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Jahrg. 1904.

Die junge Witwve,
Kriminalroman von Auguſte Sroner.

(Fortfebung.)

; Machdruck verboten.)

Aährend im Häuschen des Jan Myslik
88 drei von tiefer Pein Erlöfle von den
Schrecken der letzten Zeit redeten und

ſich glücklich prieſen, ihnen entgangen


darin bereits eine kleine Geſellſchaft verſammelt war,
noch ein Herr.

—— Herbertl / mer aul In
zueilend, ein reizendes blondes Mädchen und ſtreckte
ihm beide Hände entgegen.

Der ſo lebhaft Begrüßte verneigte ſich eilig in
der Runde und dann drückte er auf jede der ihm
gebotenen Hände einen Kuß von jener Art, die ſeine
kleine Braut, ohne darüber ungehalten zu ſein, „lang-
wierig“ nennt.

”T gratuliere dir zuerſt,“ ſagte die junge Dame
innig

Doktor Herbert Klinger war jetzt auch ſchon von

den anderen Perſonen, die ſich in dem kleinen Salon
befanden, umringt. Jeder hielt ihm die Hand hin,
jeder lächelte ihm zu, jeder ſagte ihm etwas
Schmeichelhaftes.

Er wehrte letzteres ab. „Bitte, meine Herr-
ſchaften, Sie bringen mich ja in Verlegenheit,“ ſagte
er, „bedenken Sie doch, daß ich mit der Wendung
der Dinge eigentlich gar nichts zu tun habe.“

„Oho,“ rief ihm ein behäbiger älterer Herr, ſein
Vater, zu, „der Kerl hat's doch ſelber geſagt, daß
es dein Plaidoyer war, welches ihm ſo ans Herz
gegriffen hat, daß er danach keine Ruhe mehr ge-
funden —“


N R0




(S. 85)
 
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