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Aereiltvnie vor dem Beginn des Kampfes. Die Herausforderung zum Kampf.
Aus der Schar der berühmten Kämpfer hatte man zuvor einige kraft-
strotzende Gestatten als Preisrichter ausgewählt. Mitten durch den Kreis
waren, einen starken Schritt breit voneinander entfernt, zwei Linien in die
Grde geritzt worden. Eben hatte das Vorspiel der Ringkämpfe damit be-
gonnen, datz zwei der Sekundanten unter drolligen Bocksprüngen ein
verrücktes Scheingefecht eröffneten. Mit scheinbarer Vorsicht umschlichen
sie einander, als ob sie die Schwächen des Gegners erspähen wollten;
plötzlich schnellten sie unter dem Gekreisch der zuschauenden Menge auf-
einander los, so dasz
die.gestrafften Muskeln
klatschten, um ebenso
schnell wieder zurück¬
zuhüpfen. Sie trieben
weiterhin noch allerlei
lächerliche Spässe, teils
um durch ihre Gri¬
massen die Zuschauer
zu erheitern, teils um
durch das Zurschau-
stellen ihrer eigenen
Gewandtheit etwaigen
Kampflustigen Mut zu
machen.
Zunächst treten zwei
Jungen vor, ziehen
ihre langen Feiertags¬
gewänder über den
Kopf weg aus und bin¬
den den Schurz fester
um den Leib. Ein jeder
schreitet feierlich zur
Trommel und legt drei¬
mal kurz hintereinan¬
der beide Hände dar¬
auf. Nun treten sich die
Kampfesmutigen gegenüber, jeder setzt den linken Fusz auf den Strich am
Boden und hält einen Augenblick dein Gegner beide kreuzweise überein-
andergelegten geballten Fäuste entgegen. Das gilt als Herausforderung.
Die Trommeln wirbeln, die Gegner messen sich mit spöttischen Gebärden,
sie schneiden Grimassen, um Zuschauer, Kampfrichter und womöglich den
Gegner selbst zum Lachen zu bringen. Dann fallen sie scheinbar mit voller
Kraft übereinander her; aber es geschieht nichts. Sie gleiten nur jeder
am anderen aalglatt vorbei. Nun messen sie sich drohend mit funkelnden
Blicken. Bald sich duk-
kend, bald mit mächti-
gem Satze hoch in die
Luft springend, um-
kreisen sie einander,
necken sich, verhöhnen
und bedrohen sich mit
den geballten Fäusten.
Jeder sucht dabei in
möglichst grotesker Ko-
mik der Bewegungen
den anderen zu über-
bieten oder den Geg-
ner durch Nachäffung
seiner Bewegungen
lächerlich zu machen,
insgeheim ständig nach
seinen Schwächen blin-
zelnd.
Da plötzlich führt
einer auf den anderen
los und v erabreicht ihm
mit der nackten Fusz-
sohle eine klatschende
Ohrfeige. Das ist ein
Schimpf für den Geg-
ner, und jetzt geht der
Ein erlaubter Trick: Die „Ohrfeige" mit dem Fuß.
Aereiltvnie vor dem Beginn des Kampfes. Die Herausforderung zum Kampf.
Aus der Schar der berühmten Kämpfer hatte man zuvor einige kraft-
strotzende Gestatten als Preisrichter ausgewählt. Mitten durch den Kreis
waren, einen starken Schritt breit voneinander entfernt, zwei Linien in die
Grde geritzt worden. Eben hatte das Vorspiel der Ringkämpfe damit be-
gonnen, datz zwei der Sekundanten unter drolligen Bocksprüngen ein
verrücktes Scheingefecht eröffneten. Mit scheinbarer Vorsicht umschlichen
sie einander, als ob sie die Schwächen des Gegners erspähen wollten;
plötzlich schnellten sie unter dem Gekreisch der zuschauenden Menge auf-
einander los, so dasz
die.gestrafften Muskeln
klatschten, um ebenso
schnell wieder zurück¬
zuhüpfen. Sie trieben
weiterhin noch allerlei
lächerliche Spässe, teils
um durch ihre Gri¬
massen die Zuschauer
zu erheitern, teils um
durch das Zurschau-
stellen ihrer eigenen
Gewandtheit etwaigen
Kampflustigen Mut zu
machen.
Zunächst treten zwei
Jungen vor, ziehen
ihre langen Feiertags¬
gewänder über den
Kopf weg aus und bin¬
den den Schurz fester
um den Leib. Ein jeder
schreitet feierlich zur
Trommel und legt drei¬
mal kurz hintereinan¬
der beide Hände dar¬
auf. Nun treten sich die
Kampfesmutigen gegenüber, jeder setzt den linken Fusz auf den Strich am
Boden und hält einen Augenblick dein Gegner beide kreuzweise überein-
andergelegten geballten Fäuste entgegen. Das gilt als Herausforderung.
Die Trommeln wirbeln, die Gegner messen sich mit spöttischen Gebärden,
sie schneiden Grimassen, um Zuschauer, Kampfrichter und womöglich den
Gegner selbst zum Lachen zu bringen. Dann fallen sie scheinbar mit voller
Kraft übereinander her; aber es geschieht nichts. Sie gleiten nur jeder
am anderen aalglatt vorbei. Nun messen sie sich drohend mit funkelnden
Blicken. Bald sich duk-
kend, bald mit mächti-
gem Satze hoch in die
Luft springend, um-
kreisen sie einander,
necken sich, verhöhnen
und bedrohen sich mit
den geballten Fäusten.
Jeder sucht dabei in
möglichst grotesker Ko-
mik der Bewegungen
den anderen zu über-
bieten oder den Geg-
ner durch Nachäffung
seiner Bewegungen
lächerlich zu machen,
insgeheim ständig nach
seinen Schwächen blin-
zelnd.
Da plötzlich führt
einer auf den anderen
los und v erabreicht ihm
mit der nackten Fusz-
sohle eine klatschende
Ohrfeige. Das ist ein
Schimpf für den Geg-
ner, und jetzt geht der
Ein erlaubter Trick: Die „Ohrfeige" mit dem Fuß.