Heft 27
Das Buchs ü r 2l l l e
433
Vor dem Weltkrieg fanden sich in Deutschland nur noch etwa zweitausend
Zigeuner, darunter war eine große Zahl seßhaft geworden. In vielen
Landesteilen fand sich oft Jahre hindurch keine Spur von ihnen. Jur Volk
verwechselte man häufig andere fahrende Leute mit echten Zigeunern.
Seit dem Jahre 1918 brach eine Masse fremden Gesindels über unsere
Grenzen herein. Aus Finnland, Rußland, Polen, Galizien, Serbien und
den unteren Donauländern fanden Zigeuner einzeln und in Banden
Landstraßen, Wege und Stege offen. Überall dort, wo die Polizei zu schwach
oder lässig ist und die Gesetze nicht streng befolgt werden, macht sich das
auf niederster Stufe stehende Volk breit. Die allgemeine Demoralisierung
erleichtert ihnen das Dasein und Fortkommen. Während der Mittelstand
schwer ums Dasein ringt, raffen fremdblütige Zigeuner große Trimmen an
sich, und Zigeunermillionäre sind in un¬
seren Zeiten möglich geworden. Sie sind
Ungeziefer auf einem sittlich erkrankten
Volkskörper, von dem man sie hoffentlich
nach seiner Genesung wie Läuse „aus¬
räuchern" wird.
Sonnenlicht und
Hautfarbe
Von Dr. Ludwig Staby
er von seinem Sommerurlaub, den
er auf dem Lande verbrachte, in
die Stadt zurückkehrt, fällt meist durch
seine veränderte Gesichtsfarbe auf, die
anders geworden ist als sie vorher war;
selbst die zuvor blässesten Wangen sind
jetzt mit kräftigem Rot bedeckt oder gar
tiefbraun gefärbt. Besonders Stadtbe-
wohner, die sich am Strande der See
oder im Gebirge aufgehalten haben, wer-
den von ihren Bekannten wegen ihres
„vorzüglichen, gesunden Aussehens" be-
schrien. Aber lange währt die Verände-
rung nicht, schon wenige Wochen des
Stadtaufenthaltes, der ja gewöhnlich mit
einer größtenteils im Zimmer ausgeübten
Beschäftigung verbunden ist, genügen,
um die „Rothaut" der Sommerfrische
wieder in ein „Bleichgesicht" der Stadt
zu wandeln. Luft und Sonnenlicht haben
jetzt keinen ungehinderten Zutritt mehr,
und bald verschwindet die braune Farbe,
die ja bei den Landbewohnern und auch
bei den in der Stadt im Freien, in Wind,
und Wetter arbeitenden Leuten, wie
Maurern, Pflüsterern, Gärtnern, Kut¬
schern und anderen in hervorragendem
Maße die dauernde und natürliche ist.
Wie kommt nun die Braunfärbung der Haut zustande, die übrigens
durchaus nicht immer als Zeichen guter Gesundheit anzusehen ist? Die
Tönung der Haut ist ein nötiger und wirksamer Schutz gegen das starke
Licht der Sommersonnc. Das dem Gedeihen des Körpers so nötige Son-
nenlicht hat auch schädliche Eigenschaften, die sich an Europäern, die in
den Tropen leben, am auffälligsten bemerkbar machen. Seht sich ein zum
erstenmal in die Tropen gekommener Europäer nur wenige Stunden den
Sonnenstrahlen aus, so bilden sich im Gesicht und auf den Händen schmerz-
hafte Blasen und Anschwellungen, die nicht nur ein Alüösen der Haut,
sondern auch bösartige Entzündungen Hervorrufen können. Wird aber
das Gesicht von einem breitrandigen Hute beschattet und sind die Hände
mit Handschuhen bedeckt, dann treten diese Erscheinungen nicht auf.
Worin besteht nun das Schädliche des Sonnenlichts? Bekanntlich zerfällt
das weiße Licht in eine Reihe verschiedenfarbiger Strahlen, die uns der
Durchgang eines Lichtstrahls durch ein Prisma am besten vor Augen
führt. Die Strahlen zeigen eine Farbenskala von Not bis zum Violett, das
heißt mit anderen Worten, sie, die ja aus unendlich schnellen Wellen-
bewegungen bestehen, zeigen eine große Verschiedenartigkeit ihrer Schwin-
gungen, die bei Rot am langsamsten, bei Violett am schnellsten sind.
