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lZ Die Witwe Jakob van Arteveldes überbringt der Stadt Gent Kleinodien
zum Gpser (Kunstbeilage). — In dem französisch-englischen Erbfolgekrieg gegen die
Mitte des 14. Jahrhunderts standen die großen flandrischen Städte zu England,
mit dem sie ein lebhafter Handelsverkehr verband; der Adel hielt zu Frankreich. Da-
mals blühte in Flandern vor allem das Gewerbe der Tuchmacher, die ihre Rohstoffe
zum größten Teil aus England bezogen. Zu jener Zeit war in Gent, Löwen, Brügge,
Antwerpen, Ypern und anderen Städten die Zahl der zünftigen Tuchwirker und
Arbeiter fast so groß wie heute in den englischen Industriestädten. Unter geschickter
Führung übten sie keine geringe Macht aus. Ihr Einfluß auf das Schicksal der Städte,
auf den Gang der öffentlichen Angelegenheiten war überall zu spüren. In Jakob
van Artevelde war damals ein Führer erstanden, der die beweglichen Gemüter des
Arbeiterstandes zu einmütigem Handeln anzuhalten verstand und zum Erstreben
gemeinsamer Ziele vereinigte. Gent, damals das Haupt der niederländischen Städte,
stand ganz unter seinem Einfluß. Als „Ruwart" von Flandern besaß er die größte
Macht über das Volk. In der Folge erschütterten kriegerische Mißerfolge der Eng-
länder sein Ansehen, und man machte ihn für die unregelmäßige Auszahlung der
englischen Hilfsgelder verantwortlich. Seine auf Gemeinsamkeit des Handelns
gerichteten patriotischen Bestrebungen fanden mancherlei Hemmungen und Hinder-
nisse durch den Sondergeist der Zünfte; auch der Neid der kleineren Plätze auf die
fühlbare Macht der großen Städte wirkte hindernd auf seine Absichten. Aufstände
und Straßenkämpfe setzten ein, gewaltige Aufregung ergriff zuletzt das ganze Land.
Artevelde zog sich durch seine Vermittlungsversuche den Haß der Tuchfabrikanten
zu; sie vergaßen, daß die flandrischen Städte seiner Tätigkeit ihre Freiheit, ihren
Wohlstand und die Blüte ihrer Gewerbe verdankten. Die kleineren Städte warfen
ihm Bevorzugung der großen Handelsplätze vor und fielen von ihm ab. Er flüchtete
nach Gent, wo er das Opfer einer gegen ihn gerichteten aufrührerischen Bewegung
werden sollte; an der Schwelle seines Hauses erlag er den Streichen, die eine auf-
gereizte Volksmenge gegen ihn führte. Sein Gegner Gerhard Denis wurde als
Bürgermeister das Oberhaupt der Stadt Gent. Die kriegerischen Verwicklungen
nahmen indes kein Ende, und kaum ein Jahr nach Arteveldes schmachvollem Tode
mußte Denis die Bevölkerung zu außerordentlichen Gaben auffordern. Unter
denen, die der bedrängten Stadt ihre Kleinode opferten, erschien auch die Witwe
Jakob van Arteveldes mit ihren drei Söhnen. Mit ehrfürchtigem Staunen be-
grüßte sie der Bürgermeister und nahm die Spenden aus ihrer Hand in Empfang.
Der jüngste Sohn trug des Vaters Prunkschwert vor ihr her, indes eine Magd mit
Kostbarkeiten beladen ihr folgte. Das Volk umdrängte ergriffen die edle Frau, die
in der gemeinsamen Not über die Liebe zur Heimat das schwere Unrecht vergaß,
das die Mitbürger ihr angetan hatten.
* Der Koranleser (S. 3). — „Im Namen Gottes des Allbarmherzigen und All-
erbarmenden." Mit diesem Satze beginnt der Koran, er wiederholt sich bei allen

