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*


Die Erbſchaft des Volkes.

Boman aus dem deukſch-framöſiſchen Kriege.

* An
— jon
* B. v. Heldrungen.
— 2 Eortſetzung)
4 2 Nachdruck verboten.)

RSch muß gehen, Max,“ ſagte Leonore ängſtlich.
— W „ Wenn uns Jemand hier ſähe — ich wäre des
6E0 — 2—
W * Ich glaube es wohl! verjeßte Max Hendrich,
— „ man nichts unterlaſſen hat, um Dich an
* mir irre zu machen. Ich ſelbſt habe leider ſo
5 viel verſchuldet, was Dich irren kann. Darum
mußt Du mich hören, Leonore, und wenn
daruͤber Alles zu Grunde ginge. Was iſt's
denn, was ich verlange? Ein Wort, um mir das Leben
zu ermöglichen, erträglich und lebenswerth zu machen.
Iſt es wahr, was ſich die Leute erzählen?“

„Was meinſt Du?“

„Daß Du Dich mit Doktor Dahlitz verloben willſt?“

„Nein, das iſt nicht wahr. Freilich, Max —“

„Nicht wahr? Das Uebrige kümmert mich nicht. Und
nun ſage mir, daß Du auf mich warten willſt. Ich gehe
noch heute nach Leipzig zum Sanitätsrath Dahlitz, um
mich ihm zur Verfügung zu ſtellen. Er kennt mich. Er
iſt mein Examinator geweſen und weiß, was ich leiſte.
Ich will Alles, Alles thun, um mir eine Stellung zu er-
ringen, will ringen und kämpfen um meine Exiſtenz, wenn
Du mir ſagſt, daß Du auf mich warten willſt.“

„Wozu fragſt Du noch, Max? Du weißt, daß ich Dich
liebe, und wenn es weiter nichts gälte, als uns gegen-
ſeitig unſerer Liebe zu verſichern, ſo wäre uns bald
geholfen. Aber die Schwierigkeit liegt bei meinen Eltern.
Sie wünſchen, daß ich Doktor Dahlitz heixathe, und wollen

durchaus nichts von Dir wiſſen. Du bieteſt ihnen keine


das Entſchiedenſte verboten, mit Dir zu verkehren. Du
aber, Mar, ſollſt wiſſen, daß ich alle Tage für Dich beten
werde, daß mein heißeſter Wunſch Dein Glück iſt, und
5 ich auf Dich warten will — ſo lange ich kann und
darf.“

„Aber —“ begann Max wieder hitzig. .

Still! 65 kommt Jemand. Man darf Dich nicht
jehen. Fort! Wir dürfen uns nie mehr treffen,“ haſtete
ſie plötzlich in athemloſer Aufregung heraus. Mar ſah
einen jungen blaſſen, ſehr elegant gekleideten Herrn zwiſchen
dem Gebüſch herankommen, aber es war ſchon zu ſpät,
ihm auszuweichen. Hendrich war über die Mauer gekommen,
aber es hätte doch gar zu zweideutig ausgeſehen, wenn er
jetzt wieder ſich auf demſelben Wege haͤtte zurückziehen wollen.
Gleich darauf ſtand der junge Doktor Dahlitz höflich grüßend,
aber doch auch mit etwas mißtrauiſch beobachtenden Blicken
vor ihnen.

„Mein gnädiges Fräulein,“ ſagte er mit einer etwas
näſelnden, aber nicht unſympathiſchen Stimme, „ich bin
glücklich über den Zufall, der mich in Ihren Weg führt
und mir ermöglicht, Ihnen guten Morgen zu wünſchen.“

Unwillig, faſt verächtlich maß ihn Max vom Kopf
 
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