Es gibt aber noch über das violette Ende des Spektrums hinaus Licht-
strahlen, die noch schnellere Schwingungen haben, als die violetten, die
aber von unseren Augen nicht mehr wahrgenommen werden können, es
sind dies die sogenannten ultravioletten Strahlen. Diese üben nun trotz
ihrer Unsichtbarkeit eine bedeutende chemische Wirkung aus; sie wirken
aus die Haut zersetzend und zerstörend. Da diese Strahlen aber von gelben,
roten und braunen Farben unschädlich gemacht werden, so bieten diese
Farbcntöne einen Schutz gegen ihre schädliche Wirkung. Unter der Ein-
wirkung dieser Strahlen werden in unsere Ober- und Lederhaut Farb-
stoffe, Pigmente, abgelagert, welche die Haut und den unter ihr liegenden
Organismus schützen.
Je größer diese Anhäufung der dunklen Pigmente ist, desto weniger
Schaden können die Sonnenstrahlen verursachen. Die dunkle Farbe des
Negers ist als ideale Färbung für die Tropenbewohner anzusehen. Die
Farbigen sind denn auch völlig geschützt gegen die schädlichen Wirkungen
der Bestrahlung. Wenn ein Schwarzer rind ein Weißer ihre Hände längere
Zeit ungeschützt der Tropensonne aussetzen, dann bedecken sich die Hände
des Weißen mit Brandblasen, während die des Schwarzen unversehrt
bleiben. Färbt nun der Weiße seine Hände braun oder schwarz, dann bleiben
auch sie von den üblen Folgen der Be-
lichtung verschont; ein Beweis für die
Zweckmäßigkeit der Hautfärbung. Alle
Menschenrassen, die in heißen, sonnigen
Ländern wohnen, sind mehr oder weniger
dunkel gefärbt, und diese Hautfärbung
bietet ihnen Schutz gegen die Sonne.
Diese Schutzfärbung gegen die ultra-
violetten Strahlen finden sich aber nicht
nur bei den Menschen, sondern auch in
der ganzen Tierwelt mit verbreitet und
wenn auch in vielen Fällen die gesamte
Körperhaut des Tieres diese Färbung
nicht hat, so doch meist die empfindlichen
und dem Licht besonders ausgesetzten
Körperteile. Bei den Säugetieren ist ge-
wöhnlich die dem Licht am meisten zu-
gängliche Oberseite dunkler gefärbt als
die Unterseite, an der diese Schutzfärbung
entbehrlich ist, und gewöhnlich ist die
Linie des Rückgrates am dunkelsten, bei
vielen Tieren sogar dunkelbraun oder
schwarz. Bei allen Tagtieren ist die
Außenseite des Körpers dunkler als die
Innenseite der Gliedmaßen, weil auf diese
das Licht nur wenig oder gar nicht ein-
zuwirken vermag. Auffallend ist, daß sich
die dunklen Farbenpigmente meist an den
empfindlichen Stellen des Körpers, so
vor allen Dingen an der Schnauze, fin-
den. Die feinnervige Nase des Hundes
ist dunkel, meist schwarz, wie auch die fast
aller Tiere mit sehr ausgebildetem Ge-
ruchsinn, wie Fuchs, Wolf lind andere
Raubtiere. Ebenso ist die Nasenmuschel
aller großen Pflanzenfresser, der Büffel,
Antilopen, Hirsche lind Rehe schwarz,
denn auf diese Weise ist das empfindliche
Organ am besten geschützt gegen Entzün-
dungen durch Sonneillicht. Die Weich-
teile des Mundes, besonders die Lippen sind gleichfalls oft mit einer-
dunklen Schutzfarbe versehen; es sei hier nur an Zebra und Giraffe er-
innert. Auch die empfindlichen Augen sind ost von Schutzfarben umgeben,
die dunkler sind als die sonstige Färbung des Körpers. Dunkle oder schwarze
Allgenflecke finden wir daher bei vielen Tieren. Selbst bei im Wasser
lebenden Fischen trifft man Ähnliches. Alls der dem Licht zugekehrten Ober-
seite siird die Fische dunkler gefärbt als aus der Unterseite, am stärksten ist
dieser Unterschied bei den in größeren Tiefen des Wassers heimischen oder
auf dem Grund hausenden Flachsischen, die auf der oberen Seite dunkel,
auf der unteren, dem Boden aufliegenden aber weiß sind. Andere Tiere,
die fast nie dem Licht ausgesetzt sind, haben diese Schutzfarbe nicht, sie
sind, wie manche in der Erde oder im Holz der Bäume lebenden Insekten-
larven, meist eintönig hell, weiß oder gelblich. Treten bei ihnen aber dunkle
Farbenpartien auf, so befinden sie sich immer an den Körperstellen, an
denen die Sinnesorgane sitzen, also besonders am Kopfe.
