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Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann — 61.1929

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Heft 4
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https://doi.org/10.11588/diglit.52835#0103
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Heft 4 ... Das Buch
Sie schüttelten ihre Fäuste. Man sah es den gewaltigen Tatzen
an, daß ihre bevorzugten Besitzer die kleinen Totschläger in ihren
Taschen gar nicht brauchten, uin ihren Leichnam zu schützen.
Der „Prinz" und „Nracher-Willem" zogen gelassen hübsche
Brownings neuesten Modells hervor.
„Einer für alle! Alle für einen!"
Menn wir vor einem auf unserer Hut sein müssen," hob
„Juwelier-Fritze" an, der bislang infolge seines schlechten Ge-
wissens sich mäuschenstill verhalten hatte, „dann ist das der
Kriminaler Ritter." Sein blasses Gesicht wurde noch blasser vor
Aufregung, aber seine Augen leuchteten. Hier war eine Gelegen-
heit, den „Diavolobrüdern", die anfingen, ihm zu mißtrauen,
seine Ergebenheit zu beweisen und zugleich einem alten Groll
genugzutun. „Der Ritter ist dem Sekretär Winter seine rechte
Hand und hat einen großen Stein im Brett beim Staatsanwalt
Tihlaff, dem ganz Scharfen. Er hat seinerzeit den Matzen-
Albert' unglücklich gemacht — und nu wieder den ,Grünen
Toni'. Wenn der gegen den Bruder aussagt, dann wird der
Herr Doktor einen schweren Stand haben. Ich hab' auch so 'n
Glöckchen läuten hören bei unserem Justizsekretär — ich geh'

doch bei der Polente ein und aus — ich hab' gehört, daß einer — ich
kenn' ihn nicht — Lampen gegeben hat (verraten) von unserem
,Diavoloklub' und daß justament der Ritter dazu Auftrag hat,
unser Nest hier auszubaldowern (auszukundschaften) und aus-
zunehmen, sobald er's findet. Un da wollt' ich nur sagen: der
Ritter ist ein ganz Besonderer. Wie's den großen Herren Spaß
macht, Hasen un Rehe zu jagen, so hat der Ritter seinen Spaß
dran, uns Brüder zu jagen. Wenn der nicht wär' — um die andern
von der Polente würd' ich mich keinen Deut scheren. Aber der
Ritter, das ist eine andere Nummer. Nu möcht' ich fragen: sollen
wir uns unglücklich machen lassen durch einen einzigsten Greifer?
— Jedes Tier wehrt sich doch seiner Haut."
„Feste vernageln (verprügeln) oder stumm machen? — Was
soll's sein?" erkundigte sich der „Schwarze Peter".
Was ihn anging, er war für Gründlichkeit.
„Karamellen-Karle" schaute bedenklich drein.
„Einen Kriminaler stumm machen ist ein Ding. Nach einem
wie der Maurer-Ede' pfeift kein Spatz. Die von der Greiferei
aber hängen zusammen wie Pech und Schwefel. Und zuletzt:
— der Mann tut seine Schuldigkeit. Es ist sein Brot."


Karl Martell in der siegreichen Schlacht über die Araber bei Tours / Nach einem Gemälde von Carl Steuben.
Der Erobererwille des Islams, der sich in der Araberherrschaft im siebenten Jahrhundert bis zum Indus im Osten und über Ägypten, Tunis und Marokko hinweq bis nach Spanien
und Sudfrankreich im Westen sieghaft ausgebreitet hatte, drohte die aufstrobende christlich-germanische Kultur des Abendlandes zu ersticken, hätte ihn nicht der Frankenköniq Karl
Martell, das heißt der Hammer, in blutigen Schlachten, 732 bei Tours und 737 bei Narbonne, aufs Haupt geschlagen und blutig zurückgewiesen. Darum konnte wenige Jahr-
zehnte danach der Enkel Karl der Große zu Aachen in seiner Kaiserpracht sein großes Frankenreich gründen und christlicher deutscher Kultur die Wege bereiten
 
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