. eaungen der Sonnenatmosphäre und die vielen andern Begleiters ei-
unaen während der gesteigerten Sonnenfleckentätigkeit bilden die Ursache
von Elementarkatastrophen ungewöhnlichen Umfangs auf unserer Erde. Es
»st sogar mit ziemlicher Genauigkeit festgestellt worden, daß die eruptiven Ge-
walten der Sonne nicht allein auf die Erdatmosphäre störend einwirken, son-
dern daß sie auch außergewöhnlich starke Schwankungen des Wasserspiegels
dervorrufen und ebenso starke magnetische Einflüsse auf die magnetischen
Massen im Erdinnern ausüben, die Erdbeben und Vulkanausbrüche zur
gsolae haben. Beweise hierfür haben wir in hinreichender Menge: von
Mitte bis Ende Dezember 1926 bewegte sich eine große Fleckengruppe
über die Sonnenscheibe,- am 17. zerstörte ein Tornado Florida,- am 18.
stürzten Wolkenbrüche über Nebraska und Illinois,- am 21. jagte ein Zyklon
über Jamaika,- am 23. wütete ein Tornado über Sao Paolo,- schwere
Gewitter, Dauerregen und Überschwemmungen suchten Brasilien, China
und die südlichen Länder Europas heim,- Tokio und Philippopel wurden
,erstört, Korinth vollkommen vernichtet,- verheerende Sturmfluten und
Orkane rasen über Länder und Meere, und die glühende Lava des Ätnas
ergießt sich aus grollender Tiefe über das Land.
Ls besteht also kaum ein Zweifel mehr darüber, daß jene gewaltigen
Ereignisse auf der Sonne die Ursache der meisten Naturkatastrophen auf
der Erde bilden, denn die Sonne ist das pulsierende Herz der Planeten-
familie, sie ist von bestimmendem Einfluß auf das Wohl und Verderben
für Alle 15
ihrer Kinder, die sich wie die Küken einer Henne um sie scharen. —
Haben wir nun diese Wirkungen der Sonneneinflüsse erkannt, so bleibt
uns noch die Frage offen, wie diese Wirkungen zustande kommen. Hier
stehen wir aber vor einem Forschungsgebiet, das erst vor verhältnismäßig
kurzer Zeit betreten wurde. Wir wissen bis heute nur so viel, daß die
sogenannten „kosmischen Einflüsse", also die Einflüsse fremder Weltkörper,
auf unfern Planeten zum überwiegenden Teil auf elektrische Strömungen
zurückzuführen sind, die sich mit dem elektrisch-magnetischen Zustand unserer
Erde unter revoltierenden Begleiterscheinungen (Polarlichter, Gewitter,
Sturmkatastrophen, Störungen im Telegraphenbetrieb und so weiter) ver-
einigen. Man weiß auch, daß die „kosmischen Strahlen", die wir uns als
unsichtbare, energiehaltige Strahlen vorzustellen haben, die Eigenschaft
besitzen, auf die inneren, zum Teil noch glühenden Massen unseres Erd-
kernes dergestalt einzuwirken, daß sie eine Beunruhigung der inneren
Erdströme Hervorrufen, die sich durch Erdbeben und Vulkanausbrüche deut-
lich bemerkbar machen.
Daß unsere Erde derartigen Fernwirkungen ständig ausgesetzt ist, beweisen
uns die vielen Seebeben. Das plötzliche Austauchen und Wiederverschwinden
kleiner Inseln oder heißer Quellen im Meere, das Entstehen rasender Flut-
wellen von gigantischen Ausmaßen, Stromwirbel und sonstige Erscheinun-
gen auf dem Meere legen Zeugnis davon ab, daß auf dem Meeresgründe
Umwälzungen vor sich gehen, von denen wir nur wenig Ahnung haben.
Das ideale Heim vor fünfzig Zähren.
Innenarchitekten kann und muß man reden,- wenn
man nur weiß, was man will, dann wird man auch
etwas Gutes erhalten. Also fort mit der gedank-
lichen Bequemlichkeit! Wir müssen einmal darüber
nachdenken, ob unsere Bedürfnisse wirklich so groß
sind wie die unserer Voreltern. Wir müssen lernen,
nur das zu kaufen, was Dauer hat und was wir
Dicklich gebrauchen. Beim Kaufen muß unser erster
Gedanke sein: Welche Ware ist gut und zweckmäßig?
Das Heim vor fünfzig Jahren ist ein lehrreiches
Beispiel für das Zuviel an Möbeln, denn es verdirbt
das Gefühl für die Wirkung des Raums, auf das
wir jetzt wieder mehr Wert legen. Dieses Wieder-
erwachen des Raumgefühls ist das Vorzeichen für
das Herannahen einer neuen Raumkunst, die mit
den schlichtesten Mitteln ruhige, geschmackvolle Raum-
aufteilung zu erreichen sucht und die trotz aller künst-
lenschen Qualitäten von vielen ob ihrer kühlen Sach-
"chkeit noch ab gelehnt wird.
