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Sommer, Gustav
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 1): Die Kreise Zeitz, Langensalza, Weissenfels, Mühlhausen und Sangerhausen — 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.41153#0438

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140

Glockenschau.

gebracht1, und in Mühlhausen ist man geneigt, sie als Grenzbezeichnungen zu
erklären. Ein grosser Th eil derselben besteht aus Wegekreuzen, d. h. sie stehen
an solchen Stellen, wo ehemals die alten Reichsstrassen das Gebiet durchzogen.2
Namen von Bauleuten und Kunsthandwerkern, die im Kreise
Mühlhausen Vorkommen:
1) Der Laienbruder Reynhard besorgt den Erweiterungsbau der Barfüsser-
kirche in Mühlhausen 1392.
2) Christoph Schnabel, Werkmeister des Erfurter Tliores daselbst 1592.
3) Hans Knorberger errichtet den Rathsstuhl in der Marienkirche daselbst 1604.
4) Der Goldschmied Heinrich Schweinburg verfertigt die silberne Hostien-
büchse in der Blasiuskirche daselbst 1618.
5) Johann Georg Köthe erbaut den oberen Th eil des Thurmes der Kirche
S. Martin allda 1735.
6) Der Tischler Schlothauer in Struth um 1800 verfertigt die geschnitzten
Stühle in der dortigen Kirche und in anderen Dorfkirchen der Umgegend nach
älteren Zeichnungen.

G 1 o c t e n s c li a u.


er Kreis Mühlhausen hat im Ganzen 133 Glocken, davon
nicht datirte, also wohl durchweg ältere, ferner
41 datirte aus der Zeit vor dem Jahre 17001
74 ,, .. ,, ,, nach ,, ,, ,, 1

115

sind 18

Im Ganzen also 59 alte und 74 moderne.
Yon den undatirten Glocken haben 14 gar keine Schrift,
4 haben Majuskeln. Yon den datirten gehören :

1 in
das 13.
Jahrhundert.
9
u V
11
14.
11
10 „
11
15.
19 „
11
16.
11
> 115.
9 „
11
17.
V
27 „
11
18.
11
47 „
11
19.
11

1 Vergl. H. Waldmann, Kirchengeschiclitl. Untersuchungen I. Der Hülfensberg und
Geismar. Heiligcnst 1852. S. 15.
2 „Die ziemlich alte sogen. Hegemalskarte im Archive der Stadt Mühlhausen weist überall
die alten Heerstrassen nach, an denen sich diese Kreuze finden. Eines derselben steht im
Landgraben hei Eigenrieden, und, wie die Hegemalskarte ergiebt, ist an dieser Stelle die alte
Heerstrasse verlegt.“ (GütigeMittheilung desllcrrn Landarmen-Directors, Freiherrn von Wintzin-
gerode-Knorr in Merseburg).
 
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