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Die von Beeren.

Roman von Georg Hartwig (Emmy jtoeppel).
(Fortsetzung.)
ie beleidigen meine Schwester."
Florian Beeren Zuckte die Achsel. „Wenn Sie es nötig
finden sollte, tann sie mich ruhig wegen Verleumdung
belangen. Mir kamsts recht sein. Nicht ein Wort sage ich da-
gegen. Sollte man den offenen Skandal wünschen, gut! Wer


dabei übel wegkommen wird, darüber bin ich nicht in Sorge.
Ich werde es nicht sein. Darauf verlassen Sie sich."
In diesem Augenblick ging die Tür auf, und Frau Beate fragte
ängstlich: „Ach Vater, was ist denn, du wirst doch nicht . . .?"
„Komm nur herein!" rief Florian. „Fräulein von Lure,"
stellte er mit bärbeißigem Humor vor — „meine Frau".

Tante Amalie preßte die Lippen aufeinander. Hinaus konnte
sie nicht. Sie ließ also Frau Beate näher kommen.
„Ja! Das ist meine Frau, Fräulein Amalie von Lure. Aber
beruhigen Sie sich, sie denkt nicht daran, zur Verwandtschaft
gezählt zu werden. Nicht wahr, Beate? Das liegt dir gar nicht.
Ich sage das ja auch nur zur Beruhigung."
Tante Amalie verlor über diesen bissigen Humor ihre müh-
sam aufrecht erhaltene Fassung.
„Sie gefallen sich in einem Ton, den ich geradezu unglaub-
lich finde. Ich kam im Auftrag meines Neffen. Die Art und
Weise, wie Sie aufzutreten beliebten, versage ich mir näher zu
bezeichnen. Ich werde meinen Neffen genau unterrichten und
es ihm überlassen, seine Schlüsse zu ziehen und die ihm nötig
scheinenden Schritte zu tun."
„Bitte, ganz nach Ihren Eingebungen, ganz nach Ihrem
Belieben zu bandeln. Bin zum voraus mit allem einver-

^ieder ohne Worte. Nach einem Gemälde von N. pötzelberger.
11. 1921.
 
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