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Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann — 31.1896

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Heft 11
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https://doi.org/10.11588/diglit.43357#0276
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. Deft 11.

Das Buch fjür ALle

263

„Das iſt wahrſcheinlich, jedoch nicht durchaus ſicher.
Wir wollen Nachforſchungen anſtellen. Sié brauchen
deshalb noch nicht alle Hoffnung aufzugeben. Jetzt
müſſen Sie vor allen Dingen darnaͤch ſtreben, zu Kraͤften
zu kammen. Es ſoll Ihnen an nichts fehlen.“

Der Strandvogt hatte die Hauptpunkte der Er-
zählung der Geretteten in ſein Protokoll aufgenommen
und verabſchiedete ſich jetzt.

Es war erklärlich, daß trotz aller Nachforſchungen
von dem verloxenen Gelde der Maria Ribera nichts
zum Vorſchein kam. Ebenſo klärte ſich das räthſelhafte
Verſchwinden Klaus Gehren's nicht auf. Die Muͤtter


der Inſel hielten an der Anſicht feſt, daß er wohl im
Saugſande verſunken ſei. Die junge Spanierin erholte
ſich in der milden Luft, die ausnahmsweiſe der Sturm-
monat Oktober in dieſem Jahre hatte, zuſehends. Es
war an ihre Tante in Hamburg geſchrieben worden
und von dort ein Brief mit Geldeinlage eingelaufen,
der Maria aufforderte, ſo bald ſie ſich kräftig genug
fühle, nach Hamburg zu kommen. Von der Inſel ab-
holen konnte die Tante ſie nicht, weil ſie zu alt und
zu kränklich für eine ſolche Reiſe war.

Der Untergang des amerikaniſchen Dampfers, von
dem nur ein Boot mit ſechzehn Paſſagieren und See-
leuten an die deutſche Küſte ſich rettete, während alle
Uehrigen, unter ihnen auch der Onkel Maria's, den
Tod in den Wellen fanden, machte natürlicherweiſe an
der ganzen oſtfrieſiſchen Küſte Aufſehen, und die Rettung
des jungen Mädchens auf der Inſel Spiekeroog, welchẽ
ein ſo großes Vermögen hierbei verlor, ward allgemein
bekannt.

Von dieſer Thatſache erhielt der Regierungsbeamte
Otto Reinhard in dem oſtfrieſiſchen Städtchoͤn Eſens
Kenntniß, und es reizte ihn, ſeinen Herbſturlaub zu
benützen, auf die nicht ferne Inſel zu reiſen, dort ein
paar Tage zu verweilen und das ſpaniſche Mädchen,
von deſſen Schönheit und ſeltſamem Schickſal ſo viel
geſprochen wurde, kennen zu lernen.

An dem Tage, an welchem der Brief der Tante an-
gekommen war, landete auch Reinhard auf der Inſel und
nahm in dem kleinen Gaſthauſe des Lootſen Wohnung.

Otto Reinhard war kein ganz junger Mann mehr,
er ſtand in der Mitte der Dreißiger, und ſein blondes
Haar begann an der Stirn ſich ſchon zu lichten. Er
war hochgewachſen und ſtattlich, jedoch fein fahles Ge-
ſicht, der mächtige röthliche Schnurrbart und beſonders
die kleinen blaßblauen Augen ließen ihn durchaus nicht
als eine Schönheit erſcheinen, wenn man auch zugeben
mußte, daß er keineswegs unintereſſant war.

