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Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste — 2.1757

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Anhang zu dem ersten und zweyten Bande
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Cronegk, Johann Friedrich von: Codrus
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https://doi.org/10.11588/diglit.63469#0497
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Ein Trauerspiel. ri
Mens.
Athen hat nicht mehr Recht die Dorier zu scheuen,
Und unser letzter Sieg sollt alle Furcht zerstreuen.
Artander selber wünscht hier friedlich dich zu sehn,
Und alles scheint bereit das Bündniß ein zugehn.
Codrus.
Ja, heute soll ich noch an diesem Ort ihn sprechen!
Ein König ist zu groß, um seine Treu zu brechen.
Ich fürchte nichts von ihm, und strafe den Verdacht,
Der ohne, daß ichs will, mich öfters zweifelnd macht.
Verdacht ist für dieFurcht, und Argwohn fürTyrannen:
Ich suche dieses Bild aus meiner Brust zu bannen.
Doch, hak sich dir der Held noch nicht bekannt gemacht,
Vor dessen Tapferkeit erst in der letzten Schlacht
Der Dorier entfloh?
Nileus.
Drey Tage sind vergangen;
Noch hört man nichts von ihm. Artander war gefangen;
Der Lohn war schon bereit für seine Tyranney.
Doch, wie man mir gesagt, ließ dieser Held ihn frey.
Mehr weiß ich nicht.
Ein Soldat.
Verzeih, wenn meine Pflicht dich stöhret;
Es ist ein Fremder hier, der dich zu sehn begehret.
Codrus.
O, wär er es doch selbst! Er komme! Welchen lohn
Bestimmt ihm wohl Athen?

Vierter
 
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