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Heft Z

Das Buch für Alle

wissen Grade annehmbar erscheinen zu lassen, so kam es zuletzt doch nicht
bis zur Annahme der vorgeschlagenen Bestimmungen.
Da nach dem Wort eines französischen Staatsmannes in Deutsch-
land auch jetzt noch zwanzig Millionen Menschen zu viel leben, die am
Ende doch nicht alle nach dem frommen Wunsch eines Briten an den Folgen
der Englischen Krankheit und der Tuberkulose zugrunde gehen dürften,
besinnt man sich in Frankreich neuerdings wieder auf Hilfsmittel, die als
zu niedrig empfundene Bevölkerungsziffer durch gesetzliche Anordnungen
zu heben. Man griff auf einen Entwurf zurück, der vor Jahren in ähnlicher
Durchbildung vom Senat wohl angenommen wurde, dann aber doch nicht
gesetzliche Kraft erlangen konnte. Nun sind dieselben Vorschläge in noch
weiter gehender und verschärfter Form dem Senat abermals vorgelegt
worden. Würden die im Entwurf festgelegten Bestimmungen rechtliche
Kraft erlangen, dann wäre es allerdings mit dem Junggesellenstand bald
vorbei, und hartgesottene Hagestolze dürften nach einigen Jahren auf den
Jahrmärkten angestaunt werden wie das berüchtigte Löwenweibchen,
die Seejungfrau mit dem Fischschwanz, die Dame ohne Unterleib oder
der durchlöcherte Türke.
Die hauptsächlichsten Punkte des jetzigen Entwurfes, den man ohne
Übertreibung als Heiratszwangsgesetz bezeichnen darf, würden den Staat
ermächtigen, nur noch verheiratete Beamte in seinem Dienst zu dulden.
Sogar eine äußerste Altersgrenze ist für das Eingehen einer Ehe gezogen.
Jeder Franzose, der sich in den Staatsdienst begeben will, wird beim An-
tritt seiner Amtstätigkeit verpflichtet, nicht länger als bis zum fünfund-


zwanzigsten Jahre ehelos zu leben; hat er dies Alter erreicht, dann ist es
mit seiner bürgerlichen Freiheit unerbittlich zu Ende. Eine neue Art von
Befähigungsnachweis besteht nach dem Entwurf darin, daß der Aufstieg
der Begabten unter den Beamten von der Zahl ihrer Kinder abhängig
wird. Wehe dem kinderlosen Ehepaar; ihm blüht keine Aussicht, wirtschaft-
lich emporzukommen. Wer aber als Vater das Glück hat, drei oder mehr
Kinder in das Geburtsregister eintragen zu lassen, der soll nicht nur rascher
befördert werden, sondern Gehaltszulage erhalten und nach seinem Dienst-
austritt höhere Pension bekommen.
Ebenso eingreifend wird nach dem Entwurf der zum Heeresdienst ver-
pflichtete Zivilist betroffen. Die doppelte Zahl von Jahren trifft in diesem
Falle den Unverheirateten. Ja, wer sich bis zum fünfundvierzigsten noch
nicht zur Ehe bereit finden ließ, dem blüht das Geschick, bis zu seinem seligen
Ende als Soldat dienstpflichtig zu bleiben.
Da auch in Frankreich mehr Frauen als Männer leben und das Ver-
hältnis durch die im Krieg Gefallenen sich noch mehr zu Ungunsten des
weiblichen Teiles der Bevölkerung verschoben hat, werden die heirats-
fähigen Frauen das Zustandekommen des Gesetzentwurfes gewiß alle
ersehnen. Für diesen Fall ist es zu bedauern, daß die Frauen kein Stimm-
recht und deshalb keinen Einfluß auf die Wahlen haben. Wäre dieses
Recht für sie erreicht, dann könnte der Zwangsheiratsentwurf vielleicht
Aussicht auf Durchführung haben. So wird es aber wohl dahin kommen,
daß der Wunsch der Vater des Gedankens bleibt, Frankreich durch Zwangs-
maßnahmen reicher zu bevölkern. K. Ans.