Im ganzen Tierreich läßt sich die Bedeutung lind Wichtigkeit der Haut-
färbung beobachten; ihre bedeutendste und wichtigste Funktion ist der
Schutz der Halit gegen die schädliche Wirkung der chemischen Sonnen-
strahlen; sie findet sich je nach der Größe des Bedürfnisses verschieden
stark ausgeprägt. Für uns können wir daraus die Lehre ziehen, daß wir
im Sommer zwar zunächst empfindliche Körperstellen vor den unmittel-
bar einwirkenden Sonnenstrahlen schützen, aber auch allmählich unsere
Haut an Lust und Sonne gewöhnen müssen, was dein Körper zuträglich ist.
Die auf natürliche Weise dunkler gewordene Haut schützt uns durch ihre
bald entstehende braune Farbe gegen die schädlichen Strahlen der Sonne,
so daß wir sonst keines künstlichen Schutzes mehr bedürfen.
O. Htieckel.
Ilgeunerfauuste vor ihrem Wohnwagen, der bei den durch
allerlei Schwindeleien besonders während des Kriegs Reich-
gewordenen oft luxuriös ausgestattet ist.
Das Buchs ü r 2l l l e
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Vor dem Weltkrieg fanden sich in Deutschland nur noch etwa zweitausend
Zigeuner, darunter war eine große Zahl seßhaft geworden. In vielen
Landesteilen fand sich oft Jahre hindurch keine Spur von ihnen. Jur Volk
verwechselte man häufig andere fahrende Leute mit echten Zigeunern.
Seit dem Jahre 1918 brach eine Masse fremden Gesindels über unsere
Grenzen herein. Aus Finnland, Rußland, Polen, Galizien, Serbien und
den unteren Donauländern fanden Zigeuner einzeln und in Banden
Landstraßen, Wege und Stege offen. Überall dort, wo die Polizei zu schwach
oder lässig ist und die Gesetze nicht streng befolgt werden, macht sich das
auf niederster Stufe stehende Volk breit. Die allgemeine Demoralisierung
erleichtert ihnen das Dasein und Fortkommen. Während der Mittelstand
schwer ums Dasein ringt, raffen fremdblütige Zigeuner große Trimmen an
sich, und Zigeunermillionäre sind in un¬
seren Zeiten möglich geworden. Sie sind
Ungeziefer auf einem sittlich erkrankten
Volkskörper, von dem man sie hoffentlich
nach seiner Genesung wie Läuse „aus¬
räuchern" wird.
Sonnenlicht und
Hautfarbe
Von Dr. Ludwig Staby
er von seinem Sommerurlaub, den
er auf dem Lande verbrachte, in
die Stadt zurückkehrt, fällt meist durch
seine veränderte Gesichtsfarbe auf, die
anders geworden ist als sie vorher war;
selbst die zuvor blässesten Wangen sind
jetzt mit kräftigem Rot bedeckt oder gar
tiefbraun gefärbt. Besonders Stadtbe-
wohner, die sich am Strande der See
oder im Gebirge aufgehalten haben, wer-
den von ihren Bekannten wegen ihres
„vorzüglichen, gesunden Aussehens" be-
schrien. Aber lange währt die Verände-
rung nicht, schon wenige Wochen des
Stadtaufenthaltes, der ja gewöhnlich mit
einer größtenteils im Zimmer ausgeübten
Beschäftigung verbunden ist, genügen,
um die „Rothaut" der Sommerfrische
wieder in ein „Bleichgesicht" der Stadt
zu wandeln. Luft und Sonnenlicht haben
jetzt keinen ungehinderten Zutritt mehr,
und bald verschwindet die braune Farbe,
die ja bei den Landbewohnern und auch
bei den in der Stadt im Freien, in Wind,
und Wetter arbeitenden Leuten, wie
Maurern, Pflüsterern, Gärtnern, Kut¬
schern und anderen in hervorragendem
Maße die dauernde und natürliche ist.
