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Jahrg. 1904: -

Die junge witwe.

Kriminalroman von Auguſte Groner.
(Fortfegung.)

Machdruck verboten.)

@a )exr naͤchſte Augenblick beruhigte Breuner
ÖE wieder vollftändig. Es mar ihm ein-
* 8 gefallen, daß Ranks Begleiterin ja
AD} jelber davon geredet, wie er ihr in der
Ferdinandſtraße entgegengekommen ſei
welch ſchrecklicher Verfaſſung er damals ge-



und in
weſen.

Breuners Ruhe hielt aber nicht lange an. Er
fragte ſich, ob er, nur an dieſen Fall denkend, nicht
etwa mit ihm etwas in Verbindung gebracht hatte,
was gar nicht dazu gehörte.
aber auch in Prag eine Ferdinandſtraße. Es konnte
ja in der Tat Lina Weidmann geweſen ſein, die
früher einmal in Prag den Geliebten zu ſo früher
Morgenſtunde getroffen hatte.

In früher Morgenſtunde. Ja. Man hatte ja
gerade die Läden geöffnet Es gab vielleicht auch
in beiden Straßen Hutmacherläden — oder es gab
einen ſolchen vielleicht nur in der Prager Ferdinand-
ſtraße. Und er hatte die Reden der Frau ganz ein-
fach nur auf Brünn und nur auf den letzten 24. März
bezogen!


Freilich, Ranks Bemerkung wegen des Geldes
hatte ihn dazu bewogen und die offenbar noch ganz
friſche Aufregung der beiden.

Aber! beruhigte Breuner ſich ſelber, „es kann
ja gar nicht Frau Lansky geweſen ſein. Die hat ja
zu jener Zeit mit ihrer Verwandten im Prager Zug
geſeſſen.“

Er atmete bei dieſer Erwägung erleichtert auf.

Aber danach hatte er doch die Luſt zu weiterem
„Plaudern“ verloren.

Seine Nerven waren jetzt ſo erregt, er konnte


vergaß ſo leicht, er verwickelte ſich ſo häuſig in
ſeine eigenen Gedanken.
Verdroſſen ſetzte er ſich wieder in ſeine Ecke, ſo


VII. 1904;
 
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