Neu- Brandsleben.
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das 4. ist zerstört, es wird eine Tochter des Erbauers der Kirche gewesen sein,
dieselbe, die als kleinste Figur auf dem Epitaphium dargestellt ist und Elisa-
beth hiess.
Nr. 95. Neindorfer Kirche.
Nr. 96. Profil der spiralen Treppenspindel.
Die Glocken sind unzugänglich und sollen aus neuerer Zeit sein.
Das Schloss ist 1820—22 gänzlich neu gebaut: es enthält auch die von
Ludwig Hans von der Asseburg (j- 1764) gestiftete Familien-Bibliothek und einen
Theil des Familien-Archivs.
Hinter dem Parke in dem von Katharine Auguste Eleonore geb. von Rössing
(f 1707 Okt. 18), der Gemahlin des Halberstädter Domherrn Busse von der Asse-
burg (y 1772), auf einem vorher wüsten Hügel angelegten Wäldchen hat der Sohn
August Ludwig Busse von der Asseburg, Domherr in Halberstadt und Probst von
S. Moritz, der Mutter ein Denkmal von Blankenburger Stein gesetzt. Auf der
einen Seite steht die Inschrift: „Seiner würdigsten Mutter der Freyfrau Catharine
Auguste Eleonore v. d. Asseburg geb. v. Roessing, der Schoepferin dieses Haynes
und der um ihn her verschoenerten Gegend aus Liebe und Dankbarkeit gesetzt
von A. L. B. v. d. Asseburg, Domcapit. u. Probsten zu Halberstadt 1797,“ — auf
der zweiten: „Ihr Menschen thut den Willen Gottes, wenn mit eures Geistes und
eurer Haende Kraft aus unfruchtbaren Gegenden durch euch Gefilde werden.
Geister Gottes sehen auf eureThat und freuen sich,“ — auf der dritten: „Kommt!
die Schatten empfangen euch, der trauert, vergesse seiner Traurigkeit hier, der
frohe der werde es noch mehr. Ljucanus],“ — auf der vierten endlich: „Einst
wenn schon mit Silberlocken deine Schläfe sich umziehn, sieh noch auf des
Winters Flocken Frühlingsprossen für dich blülm. H[eine].u
N. ist nach Beckendorf eingepfarrt: die Kirchenbücher beginnen wie dort
mit dem Jahre 1660.
Neu-Brandsleben.
Rittergut, 1785 : 81 , 1885 : 147 Einw., mit 1265 M. Acker, 40 M. Wiesen,
6 M. Gärten, 8 M. Weiden, 12 M. Holzungen.
Der Ort gehörte grösstentheils dem Kloster Marienthal, das Gut hatten bis
1554 die von Beyendorf (1634 ausgestorben) zu Lehn, die im 15. Jahrh. auch einige
bischöfliche Hufen zu Lehn trugen. 1554 Dez. 21 aber belehnte das Kloster den
Halberstädter Stiftshauptmann Achaz von Yeltheim, dessen Nachkommen das Gut
bis 1686 besassen. Sie gaben jährlich 22 Scheffel Roggen und bei jeder neuen
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das 4. ist zerstört, es wird eine Tochter des Erbauers der Kirche gewesen sein,
dieselbe, die als kleinste Figur auf dem Epitaphium dargestellt ist und Elisa-
beth hiess.
Nr. 95. Neindorfer Kirche.
Nr. 96. Profil der spiralen Treppenspindel.
Die Glocken sind unzugänglich und sollen aus neuerer Zeit sein.
Das Schloss ist 1820—22 gänzlich neu gebaut: es enthält auch die von
Ludwig Hans von der Asseburg (j- 1764) gestiftete Familien-Bibliothek und einen
Theil des Familien-Archivs.
Hinter dem Parke in dem von Katharine Auguste Eleonore geb. von Rössing
(f 1707 Okt. 18), der Gemahlin des Halberstädter Domherrn Busse von der Asse-
burg (y 1772), auf einem vorher wüsten Hügel angelegten Wäldchen hat der Sohn
August Ludwig Busse von der Asseburg, Domherr in Halberstadt und Probst von
S. Moritz, der Mutter ein Denkmal von Blankenburger Stein gesetzt. Auf der
einen Seite steht die Inschrift: „Seiner würdigsten Mutter der Freyfrau Catharine
Auguste Eleonore v. d. Asseburg geb. v. Roessing, der Schoepferin dieses Haynes
und der um ihn her verschoenerten Gegend aus Liebe und Dankbarkeit gesetzt
von A. L. B. v. d. Asseburg, Domcapit. u. Probsten zu Halberstadt 1797,“ — auf
der zweiten: „Ihr Menschen thut den Willen Gottes, wenn mit eures Geistes und
eurer Haende Kraft aus unfruchtbaren Gegenden durch euch Gefilde werden.
Geister Gottes sehen auf eureThat und freuen sich,“ — auf der dritten: „Kommt!
die Schatten empfangen euch, der trauert, vergesse seiner Traurigkeit hier, der
frohe der werde es noch mehr. Ljucanus],“ — auf der vierten endlich: „Einst
wenn schon mit Silberlocken deine Schläfe sich umziehn, sieh noch auf des
Winters Flocken Frühlingsprossen für dich blülm. H[eine].u
N. ist nach Beckendorf eingepfarrt: die Kirchenbücher beginnen wie dort
mit dem Jahre 1660.
Neu-Brandsleben.
Rittergut, 1785 : 81 , 1885 : 147 Einw., mit 1265 M. Acker, 40 M. Wiesen,
6 M. Gärten, 8 M. Weiden, 12 M. Holzungen.
Der Ort gehörte grösstentheils dem Kloster Marienthal, das Gut hatten bis
1554 die von Beyendorf (1634 ausgestorben) zu Lehn, die im 15. Jahrh. auch einige
bischöfliche Hufen zu Lehn trugen. 1554 Dez. 21 aber belehnte das Kloster den
Halberstädter Stiftshauptmann Achaz von Yeltheim, dessen Nachkommen das Gut
bis 1686 besassen. Sie gaben jährlich 22 Scheffel Roggen und bei jeder neuen