Reinhard ſtammte aus einer wenig begüterten Bauern-
familie, hatte ſich in Sorgen und Armuth mühevoll
heraufgebracht, war dann tängere Zeit in Hannover
beim Kriminalgericht beſchäftigk geweſen, hatte jedoch
auf dieſem Felde keine große Begabung gezeigt, und
war ſchließlich nach Eſens in eine mäßig einträgliche
Beamtenſtellung verſetzt worden, wo er nicht weiter
fam. Er erhielt ſeine alte Mutter, die ihm das Haus-
weſen führte, und ſuchte eifrig eine reiche Heirath zu
machen, ohne bisher ſein Ziel zu erreichen.


hatte die intereſſante Spanierin nicht zu Geſicht bekommen,
obwohl er in demſelben Hauſe mit ihr wohnte, da traf
er das junge Mädchen, als ſie mit der Frau des Pfarrers
am Strande ſpazieren ging. Reinhard war überraſcht
von der eigenartigen Schönheit und der vornehmen
Erſcheinung dieſer Spanierin, die ſein kühles Herz mit
einem ihm bisher noch ganz unbekannten Feuer erfüllte.
Er hatte Mühe, ein paar Worte zu finden, um nur
die ihm bekannte Frau Pfarrer zu begrüßen. Dieſe
ſtellte ihn dann dem jungen Mädchen vor.

Otto Reinhard hatte viel geleſen, war ſprachenkundig
und ein leidlich guter Plauderer, er verwickelte Maria
bald in ein lebhaftes Geſpräch, und das junge Mädchen
überließ ſich mit Vergnügen dem lang entbehrten Genuß,
über Dinge zu ſprechen, und zwar verſtändig ſprechen
zu hören, die den Inſelbewohnern völlig fremd waren.

Man kam in der Unterhaltung auf Träume, und
die Spanierin erzählte dem Beamten, daß ſie in dem
fieberhaft bewußtloſen Zuſtande während ihrer Todes-
gefahr eine ſonderbare Wahnvorſtellung gehabt, die ihr
vormalte, als ob ſie mit einem Schiffchen an den Strand
geworfen worden ſei. Dann ſei Jemand gekommen
und habe ſie unter dem Kahne emporgezogen, ſie ſtunden-


„Iſt das nicht merkwürdig?“ ſchloß ſie. „Wie kann
man ſich das erklären, Da dies Alles ja gar nicht
ſtattfand?“ ; ;

Reinhard horchte hoch auf, als er dieſe Erzählung
vernahm. Shm fiel plötzlich das xäthſelhafte Verſchwinden
des jungen Mannes von der Inſel ein, das mit dem
Anlanden der ſchiffbrüchigen Fremden zuſammenfiel.

„Das iſt allerdings ſeltſam, ſehr ſeltſam,“ gab er
gedankenvoll zurück. „Können Sie ſich vielleicht vor-
ſtellen, wie der Mann in Ihrer Fieberphantaſie ausſah?“

„Onein, Alles erſchien mix ganz dunkel, an-
deutungsweiſe, nebelhaft. Ich weiß auch gar nicht, wie
ich überhaupt auf den Gedanken kam, daß es ein Mann

ſei. Wenn ich jetzt mich erinnere, ſo gaukelte mein
Traum mir eigentlich nur eine rieſenhafte ſchwarze
Geſtalt vor.“

„Seltſam bleibt dieſer Traum immerhin. Dürfte
ich vielleicht die Taſche, welche Sie mit auf die Inſel
gebracht haben, ſehen?“

Maria ſchaute verwundert zu dem neben ihr gehenden
Manne auf. Vor kaum einer Minute hatte er ſo heiter
noch geplaudert, und mit einem Male war er ſo kurz
und nachdenklich geworden und frug ſie in einem völlig
veränderten Tone nach ihrer Ledertaſche.

„Die kann ich Ihnen ſogleich zeigen, wenn es Sie
intereſſirt,“ antwortete die Spanierin. „Wir ſind am
Badewege und in einer Viertelſtunde daheim.“

„Es würde mich in der That ungemein intereſſiren,
die Taſche genau zu betrachten,“ meinte Reinhard, und
alle Drei ſchlugen den Weg durch das Dünengebiet
zum Dorfe ein.

Im Hauſe des Lootſen angekommen, holte Maria
ſofort dem Beamten die Taſche herbei. Dieſer wendete
und drehte ſie nach allen Seiten und betrachtete ſie
höchſt ſorgfältig. Er erkundigte ſich dann, ob ſie ver-
ſchloſſen geweſen ſei, als Maria nach dem Zuſammen-
ſtoß an Deck eilte.

