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X. Pfarrkirche St. Ägidii.
Ausnahme. Als Beispiel einer gotisch-barocken Hallenkirche findet sie wenige
ihresgleichen.
Ausstattung.
Die Orgel hat noch ihr einfaches barockes Gehäuse vom Ende des 17. Jahr-
hunderts. Das zugehörige Orgelwerk war 1651 angeschafft.
Altäre. Der Altartisch des Hochaltars ist noch der alte aus der
romanischen Zeit. Die 2,23 m lange und 1,46 m breite Platte ruht vermittels
einer flachen zurückspringenden Hohlkehle auf dem steinernen Unterbau.
Das Altarwerk (Abb. 169) ist eine hervorragende Schnitzerei und Malerei
des 15. Jahrhunderts. Es ist ein zweiflügeliger zweiteiliger Schrein auf ähnlich
reicher Predella. Bis zum Jahre 1700 schmückte es den Hochaltar der St.-
Benedikti-Kirche und wurde damals vorläufig und bald endgültig der Ägidii-
gemeinde überlassen. Es ist in den ursprünglichen Farben und Yergoldung
ebenso gut erhalten Avie in dem Schnitzwerk.
Einzelheiten. Innenseite. Der Schrein enthält im oberen Teile
die ganzen Gestalten Christi und Mariä, der letzteren Krönung darstellend.
Zu beiden Seiten stehen je drei Apostel als plastische Figuren und auf den
Flügeln je drei gemalte. Diese im ganzen 14 Figuren werden flankiert auf dem
linken Flügel von einem Bischof in roter Kasel mit Paruren an der Dalmatika.
Am Saume der Kasel steht: (lUC lltatitt gr|flfifl plettflj auf dem rechten, also als
16. Figur ein- gepanzerter junger Mann mit rotblondem Haar und Kotelettbart,
um die Stirn ein Diadem mit zwei Federn, mit rotem Mantel und einer Fahnen-
lanze in der Rechten. Die Linke faßt an den am Boden stehenden Schild. An
seiner Gürtelschnalle steht flö. (Karl d. Gr. ?) Auf die zavöR Apostel verteilt
sich das Glaubensbekenntnis, dessen Teile auf den Schriftbändern verzeichnet
sind. Die Hamen der Heiligen stehen im goldenen Heiligenschein in schönen
Majuskeln und auf dem Spruchbande. Dem Meister war aber die ihm geläufige
Reihenfolge der Apostel Avichtiger als die sinngemäße Aufeinanderfolge der Stücke
des Glaubensbekenntnisses.
So erhalten wir folgendes Schema, wobei wir die zavöR Apostel von links
nach rechts durchzählen und die so geAvonnenen Zahlen einsetzen. Der Zusatz
Holz bezeichnet die Figuren des Schreins.
Platz
Figur
Sprue h b a n d
7
10
Petrus mit Schlüssel. Holz
Andreas, nachdenklich halb
nach unten blickend. Ma-
lerei
Jakobus der Ältere
mit Muschel. Holz
Johannes, bartlos, mit Kelch.
Holz
Philippus, rothaarig, mit
I grünem Mantel. Malerei
petruö
(Errlio in iRum . . .
ait&rcitö
ft in iljffü *i) fittü
t\9 un m tonn ml
Sacobii
qui concfptns + e + iic + fpij fco not... (qui
conceptus est de spiritu sancto nat[us|...)
palftiö suli pnncia pijla . . .
pljilippüs öefeento n& inferno tertia |tor|
X. Pfarrkirche St. Ägidii.
Ausnahme. Als Beispiel einer gotisch-barocken Hallenkirche findet sie wenige
ihresgleichen.
Ausstattung.
Die Orgel hat noch ihr einfaches barockes Gehäuse vom Ende des 17. Jahr-
hunderts. Das zugehörige Orgelwerk war 1651 angeschafft.
Altäre. Der Altartisch des Hochaltars ist noch der alte aus der
romanischen Zeit. Die 2,23 m lange und 1,46 m breite Platte ruht vermittels
einer flachen zurückspringenden Hohlkehle auf dem steinernen Unterbau.
Das Altarwerk (Abb. 169) ist eine hervorragende Schnitzerei und Malerei
des 15. Jahrhunderts. Es ist ein zweiflügeliger zweiteiliger Schrein auf ähnlich
reicher Predella. Bis zum Jahre 1700 schmückte es den Hochaltar der St.-
Benedikti-Kirche und wurde damals vorläufig und bald endgültig der Ägidii-
gemeinde überlassen. Es ist in den ursprünglichen Farben und Yergoldung
ebenso gut erhalten Avie in dem Schnitzwerk.
Einzelheiten. Innenseite. Der Schrein enthält im oberen Teile
die ganzen Gestalten Christi und Mariä, der letzteren Krönung darstellend.
Zu beiden Seiten stehen je drei Apostel als plastische Figuren und auf den
Flügeln je drei gemalte. Diese im ganzen 14 Figuren werden flankiert auf dem
linken Flügel von einem Bischof in roter Kasel mit Paruren an der Dalmatika.
Am Saume der Kasel steht: (lUC lltatitt gr|flfifl plettflj auf dem rechten, also als
16. Figur ein- gepanzerter junger Mann mit rotblondem Haar und Kotelettbart,
um die Stirn ein Diadem mit zwei Federn, mit rotem Mantel und einer Fahnen-
lanze in der Rechten. Die Linke faßt an den am Boden stehenden Schild. An
seiner Gürtelschnalle steht flö. (Karl d. Gr. ?) Auf die zavöR Apostel verteilt
sich das Glaubensbekenntnis, dessen Teile auf den Schriftbändern verzeichnet
sind. Die Hamen der Heiligen stehen im goldenen Heiligenschein in schönen
Majuskeln und auf dem Spruchbande. Dem Meister war aber die ihm geläufige
Reihenfolge der Apostel Avichtiger als die sinngemäße Aufeinanderfolge der Stücke
des Glaubensbekenntnisses.
So erhalten wir folgendes Schema, wobei wir die zavöR Apostel von links
nach rechts durchzählen und die so geAvonnenen Zahlen einsetzen. Der Zusatz
Holz bezeichnet die Figuren des Schreins.
Platz
Figur
Sprue h b a n d
7
10
Petrus mit Schlüssel. Holz
Andreas, nachdenklich halb
nach unten blickend. Ma-
lerei
Jakobus der Ältere
mit Muschel. Holz
Johannes, bartlos, mit Kelch.
Holz
Philippus, rothaarig, mit
I grünem Mantel. Malerei
petruö
(Errlio in iRum . . .
ait&rcitö
ft in iljffü *i) fittü
t\9 un m tonn ml
Sacobii
qui concfptns + e + iic + fpij fco not... (qui
conceptus est de spiritu sancto nat[us|...)
palftiö suli pnncia pijla . . .
pljilippüs öefeento n& inferno tertia |tor|