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Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann — 37.1902

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Heft 3
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https://doi.org/10.11588/diglit.44085#0068
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M 3 JUustvierte Famnien-Deiiung. Äahrg. um.


Venn 6u niick liebst,
koincin von Georg kcirtroig (Cminij iioeppel).
tkoUrotrung.)
(Nockilmck verboten.)
h, dcr Herr Justizrat!" rief Graf Trach-
U^M berg. „Bedauere, daß Sic den Weg in meine
Wohnung umsonst gemacht haben. Ich bin
etwas zerstreut gewesen —"
„Was nur geistreichen Menschen zustößt. Ich
hatte einige Fragen —"
„Sie würden mich außerordentlich verpflichten,
wenn Sie mir Sonntag die Freude Ihres Besuches
machten, und bei dieser Gelegenheit —"
„Sehr gütig, Herr Graf, cs hatte wohl Zeit bis
dahin, aber ich bedauere unendlich, gerade am Sonn-
tag wird es mir unmöglich sein. Ich erwarte einen
Neffen zum Besuch."
„So bringen Sie ihn mit, bester Herr Justizrat.
Ohue Zwang. Dank für Ihren Besuch. Ich muß
zum Frühstück beim Prinzen Heinrich. Also - Sonn-
tag!"
Er reichte ihm die Hand, lüftete flüchtig den
Hut, winkte seinen Kutscher heran und bestieg den
Wagen, welcher rasch davonrollte.
Viel zu langsam für Marie Antoniens Ungeduld
kam der ersehnte Sonntag herbei. Etwas führte er
noch mit sich, das der kleinen Vikomtesse zuletzt Fnß-
kribbeln vor Erregung verursachte: den bedeutungs-
vollen Besuch des Rittmeisters v. Kirchstein, welchen
Fran v. Lüttmig so viel als möglich in die Länge
zu ziehen wußte, zur größten Freude des Rittmeisters,
der offenbar für Marie Antonie eine lebhafte Nei-
gung gefaßt hatte und alles that, um sie für sich
einzuuehmeu. Au dem Ernst seiner Absichten war
nach den Erklärungen, die er der Baronin gegeben
hatte, nicht zu zweifeln, und diese freute sich, wieder
einmal eine Heirat stiften zu können.
Endlich ging der Rittmeister, zu großer Erleichte-
rung Marie Antoniens, denn der Wagen, der sie
nach Holdenberg bringen sollte, wartete schon unten.
Strahlend saß sie neben dcr Baronin und über-
schaute die weite Schneefläche, hinter welcher doch
endlich einmal das Schloß auftauchen mußte.
„Du wirst sehen," sagte die Baronin mit außer-
ordentlicher Wichtigkeit, „daß Holdenberg ein Wohn-
sitz für eine Fürstentochter ist. Ich habe auch munkeln
hören, der Großherzog beabsichtige, Mar als dem
reichsten und vornehmsten Magnaten seines Landes
den Titel „Erlaucht" zu verleihen. — Was sagst du
nun? Glaubst du, daß eine Fürstin sich noch be-
sinnen wird, was?"
„O nein! Wie könnte sie!"
„Na, da ist das Schloß."
Die kleine Vikomtesse schaute vorwärts, dorthin,
wo das Land hügelig und waldig zu werden be-
gann.
Von jener Anhöhe herab, welche die niedergehende


klickt so ackiinunl klack einem Semälöe von köerlanck
 
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