„Ich glaube nicht, daß ſie verſchloſſen war,“ erklärte
ihm die Spanierin.

„Erinnern Sie ſich vielleicht, ob Sie das Täſchchen
an dem Lederriemen, welcher vom Bügel ausgeht, um-
gehängt hatten?“

„Nein, ich trug die Taſche in der Hand.“

Reinhard nickte zuſtimmend und verließ jetzt das
Geſprächsthema, welches die junge Dame ſichtlich traurig
ſtimmte. Er zeigte ſich wieder liebenswürdig und unter-
haltend und machte mit größerem Eifer als vorher der
intereſſanten jungen Dame den Hof, die ihm mehr als
alle weiblichen Weſen, denen er je begegnet war, gefiel.

(Fortſetzung folgt.)

Iluſere Ertrabeilage: Chriſtkindl kommt!

„Die ſchönſte Zeit, die liebſte Zeit,
Sagt's allen Menſchen weit und breit,
Damit ſich Jedes freuen mag,

Das iſt der liebe Weihnachtstag.

Den hat uns Gott der Herr beſtellt,

Als herrlichſten der ganzen Welt,
Daß Jung und Alt, daß Groß und Klein
So recht von Herzen froh ſoll ſein.“

Wir Großen wiſſen es ja von Klein auf nicht anders, als
daß Weihnachten die Krone aller Feſte war, das uns immer
laut jubeln ließ, und wenn wir unſeren Kindern wiederum
das Feſt der „wihnachtes nacht“, wie unſere Altvorderen
ſagten, ſchmücken, dann geſchieht es in:gleicher Weiſe, die ſich
von einer Generation auf die andere vererbt. Um nun in
dieſer Zeit der Feſtfreude, da Allen beſcheert wird, auch
unſererſeits nicht zurückzuſtehen, überreichen wir unſeren Leſern
mit dem vorliegenden Hefte ein prächtiges Farbendruckbild:
„Chriſtkindl kommt!!, das eine richtige Weihnachtsſtimmung
hervorzurufen ſo recht geeignet iſt. „Alle Jahre wieder kommt
das Chriſtuskind,“ fingen unſere Kinder, und das Bild zeigt
ihnen nun die himmliſche Weihnachtspoſt, wie ſie am Heiligen
Abend durch die Straßen fährt. Zwei weiße Lämmer ziehen
den hochauf mit Weihnachtspacketen beladenen Wagen, den ein
Engel lenkt. Oben thront, von himmliſchem Glanze umſtrahlt,
das die Welt ſegnende Chriſtkind, und auf ſein Geheiß eilen
nun die kleinen Engelein hurtig von einem Hauſe zum anderen,
um die ſehnlichſt erwarteten Gaben zu vertheilen. Drinnen
aber warten überall ſchon die Kinder mit klopfendem Herzen,
bis das Chriſtkind endlich kommt und die Beſcheerung bringt.
Stunde auf Stunde verxinnt; immer noch bleibt die Thür
feſt verſchloſſen, bis endlich der große Augenblick da iſt:

„Juchhe, nun geht es endlich los,
Nun klingelt die Mama!

Geſchwind, kommt Alle ſchnell herbei,
Das Chriſtkind iſt nun da!“

Arippenverkäufer.
Siehe das Bild auf Seite 257)

7 Jahre 1223 exbaute der heilige Franz v. Aſſiſi zum
erſten Male zur Feier der Geburt Chriſti eine „Krippe“,
d. h. eine bildliche Darſtellung der Erzählung des Evange-
liums von der Geburt Zeſu im Stalle von Betlehem. Man
ſah da das Chriſtkindlein in der Krippe liegen, umgeben von
Ochs und Eſel, dabei Maria und Joſeph, die anbetenden
Hirten, die Weiſen aus dem Morgenlande. Seitdem iſt es
in katholiſchen Ländern Sitte geworden, zur Weihnachtszeit
ſolche Krippen in den Kirchen zu errichten, die aus Gyps,
Holz, Pappe hergeſtellt ſind und oft künſtleriſchen Werth haben.
Auch in die Familien drang dieſer Brauch ein, und der
Handel mit ſolchen Krippen iſt in den katholiſchen Städten ein
richtiger Erwerbszweig geworden. In München, Wien u. ſ.w.
gibt es zu Weihnachten einen förmlichen Markt, wo man
ſolche Krippen in jeder Größe, Ausſtattung und Preislage
kaufen kann. Unſer Bild auf S. 257 verſetzt uns nach Nünchen,
woſelbſt der „Kripperlmarkt“ in der Sonnenſtraße abgehalten
wird, und ſtellt einen Krippenverkäufer dar, der eben den