Wie kommt nun die Braunfärbung der Haut zustande, die übrigens
durchaus nicht immer als Zeichen guter Gesundheit anzusehen ist? Die
Tönung der Haut ist ein nötiger und wirksamer Schutz gegen das starke
Licht der Sommersonnc. Das dem Gedeihen des Körpers so nötige Son-
nenlicht hat auch schädliche Eigenschaften, die sich an Europäern, die in
den Tropen leben, am auffälligsten bemerkbar machen. Seht sich ein zum
erstenmal in die Tropen gekommener Europäer nur wenige Stunden den
Sonnenstrahlen aus, so bilden sich im Gesicht und auf den Händen schmerz-
hafte Blasen und Anschwellungen, die nicht nur ein Alüösen der Haut,
sondern auch bösartige Entzündungen Hervorrufen können. Wird aber
das Gesicht von einem breitrandigen Hute beschattet und sind die Hände
mit Handschuhen bedeckt, dann treten diese Erscheinungen nicht auf.
Worin besteht nun das Schädliche des Sonnenlichts? Bekanntlich zerfällt
das weiße Licht in eine Reihe verschiedenfarbiger Strahlen, die uns der
Durchgang eines Lichtstrahls durch ein Prisma am besten vor Augen
führt. Die Strahlen zeigen eine Farbenskala von Not bis zum Violett, das
heißt mit anderen Worten, sie, die ja aus unendlich schnellen Wellen-
bewegungen bestehen, zeigen eine große Verschiedenartigkeit ihrer Schwin-
gungen, die bei Rot am langsamsten, bei Violett am schnellsten sind.
Es gibt aber noch über das violette Ende des Spektrums hinaus Licht-
strahlen, die noch schnellere Schwingungen haben, als die violetten, die
aber von unseren Augen nicht mehr wahrgenommen werden können, es
sind dies die sogenannten ultravioletten Strahlen. Diese üben nun trotz
ihrer Unsichtbarkeit eine bedeutende chemische Wirkung aus; sie wirken
aus die Haut zersetzend und zerstörend. Da diese Strahlen aber von gelben,
roten und braunen Farben unschädlich gemacht werden, so bieten diese
Farbcntöne einen Schutz gegen ihre schädliche Wirkung. Unter der Ein-
wirkung dieser Strahlen werden in unsere Ober- und Lederhaut Farb-
stoffe, Pigmente, abgelagert, welche die Haut und den unter ihr liegenden
Organismus schützen.
Je größer diese Anhäufung der dunklen Pigmente ist, desto weniger
Schaden können die Sonnenstrahlen verursachen. Die dunkle Farbe des
Negers ist als ideale Färbung für die Tropenbewohner anzusehen. Die
Farbigen sind denn auch völlig geschützt gegen die schädlichen Wirkungen
der Bestrahlung. Wenn ein Schwarzer rind ein Weißer ihre Hände längere
Zeit ungeschützt der Tropensonne aussetzen, dann bedecken sich die Hände
des Weißen mit Brandblasen, während die des Schwarzen unversehrt
bleiben. Färbt nun der Weiße seine Hände braun oder schwarz, dann bleiben
auch sie von den üblen Folgen der Be-
lichtung verschont; ein Beweis für die
Zweckmäßigkeit der Hautfärbung. Alle
Menschenrassen, die in heißen, sonnigen
Ländern wohnen, sind mehr oder weniger
dunkel gefärbt, und diese Hautfärbung
bietet ihnen Schutz gegen die Sonne.