/^rst wenige Jahrzehnte sind vergangen, seit unsere Eltern und Voreltern fast ohne Ausnahme
Stiltyrannei unterlegen sind, weil ihnen die persönliche Urteilsfähigkeit des Geschmacks
in der Jagd nach prunkvoller Massenware abhanden gekommen war. Man betrachte das neben-
stehende Musterbeispiel aus vergangenen Tagen einmal genauer, dann wird man erkennen,
wer damals die Tyrannei ausgeübt hat. Es war der Tapezierer, der sich selbst zum „Dekorateur"
ernannte. Dazu kam dann noch der kunstgeschichtskundige Möbelhändler. Es ist fast nicht zu
glauben, daß man es in solcher Anhäufung von schwüler Romantik und falschen Tönen aus-
halten konnte. Das Schlimmste in diesen Räumen war aber die lichtfeindliche, staubselige Un-
hygiene, die mit bösem Willen kaum noch zu überbieten wäre. Dazu eine verwässerte und auf
eiteln Prunk gearbeitete, sogenannte deutsche Renaissance, die dem Urbild so unähnlich geworden
war, daß sie ihre Bezeichnung nicht mehr verdiente. War dann die Ware, ach so bald, verschlissen,
dann wurde Ersatz gekauft,- der noch mehr verziert war als sein Vorgänger. Die ganze Wirtschaft
drehte sich nur noch um die Frage nach dem Preise, und alles Qualitätsgefühl war geblendet
durch äußerliche Prunknachahmung.
An die Stelle jenes Dekorateurs ist jetzt der gut ausgebildete, schöpferische Innenarchitekt
getreten. Wer aber zum Innenarchitekten ginge und ohne persönliche Anteilnahme und Ge-
schmacksäußerung einfach „eine Einrichtung" bestellte, würde sich ohne weiteres nun dessen An-
schauungen unterwerfen, und er verdiente es nicht besser, wenn er sich in seiner Wohnung unbe-
haglich fühlte, weil sie nicht auf seine Persönlichkeit zugeschnitten wäre. Mit einem tüchtigen
Das Heim von heute: Wohnzimmer von Prof. Georg Muche in Charlottenburg.
unaen während der gesteigerten Sonnenfleckentätigkeit bilden die Ursache
von Elementarkatastrophen ungewöhnlichen Umfangs auf unserer Erde. Es
»st sogar mit ziemlicher Genauigkeit festgestellt worden, daß die eruptiven Ge-
walten der Sonne nicht allein auf die Erdatmosphäre störend einwirken, son-
dern daß sie auch außergewöhnlich starke Schwankungen des Wasserspiegels
dervorrufen und ebenso starke magnetische Einflüsse auf die magnetischen
Massen im Erdinnern ausüben, die Erdbeben und Vulkanausbrüche zur
gsolae haben. Beweise hierfür haben wir in hinreichender Menge: von
Mitte bis Ende Dezember 1926 bewegte sich eine große Fleckengruppe
über die Sonnenscheibe,- am 17. zerstörte ein Tornado Florida,- am 18.
stürzten Wolkenbrüche über Nebraska und Illinois,- am 21. jagte ein Zyklon
über Jamaika,- am 23. wütete ein Tornado über Sao Paolo,- schwere
Gewitter, Dauerregen und Überschwemmungen suchten Brasilien, China
und die südlichen Länder Europas heim,- Tokio und Philippopel wurden
,erstört, Korinth vollkommen vernichtet,- verheerende Sturmfluten und
Orkane rasen über Länder und Meere, und die glühende Lava des Ätnas
ergießt sich aus grollender Tiefe über das Land.
Ls besteht also kaum ein Zweifel mehr darüber, daß jene gewaltigen
Ereignisse auf der Sonne die Ursache der meisten Naturkatastrophen auf
der Erde bilden, denn die Sonne ist das pulsierende Herz der Planeten-
familie, sie ist von bestimmendem Einfluß auf das Wohl und Verderben
für Alle 15
ihrer Kinder, die sich wie die Küken einer Henne um sie scharen. —
Haben wir nun diese Wirkungen der Sonneneinflüsse erkannt, so bleibt
uns noch die Frage offen, wie diese Wirkungen zustande kommen. Hier
stehen wir aber vor einem Forschungsgebiet, das erst vor verhältnismäßig
kurzer Zeit betreten wurde. Wir wissen bis heute nur so viel, daß die
sogenannten „kosmischen Einflüsse", also die Einflüsse fremder Weltkörper,
auf unfern Planeten zum überwiegenden Teil auf elektrische Strömungen
zurückzuführen sind, die sich mit dem elektrisch-magnetischen Zustand unserer
Erde unter revoltierenden Begleiterscheinungen (Polarlichter, Gewitter,
Sturmkatastrophen, Störungen im Telegraphenbetrieb und so weiter) ver-
einigen. Man weiß auch, daß die „kosmischen Strahlen", die wir uns als
unsichtbare, energiehaltige Strahlen vorzustellen haben, die Eigenschaft
besitzen, auf die inneren, zum Teil noch glühenden Massen unseres Erd-
kernes dergestalt einzuwirken, daß sie eine Beunruhigung der inneren
Erdströme Hervorrufen, die sich durch Erdbeben und Vulkanausbrüche deut-
lich bemerkbar machen.