Kapiteln mit Ausnahme des neunten; diesen Satz spricht der Mohammedaner immer
aus, wenn er etwas unternimmt, mit diesem Satze fangen alle alten mohammedanischen
Bücher an, was auch ihr Inhalt sei. Der Glaube an den einen Gott, an den einzigen
und ewig tätigen, die Zuflucht und den Ursprung der ganzen Schöpfung, ist die
Grundlage der mohammedanischen Religion, über die noch immer abenteuerliche
Vorstellungen in westeuropäischen Köpfen spuken. Nichts anderes aber als die Ge-
bote des Christentums lehrt und gebietet das heilige Buch des Islams, der Koran,
ein Buch der vertrauenden Gottesfurcht und der reinsten Sittenlehre, das die Men-
schen nicht allein anhält, sich für das Jenseits vorzubereiten, sondern auch den An-
forderungen des Lebens in jeder Hinsicht zu genügen und die weltlichen Pflichten
eifrig und gewissenhaft zu erfüllen. Die Gesinnung, in der man etwas tut oder
läßt, wird als Maßstab ihres religiösen Wertes erklärt. „Glaube und Tat hängen
zusammen; sie sind ohne Wert, wenn sie nicht miteinander gehen." Der Mohamme-
daner betet wahrlich nicht schlechter als wir, wenn er voll Andacht in der Sure liest:
„Preis und Dank sei Gott, dem Herrn der Welten, dem barmherzigen Erbarmer,
dem Gebieter am Tage des Gerichts. Wir beten und flehen dich an, führe uns auf
dem geraden Pfad, auf dem Pfade, den du denjenigen geschenkt hast, denen du nicht
zürnst, und die nicht in der Irre wandeln."
s Die eroberte italienische panzerfeste Monte Verena (S. 6). — Sieben Tage
nach Beginn der großen Offensive in Südtirol überschritten die österreichisch-unga-
rischen Truppen bereits die italienische Grenze. Nach dem erfolgreichen Vorstoß
gegen die Hochfläche von Lafraun, wo sich die Italiener mit großen Truppenmengen
und Geschützen festgesetzt hatten, wurde der Gegner zur Flucht gezwungen und ver-
folgt. Das Grazer Korps überschritt die italienische Grenze zwischen dem Astachtale
und dem Cima Mandariola und setzte sich am 22. Mai in den Besitz der italienischen,
in Höhe von 2019 Metern gelegenen Panzerfeste Monte Verena.
l°l In einer französischen Minenwerferstellung (S. 12 und 13). — Wie die Dinge
heute an den Fronten liegen, sind sich die Gegner gelegentlich so nahe gerückt, daß
eine Beschießung der feindlichen Gräben mit Artillerie nicht mehr möglich war,
ohne die eigenen Truppen zu gefährden. Damit wurde die Benützung kurztragender
Feuerwaffen nötig. Alte Steilfeuergeschütze, Kanonen und kleine Mörser gaben
die geeignete Grundlage für eine neue Sonderform, die Minenwerfer. Sie dienen
ausschließlich dem Nahkampf, schleudern aus geringer Entfernung Bomben in die
feindliche Stellung; immerhin aber kann ihre Schußweite bis zu 500 Meter erreichen.
Der Einfallswinkel spielt dabei mit. Die massigen Geschosse, die zur Verwendung
kommen, fassen große Mengen stark explosiven Sprengstoffes; daher vermögen sie
trotz geringer Endgeschwindigkeit und dadurch bedingter geringer Aufschlagskraft
eine große Wirkung gegen Jnfanteriedeckungen, gegen Erdwälle, Holzteile, Sand-
säcke und Faschinen, gegen Schutzschilde und Drahthindernisse auszuüben. So ist
der Minenwerfer zu einer im Grabenkampf unentbehrlichen Waffe geworden.