Kaufluſtigen und Schauluſtigen — unter Letzteren viele Kin-
der — ſein Kunſtwerk zeigt! Neuerdings ſind die theuren
Krippen auch mit Muſikwerken ausgeſtattet, welche ein oder
mehrere Weihnachtslieder, Choräle und dergleichen ſpielen.
Der Verkäufer iſt eben im Begriff, das Muſikwerk aufzuziehen.

— —

Sonntäglicher Kirchgaug zur Winterszeit im
Schwarzwalde.
Siehe das Bild auf Seite 260.)

* den Städten macht ſich der Winter nicht in ſeiner ganzen
Strenge geltend, und für die Wegſchaffung der Schnee-
maſſen ſorgt die Verwaltung. Wer aber einen echten und
rechten Winter kennen lernen will, der muß ſich im Ja-
nugr und Februar in das Gebirge begeben, zum Beiſpiel
nach dem Schwarzwald, wohin wir unſerẽ Leſer im Bilde auf
S. 260 führen. Hier liegt der Schnee fußhoch, und dort, wo
Schneewehen ſind, kann man ſeine Tiefe nach Metern meſſen.
Solch ein Winter verurſacht den Bewohnern dieſer Thäler
viel Mühſal und große Beſchwerden. Jeder Ausgang vom
Hauſe geſtaltet ſich jetzt zu einer ſchweren Arbeit, abgeſehen
von der bitteren Kälte, die hier meiſt langandauernd herrſcht.
Unſer Bild zeigt uns ein winterliches Schwarzwaldthaͤl, das
heute ſehr belebt iſt, denn es iſt Sonntag, und die Bewohner
der weit zerſtreut in kleinen Seitenthälern gelegenen Dörfchen
und Gehöfte wandern zur Kirche nach dem nächſten Städt-
chen. Das iſt kein geringes Unternehmen zu dieſer Yahres: -
zeit. Weg und Steg ſind verſchneit, man muß ſich durch
den Schnee arbeiten, um weiter zu kommen, und ſinkt
oft bis an den Leib in die eiſige Schicht. Es wäre jebt.
unmöglich, ſich zurechtzufinden, wenn nicht zu Anfang des
Winters die kleinen Landwege durch eingeſchlagene Stangen
und Pfähle bezeichnet würden. Um rechtzeitig zur Kirche zu
gelangen, muß man ſchon vor Sonnenaufgang meiſt auf-
brechen und hinaus in die Eiswüſte wandern. Hierbei geht
man nun noch dazu gewöhnlich nicht leer, denn der Kirchgang
iſt zugleich Geſchäftsgang. Der Großbetrieb der Uhrmacherei,
welcher in den letzten zwei Jahrzehnten ſich entwickelt, haͤt die
dörflichen Kleinmeiſter lahm gelegt. Die Uhrmacherei im
Schwarzwald iſt jetzt Bauerninduſtrie geworden. Der Fabri-
kant oder Unternehmer in der Stadt ſammelt die Einzel-
beſtandtheile der Uhren, die in den Bauernhäuſern verfertigt
werden. Die Uhrmacher ſind Arbeiter der Fabrikanten ge-
worden. Letztere ſtellen die Uhren zuſammen und beſorgen
den Handel und Vertrieb. Der Kirchgang am Sonntag dient
nun den ländlichen Arbeitern dazu, ihre in der Woche fertig
gemachten Uhrenbeſtandtheile zu dem Fabrikanten in der Stadt


