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Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 2): Herzogthum Sachsen-Meiningen: Kreis Hildburghausen ; Amtsgerichtsbezirke Hildburghausen, Eisfeld, Themar, Heldburg und Römhild — Jena, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.19411#0305

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254

Einöd. Erlebach.

Heldburg. 6

Einöd, südsüdöstlich von Heldburg; Aynoth, Eynoth. Rittergut. Besitzer:
die Herren v. LoMeburg, Kloster Trostadt, die v. Selbitz (so Valentin v. Selbitz
auf Einöd und Gompertshausen, f 1616, vgl. Heldburg, GottesackerMrche), nach
ihnen im Anfang des 17. Jahrhunderts die Marschälle v. Greif auf Erlebach (s. d.),
1776 in Folge von Zwangsversteigerung Oberhofmeister v. Stockmayr, durch Kauf
von Herrn Oberbürgermeister v. Stocmeyer (zu Hildburghausen) 1883 Herr Kraus-
lach. — Herrenhaus neu. — Stall mit Runclbogen-Thüren, an deren einer:
1.5.5.6. — Mühle mit profilirtem Rundbogen-Portal, vom Anfang des 17. Jahr-
hunderts, auf Pfeilern mit Capitellen. — Brückner, Landesk. II, S. 350. — Krauss,
Heldburg, S. 79. 80. — Voit, S.-Meiningen, S. 253.

Erlebach, südöstlich von Heldburg; 1310 Klein Erlebach, wo Gundlach, Mar-
schall von Kunstaclt, Güter an Kloster Langheim verkaufte, 1317 Wenigen Erlbach,
auch nur Erlbach. 1365 Rittergut im Besitz der mit dem Vorigen verwandten,
von den Marschällen v. Strauf abstammenden Marschälle v. Greif (einst begütert
auch in Einöd und Haubinda (s. d.), sowie in Merbelsrod im Amtsgerichtsbez. Eis-
feld), welche Familie noch heute den Besitz hat. Schloss von 1720, einfach, im
Unterbau älter, mit einer Rundbogen-Thür. — Einfahrts-Thor, einfach, recht-
eckige Mauer [einst an die Umfassungsmauer anschliessend], mit rundbogiger
Oeffnung und noch vorhandenen Stein-Angeln. Die Flächen sind in Rustica aus-
gebildet. An der Aussenfront befinden sich Wappentafeln, links die der Mar-
schälle Greif, rechts die v. Altenstein nebst: 1621 und verloschenen Inschriften. —
Graben theilweise erhalten. — Brückner, Landesk, II, S. 352 f. — Krauss, Heldburg,
S. 79 (vgl. auch Kraus, Eisfeld, S. 351, bei Merbelsrod). — Voit, S.-Meiningen, S. 254.

Im Schlosse:

Hängeschränkchen, aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts, zweitheilig,
mit an den Ecken gekröpften Thüren und mit durchbrochenen, aufgelegten
Schnitzereien.

Kelch, aus dem 17. Jahrhundert; Fuss rund, mit aufgeknifften Rändern;
Knauf kugelig, mit Theilungsleiste. Zinn.

Kanne, Krüge von Thon, so einer mit einer Hirschjagd bemalt, mit Zinn-
deckel, auf welchem: 1730; ein türkisfarbener (wie bei Herrn Lehrer Bonsack in
Römhild).

Glasgefässe, so eine schöne Flasche, aus dem 17. Jahrhundert, mit ein-
geschliffenem Wappen und verschlungenem: G. E. B. Z. M.(?); — hohes Reichsglas
mit dem Doppeladler, dem Ständewappen und: 1614; Fuss mit Zinn-Einfassung,
daran gravirt: WOLFFIVS KASTNER DEN 12 IANVAR ANNO 1617.

Kopfkissen-Bezug, weiss leinen mit rother Stickerei von Löwen etc. und
mit weisser, filirter Borte, Vögeln etc. — Handtuch, mit roth gestickter Borte.

Wappen im Treppenflur, zahlreiche von 1655 an, verschiedener (auch aus-
gestorbener) Adelsfamilien, welche, mit bunten Farben auf Pappe gemalt, bei Be-
erdigungen dienten; heraldisch werthvoll.
 
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