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Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann — 61.1929

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Heft 19
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https://doi.org/10.11588/diglit.52835#0497
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Deutsche Heimat / Rach einer Radierung von H. E. Draun-Kirchberg.


^ieg über das rleusiebeL'
Von vr- rneä. et pbN. Gerbarä Ven^mer

in lachender Frühlingsmorgen. Die Vögel jubilieren, die Wiesen sind
bunt von Blumen und blühenden Gräsern, Falter gaukeln von Blüte
zu Blüte, Insekten füllen mit ihrem Gesumm und Gebrumm die Luft.
Einer jener Tage, an denen es dem Wanderfrohen daheim zu eng wird.
Also, das Ranzel geschnürt und zum Hause des Freundes geeilt, um mit
ihm hinauszustürmen in diesen herrlichen Frühlingstag! Aber was ist das?
Der verläßliche Wanderkamerad hat heute auf die Frage, ob er nicht mit
hinaus wolle, nur ein trauriges Kopfschütteln. „Es geht nicht, mein Lieber.
Die Gräserblüte hat eben angefangen, und wenn ich auch nur einen
Schritt aus dem Zimmer wage, so habe ich mit tödlicher Sicherheit meinen
Heufieberanfall." Der Ärmste mutz fröhliche Wanderung durch den Früh-
ling mit freudlosem Aufenthalt im Halbdunkeln Zimmer vertauschen. Die
winzigen Pollenkörner, die in diesen Tagen der Gräserblüte jeder noch so
gelinde Windhauch zu Millionen durch die Luft wirbelt, würden auf seinen
empfindlichen Schleimhäuten alsbald alle jene quälenden Erscheinungen

Hervorrufen, wie man sie unter dem Begriff des Heufiebers oder Heu-
schnupfens zusammenfatzt: verschwollene Nase, Jucken, Kitzeln und Nies-
reiz, Lichtscheu, Rötung der Augen und Tränenträufeln, Hitzegefühl und
Empfinden der Völle und Benommenheit im Kopfe, Rauhigkeit im Halse
und Heiserkeit, Schweißausbrüche, Mattigkeit, Brustbeklemmung und
Atemnot, die sich bis zu richtigem „Heuasthma" steigern kann.
Es ist noch nicht lange her, datz man die wahre Ursache aller dieser die
Kranken meist außerordentlich behindernden Symptome erkannte. Der eng-
lische Arzt John Bostock war es, der vor 110 Jahren zum ersten Male die da-
mals wohl nur sehr vereinzelt auftretende Krankheit als „Sommerkatarrh"
beschrieb. Als Ursache des Leidens, das hinfort nach seinem Entdecker viel-
fach auch „Bostockscher Katarrh" genannt wurde, beschuldigte er die
Sommerhitze. In den folgenden Jahrzehnten wurde viel über die Ursachen
der Krankheit herumgeraten und die verschiedensten Theorien aufgestellt.
So glaubte der große Physiker Helmholtz, der selbst am Bostockschen Katarrh
 
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