klloßfahrl auf der vsgold !m wüttlembergischen Zchwarrwald.
Lin heroplankarusseli in Varis.
allgemein dem Flugsport entgegengebracht wird, und —
der Reiz der Neuheit. In zwei Arten ist es bisher zu
sehen gewesen, in einer, bei der man nur in der Runde
herumfliegt, und in einer anderen, die außer der Rund-
bewegung noch ein Heben und Senken der Aeroplane
ermöglicht, um ihren Fahrgästen noch eine bessere Illusion
des Flugsportes zu verschaffen, und alles das ohne „Vor-
kenntnisse", ohne Ge-
fahr eines Absturzes
und — für wenige
Pfennig. —
Durch die kürzlich
in Betrieb genommene
neue Fernsprechzen-
trale in Hamburg
hat der ganze Telephon-
verkehr der Hansestadt
und ihrer beiden Nach-
barstädte Altona und
Wandsbek eine gründ-
liche Umänderung er-
fahren. Die bisher in
den drei Städten vor-
handen gewesenen acht
Fernsprechämter sind
aufgehoben und durch
eine einzige große Zen-
trale ersetzt worden, die
in einem besonders hier-
für errichteten Dienst-
gebäude, einem impo-
fanten Bau, in der
Schlüterstraße unterge-
bracht ist. Für die neue
Amtseinrichtung kommt
das sogenannte Zen-
tralbatteriesystem zur
Anwendung. Die An-
schlußleitungenbestehen
aus Doppelleitungen,
die größtenteils in un-
terirdisch gelegten Ka-
beln verlaufen. Eine
weitere Neuerung ist,
daß die Zentrale nicht
mehr durch Kurbelstrom,
sondern durch einfaches
Abnehmen des Hörers,
beziehungsweise des
oberen Neckar ist sie schon lange eingestellt, so daß der
Ruf „Jockele sperr!", mit dem der übermütige Tübinger
Student den handfesten Schwarzwaldflößer aus respekt-
voller Entfernung zu necken pflegte, längst nicht mehr
zu hören ist, und auf der Enz, dem größten linkseitigen
Nebenflüsse des Neckars, ist die Flößerei auch nur noch
von Calmbach und der Einmündung der Kleinenz an
gestattet. Bei Pforzheim mündet in sie die Nagold, die
ebenfalls früher auf ihrem Rücken zahlreiche Flöße riesiger
Schwarzwaldtannen talabwärts gleiten ließ. Auch dieses
idyllische Flüßchen weiß heute nichts mehr von Flößerei,
und wenn auch kürzlich zwischen dem lebhaften württem-
bergischen Jndustriestädtchen Calw und Bad Liebenzell
tisch einer Nhvtogrsphie von c. fuchs in csla>.
lichen Landschaft zu genießen. Die etwa hundert Teil-
nehmer der Fahrt, die trotz des hohen Wasserstandes
glatt verlief, waren denn auch von ihrer eigenartigen
Reise sehr befriedigt. —
Nachdem der Steinbock seit Jahrhunderten fast
ganz aus Europa verschwunden war, ist er neuerdings
in Kärnten wieder häufiger anzutreffen. Während er
noch in der Mammut- und Renntierzeit in allen Hoch-
gebirgen des mittleren und südwestlichen Europas
vorkam und noch im frühen Mittelalter als beliebtes
Wildbret galt, wurde er im letzten halben Jahrtausend
immer seltener. Im 16. Jahrhundert verschwand er aus
der Schweiz, wo man 1583 am Gotthard den letzten
Steinbock erlegte, im
17. Jahrhundert aus
dem Zillertal, wo ihm
lange Zeit die Erz-
bischöfe von Salzburg
Schutz hatten ange-
deihen lassen, späterhin
kam er nur noch ganz
vereinzelt im südlichen
Wallis, in Piemont und
Savoyen vor. Im Jahre
1858 gelang es dem Kö-
nig Viktor Emanuel, der
ein leidenschaftlicher
Jäger war, in seinem
Jagdrevier bei Aosta
eine Anzahl Steinböcke
anzusiedeln und all-
mählich auf einen Be-
stand von mehreren
hundert Exemplaren zu
bringen. Ein ähnlicher
Versuch des verstorbe-
nen Kronprinzen Ru-
dolf auf dem Dachstein-
gebirge mißlang ebenso
wie andere Experi-
mente, die in den öster-
reichischen und schweize-
rischen Alpen mehrfach
unternommen wurden.
Mehr Glück hatte der
österreichische Baron
Born, der vor etlichen
Jahren Steinböcke in
den Karawanken ein-
führte: die Tiere haben
sich dort so gut gehalten
und fortgepflanzt, daß
der Jagdschutzverein
von Kärnten den Stein-
bock jetzt wieder für
Vie neue fernsprechrentrule in Hamburg.
Nach einer Ndologrsphie von tz. treuer in tznmbmg.
1*tzas Karussell, dieses beliebteste aller Volks- und Kinder-
belustigungsmittel auf Messen, Jahrmärkten usw., hat
im Laufe der Zeit mancherlei Änderungen erfahren, die
in gewissem Sinne die Fortschritte auf verkehrstechnischem
Gebiete widerspiegeln. Noch vor wenigen Jahrzehnten
kannte man nur Karusselle mit hölzernen Reittieren und
Wagen. Dann kam das Schiffs-, später das Veloziped-
karussell, die durch elektrische Kraft bewegten „Berg- und
Talbahnen", das Automobilkarussell, und nunmehr hat
auch das modernste aller Fortbewegungsmittel, die Flug-
maschine, das Karussell erobert. Auf den Pariser Fest-
plätzen hat jetzt das Aeroplankarussell alle anderen
Volksbelustigungen in den Schatten gestellt, und es wird
wohl schnell seinen Sicgeszug über den ganzen Kontinent
antreten. Dafür bürgt schon das große Interesse, das
Handapparates anzurufen ist. So ist denn Hamburg
nunmehr im Besitz einer Fernsprecheinrichtung, die dem
neuesten Stande der Technik entspricht und eine wesent-
liche Verbesserung des Betriebes gewährleistet. —
Die Flößerei, die früher auf dem Neckar und seinen
Nebenflüssen eifrig betrieben wurde, ist seit einer Reihe
von Jahren in starkem Rückgang begriffen. Auf dem
noch einmal ein leibhaftiges Floß auf der Nagold zu
sehen war, so hatte es doch eine eigene Bewandtnis
mit diesem letzten Vertreter seiner Art. Die Sektion
Calw des Würltembergischen Schwarzwaldvereins hatte
nämlich eine Floßfahrt zwischen den beiden genannten
Orten veranstaltet, um ihren Mitgliedern Gelegenheit
zu geben, einmal in voller Muße die Reize dieser lieb-