Leiterrätsel.
Die Zahlen sind Lurch Buch-
staben zu ersetzen, so daß Wörter
von folgender Bedeutung ent-
stehen: linker Leiterbalken Volk
in Südamerika, rechter Leiter-
balken Stadt an der Weser, erste
Sprosse von oben F luß in Schles-
wig, zweite Sprosse Verwandter,
dritte Sprosse Gebrauchsmate-
rial, vierte Sprosse Nebenfluß
des Mains, fünfte Sprosse Land-
arbeit. Joachim Koop.
Auflösung
folgt im nächsten Heft.

Scharade.
Die erste Silbe, allezeit
Zu jeder Arbeit hilfsbereit.
Ist unentbehrlich dir.
Und mit den letzten man benennt,
Was jeder als sein eigen kennt
Auf dieser Erde hier.
Das ganze Wort zu jeder Frist
Hilfsmittel für uns alle ist
Und liefert uns gewandt.
Wenn uns das Schicksal widrig scheint
Und uns bedrohen will ein Feind,
Die Waffe in die Hand.
Renata Greverus.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Gleichklang.
So manche Priesterin der Kunst
Erringt damit sich bohe Gunst,-
Doch macht's ihr sicher schwere Pein,
Sobald sie fürchtet, es zu sein. M. Rub
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Bilderrätsel.

1 6 4
L U 0 v
v 8 L
L 8 L
E I U
N ltl N
X' N N
L L 8. L 8V v
2 6 *6

Städterätsel.
Die Buchstaben sind so zu ordnen, daß
Wörter von folgender Bedeutung ent-
stehen: 1—4 Stadt in Hessen-Nassau,
1—2 Stadt iu Italien, 2—3 Stadt in
Sachsen, 1—3 Stadt in Oberösterreich,
S—6 Stadt in Indien. Joachim Koop.
Auflösung folgt im nächsten Heft.


Auflösung folgt im nächsten Heft. C. Kley.

Wie heißt die Hausinschrift?
Ans den Worten Mestize, Linde, Harpune, Konus,
Statistik, Amtmann, Weinlese, Rhone, Wegerich, Falter
soll je eine bestimmte Zweibuchstabengrnppe herausge-
nommen werden. Im Zusammenhang gelesen, ergeben
dieselben einen als Hausinschrift beliebten Sinnspruch.
Alfred Leske.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Auflösungen vom 2. Heft:

des Silbenrätsels: 1. Pferdehuf, 2. Olive, 3.Ln-
züer, 4. Andalusien, o.Nausikaa, 6. Epigonen, 7. Gou-
nod, 8. Natibor, 9. Ithaka — Pola N gri — Fern
Andra,-
des Homonyms: Stroh-
der Dreisilbigen Scharade: Bücherwurm,-

desRösselsprungs:
Jede reife Frucht am
Bauin
Kostet einer Blüte Le-
ben,
Jedes vollerreichte
Streben
Kostet einenHoffnungs-
traum.
«Frida Schanz.



des Buchstabenrätseln: Heirat, Heimat,-
des Kapselrätsel s: Kante, Inn, Linde, Ischl, Mut,
Azur, Nil, Dom, Sand, Cent, Hano, Alt, Niff, Orla —


l<öppsphok> octsl- gsiskig lldspÄkbsitsts, El-scklöpkks, ciurokl kkÄnktloik, OntokSknülu'ung octsp ancisps
IMsaelgsn tiol-untopgSkommons Eop8onSn, Wöokmonnnon, 8tiiisncis IVIüttsp, biutakmo uncl disioki-
süeüilgs Erausn uncl IVIäcicklSN, in ctsp Entwicklung ^ukückgodiisdono l<inclsp, sis aiis tinclsn in
„8ioen>k4" sin ^l-äktigungsnüiisi von unvspgioictüickisp Vi/üksamkoik. Vor sllsm stxsr ist <ss
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