Kranke Nerven Oesuncle Nerven

Linä die (Quelle Lablreicber beiden uriä 8cbmer2eu, von
äenen äer Kulturmensch nur 2U bäuüg beimgesucbt
wird. — Nervöse Kopfschmerzen, nervöse Nagende^
scbweräen, nervöse Nuskelschmersen, nervöse Leb--
scbwäcbe uncl rablreicbe andere beiden Kaden idren
Orunä darin, dab die Nerven, welche die begreifenden
Organe durchrieben, überanstrengt, überreizt uncl in
ibrer veistungskäbigkeit berabgesetrl sind. Oaru die
grobe 2abl der aut allgemeiner Nervosität be^
rudenden Lescbwerden, wie keirbarkeit, vnlust rur
Arbeit, leichte Ermüdbarkeit, Oedäcbtnisscbwäcbe, 8cb1ai>
losigkeit, vnrube und dergleichen inedr. 8ie alle kön^
nen nur dann erfolgreich bekämpft und beseitigt werden,
wenn es gelingt, die Nerven ru regenerieren, aukrukriscben
und ibre trübere veistungskäbigkeit wiederberrustellen.

sind die (Quelle eines sonnigen kraktgekübls und un^
getrübter vebenskreude. (Gesunder 8cblak, Arbeitslust,
Ausdauer, Nut und Energie sind die Kennreichen eines
gesunden, in gutem Lrnäbrungsrustande beiindlicben
Nervensystems. Venn auch der Nerv bedarf, ebenso wie
alle anderen Organe des menschlichen Körpers, einer
ausreichenden und rweckmäbigen Ernährung, um aut der
Höbe seiner veistungskäbigkeit ru bleiben, vnter normalen
Verhältnissen reicht die tägliche Nahrung auch kür diesen
Tweck aus. Ist aber durch seelische Lrscbütterungen
oder körperliche Ltraparen und Lntbebrungen, durch H.uk^
regungen irgendwelcher ^.rt die Nervensubstanr, ins--
besondere ibr wertvollster Lestandteil, das vecitbin,
in bobem Nabe verbraucbt, dann mub dieser lebens^
wichtige 8toik dem Organismus wieder rugekübrt werden.

kioeilin ist die I^erven-I^akrung
die dem erscküpften tterv seins l-eistungsfäkigkeit wiedergibt. 8I0VI1M füllst den Nerven das pk^siologisck reine becitiiin
ru, jene 8ubstsnr, die ru den unentbekrlieken Zestsndtsilen des Lskirns, kückenmarks und l^lervs gekört, deren Verlust eine
Lerrüttung des Nervensystems bedeutet und deren Lufukr das gesamte Nervensystem regeneriert und seine normale l-eistungs-
fäkigkeit wiederkerstollt. kber nickt nur die Nerven, sondern der gsnre mensckiieke Körper wird durok DlOVIHtt gekräftigt,
weil dieses neben seinem koken Dekali an l.ecitkin suck nock andere wertvolle ^äkrstotte in konzentrierter porm entkält. Im
Verein mit dem l-eoitkin bewirken diese kockwertigen ttäkrsubstsnren eine scknslle Aufbesserung des krnäkrungs- und Krätte-
rustandes bei durck klutverlust gesekwscktsn Verwundeten, Ksnesendsn nsek sckwerer Krsnkkeit, bei geistigen und kürper-
lieken krmüdungsruständon, gleickviel durck weleke Umstände sie kervorgeruten sein mögen. Ium krsstr der vsrbrauekten
ttervsnkratt und rur krkükung der I-eistungsfAkigkeit ist klOVlllw unentbekrlick. klOVIIIdl ist das einrige Präparat, welckes
10 prorent I.ecitkin nsek dem Verkakren von Professor Dr. Habermann entkälb Wir bitten daksr, minderwertige ttsckskmungsn
und krsatrpräparate rurückru weisen. crkältliok in allen ^potkeken und Drogerien, kin Desckmscksmuster nebst einer populär-
wissenscksttlicken kbksndlung über rationelle blervenpkege sendet auf Wunsck kostenlos die LlOVIIlk-pabrik, Berlin 8 61/D 8.
 
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