Diese Schutzfärbung gegen die ultra-
violetten Strahlen finden sich aber nicht
nur bei den Menschen, sondern auch in
der ganzen Tierwelt mit verbreitet und
wenn auch in vielen Fällen die gesamte
Körperhaut des Tieres diese Färbung
nicht hat, so doch meist die empfindlichen
und dem Licht besonders ausgesetzten
Körperteile. Bei den Säugetieren ist ge-
wöhnlich die dem Licht am meisten zu-
gängliche Oberseite dunkler gefärbt als
die Unterseite, an der diese Schutzfärbung
entbehrlich ist, und gewöhnlich ist die
Linie des Rückgrates am dunkelsten, bei
vielen Tieren sogar dunkelbraun oder
schwarz. Bei allen Tagtieren ist die
Außenseite des Körpers dunkler als die
Innenseite der Gliedmaßen, weil auf diese
das Licht nur wenig oder gar nicht ein-
zuwirken vermag. Auffallend ist, daß sich
die dunklen Farbenpigmente meist an den
empfindlichen Stellen des Körpers, so
vor allen Dingen an der Schnauze, fin-
den. Die feinnervige Nase des Hundes
ist dunkel, meist schwarz, wie auch die fast
aller Tiere mit sehr ausgebildetem Ge-
ruchsinn, wie Fuchs, Wolf lind andere
Raubtiere. Ebenso ist die Nasenmuschel
aller großen Pflanzenfresser, der Büffel,
Antilopen, Hirsche lind Rehe schwarz,
denn auf diese Weise ist das empfindliche
Organ am besten geschützt gegen Entzün-
dungen durch Sonneillicht. Die Weich-
teile des Mundes, besonders die Lippen sind gleichfalls oft mit einer-
dunklen Schutzfarbe versehen; es sei hier nur an Zebra und Giraffe er-
innert. Auch die empfindlichen Augen sind ost von Schutzfarben umgeben,
die dunkler sind als die sonstige Färbung des Körpers. Dunkle oder schwarze
Allgenflecke finden wir daher bei vielen Tieren. Selbst bei im Wasser
lebenden Fischen trifft man Ähnliches. Alls der dem Licht zugekehrten Ober-
seite siird die Fische dunkler gefärbt als aus der Unterseite, am stärksten ist
dieser Unterschied bei den in größeren Tiefen des Wassers heimischen oder
auf dem Grund hausenden Flachsischen, die auf der oberen Seite dunkel,
auf der unteren, dem Boden aufliegenden aber weiß sind. Andere Tiere,
die fast nie dem Licht ausgesetzt sind, haben diese Schutzfarbe nicht, sie
sind, wie manche in der Erde oder im Holz der Bäume lebenden Insekten-
larven, meist eintönig hell, weiß oder gelblich. Treten bei ihnen aber dunkle
Farbenpartien auf, so befinden sie sich immer an den Körperstellen, an
denen die Sinnesorgane sitzen, also besonders am Kopfe.
Im ganzen Tierreich läßt sich die Bedeutung lind Wichtigkeit der Haut-
färbung beobachten; ihre bedeutendste und wichtigste Funktion ist der
Schutz der Halit gegen die schädliche Wirkung der chemischen Sonnen-
strahlen; sie findet sich je nach der Größe des Bedürfnisses verschieden
stark ausgeprägt. Für uns können wir daraus die Lehre ziehen, daß wir
im Sommer zwar zunächst empfindliche Körperstellen vor den unmittel-
bar einwirkenden Sonnenstrahlen schützen, aber auch allmählich unsere
Haut an Lust und Sonne gewöhnen müssen, was dein Körper zuträglich ist.
Die auf natürliche Weise dunkler gewordene Haut schützt uns durch ihre
bald entstehende braune Farbe gegen die schädlichen Strahlen der Sonne,
so daß wir sonst keines künstlichen Schutzes mehr bedürfen.
O. Htieckel.
Ilgeunerfauuste vor ihrem Wohnwagen, der bei den durch
allerlei Schwindeleien besonders während des Kriegs Reich-
gewordenen oft luxuriös ausgestattet ist.