DOI Heft:
Heft 12
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.49302#0320
MIL Illustrierte Farnikien-Zeitrmg. Ilihrg. im.
Vie krau ries Ksn6anten.
Kriminalroman von ll. v. Klauhmann.
(Fortsetzung un6 Zcklutz.)
(Nncki6ruck verboten.)
aß ich bei alledem weder einen Mitschul-
M digen noch einen Mitwisser habe," fuhr
8 W George Miller in seinen Bekenntnissen fort,
„brauche ich Ihnen nach dieser wahrheits-
gemäßen Darstellung kaum noch zu sagen. Auch
davon, daß schon ein anderer, ein armseliger Stüm-
per, mir mit einem Griff in den Geldschrank hinter
dem Rücken des Toten znvorgekommen war, ahnte
ich selbstverständlich nichts, und es verursachte mir
darum keinen geringen Schrecken, als mir der Rechts-
anwalt Schroder heute erklärte, der Kassendieb sei
gesunden. Natürlich ist es dieser hirnverbrannte
Esel gewesen, der den Tausendmarkschein in den
Schreibtisch der Martha Winter gelegt hat, und die
Erzählung, die er davon wie von seinen übrigen Er-
lebnissen gegeben hat, ist jedensalls buchstäblich wahr.
Ich aber war gleich ihm in das ver-
liebt, und als ich aus einem Brief meiner Schwester,
die ich — angeblich behufs besserer Wahrnehmung
ihrer Interessen — um
ausführliche Berichter-
stattung gebeten hatte,
die Geschichte ihrer Ver-
haftung erfuhr, be-
schwor ich noch einmal
den Geist des verstor-
benen Winter aus seinem Grabe, um sie zu retten.
Dieser zweite Brief, zu dessen Absendung ich
abermals nach Hamburg fuhr, war ohne Zweifel
eine ebensogroße Verrücktheit als die Reise nach
Breslau, die mich nicht mehr und nicht weniger als
mein bißchen Leben kostet. Das kommt eben davon,
wenn ein Mensch in meinen Jahren sich von dem
Gedanken an ein Frauenzimmer umnebeln läßt. Ich
wollte dem Mädchen unter allen Umständen helfen,
und ich hatte selber kein rechtes Vertrauen in den
Vas rollklmr.
XII. NWS.
vsr Kaken von Puerto Cabello (Vsnsrusla). (5. 2öS)
Vie krau ries Ksn6anten.
Kriminalroman von ll. v. Klauhmann.
(Fortsetzung un6 Zcklutz.)
(Nncki6ruck verboten.)
aß ich bei alledem weder einen Mitschul-
M digen noch einen Mitwisser habe," fuhr
8 W George Miller in seinen Bekenntnissen fort,
„brauche ich Ihnen nach dieser wahrheits-
gemäßen Darstellung kaum noch zu sagen. Auch
davon, daß schon ein anderer, ein armseliger Stüm-
per, mir mit einem Griff in den Geldschrank hinter
dem Rücken des Toten znvorgekommen war, ahnte
ich selbstverständlich nichts, und es verursachte mir
darum keinen geringen Schrecken, als mir der Rechts-
anwalt Schroder heute erklärte, der Kassendieb sei
gesunden. Natürlich ist es dieser hirnverbrannte
Esel gewesen, der den Tausendmarkschein in den
Schreibtisch der Martha Winter gelegt hat, und die
Erzählung, die er davon wie von seinen übrigen Er-
lebnissen gegeben hat, ist jedensalls buchstäblich wahr.
Ich aber war gleich ihm in das ver-
liebt, und als ich aus einem Brief meiner Schwester,
die ich — angeblich behufs besserer Wahrnehmung
ihrer Interessen — um
ausführliche Berichter-
stattung gebeten hatte,
die Geschichte ihrer Ver-
haftung erfuhr, be-
schwor ich noch einmal
den Geist des verstor-
benen Winter aus seinem Grabe, um sie zu retten.
Dieser zweite Brief, zu dessen Absendung ich
abermals nach Hamburg fuhr, war ohne Zweifel
eine ebensogroße Verrücktheit als die Reise nach
Breslau, die mich nicht mehr und nicht weniger als
mein bißchen Leben kostet. Das kommt eben davon,
wenn ein Mensch in meinen Jahren sich von dem
Gedanken an ein Frauenzimmer umnebeln läßt. Ich
wollte dem Mädchen unter allen Umständen helfen,
und ich hatte selber kein rechtes Vertrauen in den
Vas rollklmr.
XII. NWS.
vsr Kaken von Puerto Cabello (Vsnsrusla). (5. 2öS)