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Geborgen.

Eine Seenovelle von €. Fiſcher-Harkgraff.
(Fortfebung.)

— —

; (Machdruck verboten)
Au Ullrich,“ rief ihm einer der ebenfalls
\ dem Kartenſpiel zuſchauenden Freunde
/ 3u, „wann iſt deine „Normannia“ fertig?“
_ „Ende März oder Anfang April,“
—— erwoderte dieſer, und in ſein Äuge kraͤt
ein leuchtender Schein.


„Haſt du eigentlich eine beſtimmte Tour mit dem
neuen Steamer?“ begann ein anderer.

„Nein, ich fahre wild,“ entgegnete der Gefragte.

„Was meinen Sie damit?“ wandte ſich ein
junger, elegant gekleideter Mann an ihn, der Ver-
wandte eines der Anweſenden, den dieſer eingeführt
hatte „Möchten Sie mir das wohl erklären?“

„Das iſt bald geſagt,“ nahm ſein Vetter dem Kapi-
tän die Antwort aus dem Munde fort. „Ein Schiff
fährt wild, wenn es immer dahin fährt, wohin es ge-
rade Fracht erhält; es hat alſo keine beſtimmte Tout.“

„Auch keine Paſſagiere?“

„O doch, aber nur in beſchränktem Maße. Ullrich,
wieviel Paſſagiere können Sie mitnehmen?“

„Gegen dreißig.“ Der Kapitän ſtrich mit der
Hand durch das Haar und tat einen kiefen Zug
aus ſeinem Glaſe! Nun war alſo ſeines Lebens
Traum erfüllt. Er bekam das Kommando des
großen Dampfers, um den ihn der größte Teil der
Anweſenden beneidete, wie er wohl wußte; ſein
Fieken würde ſtolz auf ihn ſein, und er konnte für
ſie ſorgen, ihr Reichtum und Anſehen verſchaffen.

Kapitän Raddatz hatte ſich zu ihm umgewandt.
„Du, Hermann, weißt du, wen mein Bobtsmann
neulich geſehen hat?“

Ullrich blickte ihn fragend an.

„Der Winter, den du auf der „Eliſe“ hatteſt,
iſt wieder da. Im „Blauen Hecht“ war er neulich,

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