s 165 t
Hause Untermainkai 12 nunmehr um ein Stockwerk höher aufgestellt als
früher, aber wieder in derselben Reihenfolge; ihre Wirkung wird durch
eine zu derbe und unklare Behandlung der Gewänder beeinträchtigt, zu-
dem sind es nach der Mode der damaligen Zeit beliebige Sinnbilder, welche
zu dem einstigen Besteller in kaum einer engeren Beziehung gestanden
haben werden. Auf der linken Seite steht Zeus mit einem vergoldeten
Blitzbündel in der erhobenen Linken, zu seinen Füssen sitzt der Adler,
dann folgt eine weibliche Figur, zu deren Füssen sich ein drachenartiges
Thier windet (bei Rauschner hält dieselbe ein Scepter in der Rechten); auf
der rechten Seite des Giebels steht ebenfalls eine weibliche Figur, welche
zwei vergoldete Schlüssel emporhält, während der linke Fuss auf ein
Löwenhaupt gesetzt ist; auf dem Kopfe trägt sie ein vergoldetes Diadem.
Auf dem rechten Ende der Balustrade erblicken wir Kronos mit Sense
und Sanduhr.
Die Eintheilung des Grundrisses und der Hof des ehemaligen Cafe
Parrot waren ohne baugeschichtlichen Werth.
EHEMALIGES BEHAGHELSCHES HAUS IN DER GALLUS-GASSE.
Archivalische Quellen: Akten des Bau-Amtes im Besitze des Hochbau-Amtes;
Protokolle des Bau-Amtes von 1746 im Stadtarchiv I; Kaufbriefe im Besitze des der-
zeitigen Hauseigenthümers.
Aeltere Pläne und Abbildungen: Risse bei den Akten des Bau-Amtes im
Besitze des Hochbau-Amtes; getuschte Federzeichnung in der Gerning-Sammlung des
Historischen Museums.
Litteratur: Nachweis im Texte.
Die archivalischen Quellen für die Geschichte dieses Hauses (Lit. E
Nr. 13; Grosse Gallus-Gasse 12), welches keinen besonderen älteren Namen
besitzt, enthalten zwar über die Erbauung selbst nur spärliche Angaben,
es geht aber aus diesen mit Sicherheit hervor, dass der Tabaksfabrikant Karl
Behaghel der Jüngere den Bau, wie er noch heute erhalten ist, im Jahre
1746 errichten liess, da bei Baubesichtigungen und bei Baustreitigkeiten mit
den Nachbarn derselbe wiederholt als neu aufzuführend bezeichnet wird.
Die früheste derartige Erwähnung Ludet sich in dem hier wiedergegebenen
Protokolle des Bau-Amtes vom 13. Juni 1746: „Erschiene der hiesige
Bürger und Zimmermstr. Liebhardt und Hermann Heyl, Verwalther der
Behagelschen Tabacs-Fabrique, nomine des Bürgers und Handelsmanns
Carl Beliagel, und wollten ged. gebethen haben, nach beschehener Bau-
Amts Besichtigung, Principali, sein neu zu bauendes Vorder-Hauk, auff
Hause Untermainkai 12 nunmehr um ein Stockwerk höher aufgestellt als
früher, aber wieder in derselben Reihenfolge; ihre Wirkung wird durch
eine zu derbe und unklare Behandlung der Gewänder beeinträchtigt, zu-
dem sind es nach der Mode der damaligen Zeit beliebige Sinnbilder, welche
zu dem einstigen Besteller in kaum einer engeren Beziehung gestanden
haben werden. Auf der linken Seite steht Zeus mit einem vergoldeten
Blitzbündel in der erhobenen Linken, zu seinen Füssen sitzt der Adler,
dann folgt eine weibliche Figur, zu deren Füssen sich ein drachenartiges
Thier windet (bei Rauschner hält dieselbe ein Scepter in der Rechten); auf
der rechten Seite des Giebels steht ebenfalls eine weibliche Figur, welche
zwei vergoldete Schlüssel emporhält, während der linke Fuss auf ein
Löwenhaupt gesetzt ist; auf dem Kopfe trägt sie ein vergoldetes Diadem.
Auf dem rechten Ende der Balustrade erblicken wir Kronos mit Sense
und Sanduhr.
Die Eintheilung des Grundrisses und der Hof des ehemaligen Cafe
Parrot waren ohne baugeschichtlichen Werth.
EHEMALIGES BEHAGHELSCHES HAUS IN DER GALLUS-GASSE.
Archivalische Quellen: Akten des Bau-Amtes im Besitze des Hochbau-Amtes;
Protokolle des Bau-Amtes von 1746 im Stadtarchiv I; Kaufbriefe im Besitze des der-
zeitigen Hauseigenthümers.
Aeltere Pläne und Abbildungen: Risse bei den Akten des Bau-Amtes im
Besitze des Hochbau-Amtes; getuschte Federzeichnung in der Gerning-Sammlung des
Historischen Museums.
Litteratur: Nachweis im Texte.
Die archivalischen Quellen für die Geschichte dieses Hauses (Lit. E
Nr. 13; Grosse Gallus-Gasse 12), welches keinen besonderen älteren Namen
besitzt, enthalten zwar über die Erbauung selbst nur spärliche Angaben,
es geht aber aus diesen mit Sicherheit hervor, dass der Tabaksfabrikant Karl
Behaghel der Jüngere den Bau, wie er noch heute erhalten ist, im Jahre
1746 errichten liess, da bei Baubesichtigungen und bei Baustreitigkeiten mit
den Nachbarn derselbe wiederholt als neu aufzuführend bezeichnet wird.
Die früheste derartige Erwähnung Ludet sich in dem hier wiedergegebenen
Protokolle des Bau-Amtes vom 13. Juni 1746: „Erschiene der hiesige
Bürger und Zimmermstr. Liebhardt und Hermann Heyl, Verwalther der
Behagelschen Tabacs-Fabrique, nomine des Bürgers und Handelsmanns
Carl Beliagel, und wollten ged. gebethen haben, nach beschehener Bau-
Amts Besichtigung, Principali, sein neu zu bauendes Vorder-Hauk, auff