungen Eingang finde,; ii; die Haus-
bibliothek jeder deutschen Familie, um zu jeder Zeit
eine Quelle anregender Unterhaltung und ernster Be-
lehrung zu bieten.
-4Z- Zu bestehen durch die meisten Kuchhandlungen.
 
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