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Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann — 61.1929

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Heft 19
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https://doi.org/10.11588/diglit.52835#0501
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z^o viele Autoritäten haben rin Lauf der Weltgeschichte das Heiraten
^)empfohlen, daß es merkwürdig erscheint, daß nicht alle Ehen voll-
lorninen glücklich sind.
Das Mißliche ist, daß sich so viele Frauen nicht vorstellen können, daß
die Männer, so verschieden sie auch als Unverheiratete sind, plötzlich gleich
wnden, wenn sie verheiratet sind. Sie degenerieren als Ehemänner.
Ob der junge Mann ein Sportsmann, ein Schriftsteller oder ein Kauf-
ist, — wenn man ihn erst geheiratet hat, dann schimpft er zu Hause
über die Politik. Abends sitzt er dann auf seinem Stuhl und döst. Es hat
also keinen Zweck, darüber nachzudenken, ob es besser gewesen wäre, einen
andern zu heiraten, denn in drei Jahren wäre er ebenso gewesen wie der,

den man hat.
Man hört wohl von vollkommenen Ehemännern, aber nur auf Grab-
steinen. Im Leben begegnet man ihnen nicht.
Infolgedessen muß man sich damit abfinden, daß man einen Trottel
geheiratet hat, der unfähig zu sein scheint, sich die Schuhe zu reinigen,
bevor er ins Zimmer kommt, und der im Badezimmer laut singt. Außer-
dem singt er immer dasselbe Lied, Morgen für Morgen, mit dem, was er
liebevoll für seine Stimme hält; es klingt aber, als wenn jemand Linoleum
zerreißt. Er geht aus dem Zimmer und läßt die Tür auf. Er kommt herein
und läßt sie auf. Und wenn er das nicht tut, ist er so ungeschickt, mit seiner
Nase daran zu stoßen.
Er wirft Streichhölzer auf den Fußboden, den du versuchst rein zu
halten, und er faucht wie ein Kater, wenn du ihn störst, während er seinen
Rundfunkapparat einstellt. Er tut, als ob er die höchsten technischen Kennt-
nisse besäße, aber er kann sich keine Scheibe Brot abschneiden. Er hat
seine alte Hausjoppe an und öffnet so die Tür, wenn du großen Besuch er-
wartest.
Er geht in Hemdärmeln in den Garten, wenn er längst ein sauberes
hätte anziehen sollen. Er rät Kreuzworträtsel, wenn du dich mit ihm
unterhalten willst, und er redet andauernd, wenn du selbst Kreuzwort-
rätsel raten willst. Er brummt, wenn du nicht mit ihm ins Kino gehen
und dir einen Cowbopfilm ansehen willst, und er brummt, wenn du ihn
mitnimmst, damit er die neueste Filmdiva ansieht.

Was sollst du also mit ihm machen? Jedenfalls ihn nicht unter den
Pantoffel stellen. Wenn du ihm, mehr in Sorge als im Arger, irgend eine
ungewöhnliche Unfähigkeit vorwirfst, ist er beleidigt und läßt dich fühlen,
daß du ihm zusetzt. Und dabei liebst du ihn doch.
Aber viel kannst du durch Takt vermeiden. Du darfst ihm zum Beispiel
nicht sagen, wie gut sich der Mann von nebenan beträgt. Er kennt ihn,
und er glaubt dir nicht.
Sei niemals diejenige, die anfängt. Ertrage lieber eine Ungerechtigkeit
schweigend, so schweigend, daß er sich als ein brutales Ungeheuer fühlt.
Er fragt dich dann, was los ist, und du antwortest dumpf: „Nichts" und
stößt einen tiefen Seufzer aus.
Wenn er sich gerade rasiert, kann er dich fragen, was eigentlich mit
seinem Kragen los ist, und du kannst dann von dem Thema „Kragen" dazu
übergehen, daß er noch nicht mit dem Hund unten war. Es folgen dann
keine Auseinandersetzungen mit dir, weil er die Ohren voll Seife hat.
Es ist immer am besten, ein Thema anzuschneiden, wenn er im Nach-
teil ist, so daß er nicht antworten kann. Du kannst ihm dann sagen, daß
er sich endlich mal die Haare schneiden lassen soll, und kannst ihn daran
erinnern, wie grob und ungezogen er gegen dich zu Hause ist, und daß
er doch wenigstens vor andern Leuten so tun könnte, als ob er dich achtete.
Nein, er darf nicht unter dem Pantoffel stehen, aber wenn du einmal
von seinen Mängeln sprichst, dann verweile nicht lange dabei. Sage ihm
nur ganz kurz, daß er sich nie darum kümmerte, daß du ein neues Kleid
brauchst, daß er gestern abend so spät nach Hause gekommen sei und daß
du einen Zigarettenstummel in der Badewanne gefunden habest. Schon
das ist reichlich viel für ihn. Aber für dich auch. Hierauf brichst du in Tränen
aus, und dann sagt er: „Aber, Liebling, ich ..." Weiter kommt er nicht.
Wenn du ihm keinerlei Vorwürfe machst, dann findet er im Laufe der
Zeit, daß, was er auch sagt, etwas Falsches zur falschen Zeit ist. Und
dann sagt er lieber gar nichts. Aber das dauert nicht lange, weil er ja nur
ein Mann ist und sich sagt, daß er viel glücklicher war, als er sich einbildete,
daß er tun könnte, was er wollte.
Alles das kannst du mit Freundlichkeit erreichen, ohne an ihm herum-
zunörgeln, und das ist es doch, wonach du strebst.


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