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Jahrg. 1904.

Die junge Witwe,

Kriminalroman von Auguſte Sroner.
(FortfeBung.)

* Machdruck verboten)

Maben gnädige Frau auch nicht wahrge-
— — daß die beiden Herren mitein-
andex redeten?“ fragte der Kommiſſär.
„Nein Ich bin ein bißchen ſchwer-

hörig, und dazu noch das Geräuſch des


Fahrens —“ Die alte Dame war bei ihrem Ge-
ſtändnis rot geworden

Der Kommiſſär erhob ſich. „Meine Gnädige —
ich brauche Sie nicht noch länger zu beläſtigen“

„So kann ich gehen?“

„Gewiß, und wenn Ihnen einer meiner Leute
vielleicht dienlich ſein Lannn — —“

„Nein, Herr Kommiſſär, ich danke. Mein Sohn,
der mich erwartet, wird es wohl ſchon erfahren
haben, daß etwas Abſonderliches vorgekommen iſt,
und ſo wird er wohl warten, bis ich komme. Er
rechnet ja ganz ſicher auf mein Eintreffen, gilt es
doch die Taufe ſeines erſten Buben.“

Wieder huſchte eine feine Röte über das Geſicht der
alten Frau, das ein Lächeln des Glückes verjüngte.

„Ich gratuliere!“ ſagte gemütlich der Beamte,
ſie zur Tür geleitend, welche Birker ihr zuvorkom-
mend öffnete.

Als ſie gegangen war, verhörte der Kommiſſär den
Zugführer und ſämtliche Schaffner, welche in dieſer
Sache Auskunft geben kounten. Er erfuhr nichts
Neues. Was dieſe Leute noch hatten ausſagen können,
das war ihnen ſchon vom Kromauer Stationsvor-
ſtand abgefragt und faſt wortwörtlich nicht nur dem
DBrünner, ſondern auch dem Sicherheitsamte des
Wiener Staatsbahnhofes übermittelt worden. — —
 
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