Bilde beladen mit großen Tragkörben, Kräzen raxen) ge-
nannt, voll von Rädern, Gehäuſetheilen, Zeigern, während
Andere in Säcken die auf Glas gemalten Zifferblätter, Glas-
ſchilder benannt, ſchleppen. Dieſe Laſten ſtundenweit durch
tiefen Schnee zu tragen, iſt keine leichte Arbeit, jedoch der
Schwarzwälder iſt luſtig, von fröhlicher Gemüthsart und läßt
ſich ſo leicht durch dieſe Strapazen die Laune nicht verderben.
Der luſtige Schwarzwälderburſche nimmt den Mädchen oft die
ſchwere Kraxe ab und trägt dieſe geduldig ſtundenweit, be-
ſonders wenn das Mädchen hübſch iſt; er wird auch nicht nei-
diſch, falls der Bauer mit ſeinem Bockſchlitten, in dem Weib
und Kind wohleingehüllt ſitzen, ſtolz an ihm vorüberfährt, oft
genug fällt der Schlitten um, die Inſaſſen ſchlagen hierbei
einen gewaltigen Purzelbaum in den Schnee, und die Wan-
dernden haben dann bei ſolchen Unfällen luſtige Unterhaltung.
Im Uebrigen iſt die todtenſtille Landſchaft nur noch belebt
von Schaaren von Elſtern und Krähen, die in der Nähe von
Gehöften ihr geräuſchvolles Weſen treiben. Am Ziele an-
gelangt, wird meiſt nach der Kirche das Geſchäft erledigt,
die Waaren abgeliefert und der Lohn einkaſſirt. Jetzt
gönnt ſich der arme Kirchgänger ein Schöppli Wi (Wein)
und ein Bierelaibli (Birnenbrod), und dann geht es wieder
durch den tiefen Schnee nach Hauſe. Dort angekommen er-
wartet den Heimgekehrten die Nudelſuppe und ein Stücklein
Fleiſch, das wird mit großem Behagen verzehrt, denn die
Woche hindurch ſieht der arme Schwarzwälder kein Fleiſch auf
ſeinem Tiſche. So geſtaltet ſich der Sonntag im Winter für
den Schwarzwälder wohl zu einem Tage großer Anſtrengung,
aber auch zu einem Feſttage, welcher der heiteren Lebensfreude
nicht entbehrt.

Schwere Arbeit.
Siehe das Bild auf Seite 261.)

D7 Rekrut Roloff iſt gar nicht ungeſchickt im Dienſt und
verſpricht ein recht guter Soldat zu werden. Er iſt blond,
rothbäckig, hat muntere blaue Augen, der Waffenrock ſteht ihm
gut, und die Mädchen werfen dem hübſchen Vaterlandsver-
theidiger freundliche Blicke zu. Der Rekruͤt hat auch gehört,
was die Soldaten in der Garniſon für Don Juans ſind, aber
für ihn wollte ſich trotz aller liebenswürdigen Blicke, die ihm
zu Theil wurden, keine rechte Anknüpfung finden. Endlich winkte.
ihm ein ſolcher Stern. Eine kleine! zierliche Köchin mit


hatte Roloff auf einer Bank in den Anlagen angeſprochen,
und die Art des Antwortens dieſes Mädchens war ſo er-
munternd für den Rekruten, daß er glaubte, hier ſeinen Schatz
gefunden zu haben, jedenfalls ſtand ſein Herz in Feuer und'
Flammen. Im Sprechen war Roloff kein Held, dreimal hatte
er jetzt auf derſelben Bank das Mädchen getroffen, * über

r ſagte
zwar, das Wetter ſei ſchön warm, und wie die Vögel ſängen —
bei dieſer Einleitung blieb er aber ſtehen, mehr konnte er


den Stand ſeines Herzens kannten, gaben ihm den Rath, dem
Mädchen ſchriftlich ſeine Gefühle auszudruͤcken, das thäten
 
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