Daß unsere Erde derartigen Fernwirkungen ständig ausgesetzt ist, beweisen
uns die vielen Seebeben. Das plötzliche Austauchen und Wiederverschwinden
kleiner Inseln oder heißer Quellen im Meere, das Entstehen rasender Flut-
wellen von gigantischen Ausmaßen, Stromwirbel und sonstige Erscheinun-
gen auf dem Meere legen Zeugnis davon ab, daß auf dem Meeresgründe
Umwälzungen vor sich gehen, von denen wir nur wenig Ahnung haben.
Das ideale Heim vor fünfzig Zähren.
Innenarchitekten kann und muß man reden,- wenn
man nur weiß, was man will, dann wird man auch
etwas Gutes erhalten. Also fort mit der gedank-
lichen Bequemlichkeit! Wir müssen einmal darüber
nachdenken, ob unsere Bedürfnisse wirklich so groß
sind wie die unserer Voreltern. Wir müssen lernen,
nur das zu kaufen, was Dauer hat und was wir
Dicklich gebrauchen. Beim Kaufen muß unser erster
Gedanke sein: Welche Ware ist gut und zweckmäßig?
Das Heim vor fünfzig Jahren ist ein lehrreiches
Beispiel für das Zuviel an Möbeln, denn es verdirbt
das Gefühl für die Wirkung des Raums, auf das
wir jetzt wieder mehr Wert legen. Dieses Wieder-
erwachen des Raumgefühls ist das Vorzeichen für
das Herannahen einer neuen Raumkunst, die mit
den schlichtesten Mitteln ruhige, geschmackvolle Raum-
aufteilung zu erreichen sucht und die trotz aller künst-
lenschen Qualitäten von vielen ob ihrer kühlen Sach-
"chkeit noch ab gelehnt wird.
/^rst wenige Jahrzehnte sind vergangen, seit unsere Eltern und Voreltern fast ohne Ausnahme
Stiltyrannei unterlegen sind, weil ihnen die persönliche Urteilsfähigkeit des Geschmacks
in der Jagd nach prunkvoller Massenware abhanden gekommen war. Man betrachte das neben-
stehende Musterbeispiel aus vergangenen Tagen einmal genauer, dann wird man erkennen,
wer damals die Tyrannei ausgeübt hat. Es war der Tapezierer, der sich selbst zum „Dekorateur"
ernannte. Dazu kam dann noch der kunstgeschichtskundige Möbelhändler. Es ist fast nicht zu
glauben, daß man es in solcher Anhäufung von schwüler Romantik und falschen Tönen aus-
halten konnte. Das Schlimmste in diesen Räumen war aber die lichtfeindliche, staubselige Un-
hygiene, die mit bösem Willen kaum noch zu überbieten wäre. Dazu eine verwässerte und auf
eiteln Prunk gearbeitete, sogenannte deutsche Renaissance, die dem Urbild so unähnlich geworden
war, daß sie ihre Bezeichnung nicht mehr verdiente. War dann die Ware, ach so bald, verschlissen,
dann wurde Ersatz gekauft,- der noch mehr verziert war als sein Vorgänger. Die ganze Wirtschaft
drehte sich nur noch um die Frage nach dem Preise, und alles Qualitätsgefühl war geblendet
durch äußerliche Prunknachahmung.
An die Stelle jenes Dekorateurs ist jetzt der gut ausgebildete, schöpferische Innenarchitekt
getreten. Wer aber zum Innenarchitekten ginge und ohne persönliche Anteilnahme und Ge-
schmacksäußerung einfach „eine Einrichtung" bestellte, würde sich ohne weiteres nun dessen An-
schauungen unterwerfen, und er verdiente es nicht besser, wenn er sich in seiner Wohnung unbe-
haglich fühlte, weil sie nicht auf seine Persönlichkeit zugeschnitten wäre. Mit einem tüchtigen
Das Heim von heute: Wohnzimmer von Prof. Georg Muche in Charlottenburg.