126 Das Ei von der Erscheinung des Embryo bis zur Geburt,
belblase und Chorion ausbrciten, sondern cs geht von dem Bauche
des Embryo nur allein ein mehr oder weniger langer Strang nach
derjenigen Stelle des Chorion hin, welche der Utcrinseite des Eies
entspricht. In demselben sind Blutgefäße eingcschlosscn, welche sich
bereits in das Chorion und namentlich in die an dieser Stelle star-
ker entwickelten Flocken hineinzubildcn begonnen. Dieser Strang
ist der Nabelstrang, und die in ihm verlaufenden Gefäße sind die
Nabelgefäße. Zn dem noch ziemlich großen Zwischenräume zwischen
dem Amnion und dem Chorion befindet sich außer dem kleinen ge-
stielten Nabclbläschen eine ciweißartige, dünn gallertartige, wie mit
feinen Fäden durchzogene Masse. Eier, welche hierher gehören, sind
mehrere beschrieben und abgebildet worden. So beschreibtI. Mül-
ler' ein Ei, welches auch R. Wagner in seinen Icones ply-s.-
copiren und^ mit seinen Häuten vervollständigt darstcllcn ließ. Da-
hin gehört auch das Ei von Coste', wo der Nabclstrang sehr an-
geschwollen noch das Rudiment der Allantois cinschließt. Ferner
R. Wagner mehrere von Velpcau° abgcbildcte Eier, ebenso
I. C. Mayer', Seiler^ und mehrere Andere. —
Diese Beschaffenheit der bis vor Kurzem bekannten frühesten
menschlichen Eier gab nun Bcranlassung zu vielen Zweifeln und
Streitigkeiten, welche die Beobachtungen mancher mißgebildeter kran-
ker Eier aus dieser Zeit nicht wenig vermehrten. Oft wurde schon
die vecielug, namentlich wenn sich Blutcoagula in ihr gebildet hat-
ten, nicht richtig erkannt. Noch mehr aber wurde das Chorion, zu-
nächst dcssenZottcn oder Flocken Gegenstand der vielfältigsten Un-
tersuchungen und des Streites, namentlich ob sie Gefäße scycn oder
enthielten oder nicht. Die älteren Anatomen hielten sic für Ge-
fäße; die neueren, besonders Carus, Nclpeau, Seiler, Bre-
sche!, Raspail, v. Baer, G luge, R. Wagner. u 'A. erkannten
sowohl durch dirccte Beobachtung, als auch aus der Analogie, daß
r Meckel's Arch. 1830. S. 112. Tas. XI. Fig. 2.
2 ^llsb VIII. 6g. 4 und ö.
3 Hb. VII. 6g. 12.
I 7-/. 71/. /i§. 6.
L loones 3'»I>. XIII. 6g. 5.
k Lu»i«ine.
7 Icones seleclae. ll'ab. VI. 6g. 3 und l.
8 Die Gebärmutter und das Ei des Menschen. Tas IX. Fig. 6. Tas. X
belblase und Chorion ausbrciten, sondern cs geht von dem Bauche
des Embryo nur allein ein mehr oder weniger langer Strang nach
derjenigen Stelle des Chorion hin, welche der Utcrinseite des Eies
entspricht. In demselben sind Blutgefäße eingcschlosscn, welche sich
bereits in das Chorion und namentlich in die an dieser Stelle star-
ker entwickelten Flocken hineinzubildcn begonnen. Dieser Strang
ist der Nabelstrang, und die in ihm verlaufenden Gefäße sind die
Nabelgefäße. Zn dem noch ziemlich großen Zwischenräume zwischen
dem Amnion und dem Chorion befindet sich außer dem kleinen ge-
stielten Nabclbläschen eine ciweißartige, dünn gallertartige, wie mit
feinen Fäden durchzogene Masse. Eier, welche hierher gehören, sind
mehrere beschrieben und abgebildet worden. So beschreibtI. Mül-
ler' ein Ei, welches auch R. Wagner in seinen Icones ply-s.-
copiren und^ mit seinen Häuten vervollständigt darstcllcn ließ. Da-
hin gehört auch das Ei von Coste', wo der Nabclstrang sehr an-
geschwollen noch das Rudiment der Allantois cinschließt. Ferner
R. Wagner mehrere von Velpcau° abgcbildcte Eier, ebenso
I. C. Mayer', Seiler^ und mehrere Andere. —
Diese Beschaffenheit der bis vor Kurzem bekannten frühesten
menschlichen Eier gab nun Bcranlassung zu vielen Zweifeln und
Streitigkeiten, welche die Beobachtungen mancher mißgebildeter kran-
ker Eier aus dieser Zeit nicht wenig vermehrten. Oft wurde schon
die vecielug, namentlich wenn sich Blutcoagula in ihr gebildet hat-
ten, nicht richtig erkannt. Noch mehr aber wurde das Chorion, zu-
nächst dcssenZottcn oder Flocken Gegenstand der vielfältigsten Un-
tersuchungen und des Streites, namentlich ob sie Gefäße scycn oder
enthielten oder nicht. Die älteren Anatomen hielten sic für Ge-
fäße; die neueren, besonders Carus, Nclpeau, Seiler, Bre-
sche!, Raspail, v. Baer, G luge, R. Wagner. u 'A. erkannten
sowohl durch dirccte Beobachtung, als auch aus der Analogie, daß
r Meckel's Arch. 1830. S. 112. Tas. XI. Fig. 2.
2 ^llsb VIII. 6g. 4 und ö.
3 Hb. VII. 6g. 12.
I 7-/. 71/. /i§. 6.
L loones 3'»I>. XIII. 6g. 5.
k Lu»i«ine.
7 Icones seleclae. ll'ab. VI. 6g. 3 und l.
8 Die Gebärmutter und das Ei des Menschen. Tas IX. Fig. 6. Tas. X