Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 4): Herzogthum Sachsen-Meiningen: Kreis Saalfeld ; Amtsgerichtsbezirke Saalfeld, Kranichfeld, Camburg, Gräfenthal und Pössneck — Jena, 1892

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.19413#0045

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
27 Saalfeld.

GrROSSKOCHBERG.

27

auf dem siebentheiligen Altarwerke Hans Holbein's des Aelteren in der Pinakothek
zu München.

Gemälde (Lichtdruck): Maria mit dem Kind, vor einer Burg, von musicirenden
Engeln umgeben, lieblich, wohl mitteldeutsche Arbeit um 1500, unter Memlinc'schem
Einfluss.

Gemälde (Ä): Anbetung der Könige, niederländisch, aus der 2. Hälfte des
16. Jahrhunderts, im Uebergang zur Richtung des Rubens, figuren- und farbenreich,
mit vielem Beiwerk, etwas unruhig, aber in Einzelheiten (Trachten etc.) vortrefflich
und anschaulich. — Diese Darstellung ähnelt nach Herrn Freiherrn von Stein
(Sohn) sehr einem dreitheiligen
Bilde der Münchener Pinakothek,
welches dort, als von einem un-
bekannten Meister altniederländi-
scher Schule gemalt, bezeichnet ist.

Gemälde: Kreuzigung im
Dämmerlicht, wohl Copie eines
deutschen Meisters unter nieder-
ländischem Einfluss.

Gemälde im Speisesaal.
Hölle, kleine Figuren an grossen
musikalischen Instrumenten und
allerlei phantastische Gestalten.
Höllen - Brueghel nachahmend,
nicht ohne Humor, aber künst-
lerisch nicht sehr bedeutend.

B i 1 d n i s s ebenda, Brustbild
des vom Kaiser in den Grafen-
stand erhobenen Kammerherrn und
wirklichen Geheimraths von Stein

(t 1731), recht gut, etwa um Kopf Gott Vaters vom Gemälde der Krönung Mariens
v' ' 7 o 7 lm Schlosse zu Urosskochberg.

1700, in der Weise des Rigaud
gemalt.

Bildniss, Brustbild Melanchthons, mit: 1535, für ein Gemälde von Cranach
gehalten (als solches von dem Freiherrn von Altenstein gekauft), doch meines Er-
achtens nicht ganz seiner Malweise entsprechend.

Bilder des Schlosses und Landschaften von Goethe, im Goethe-Zimmer, aus dem
Ende des 18. Jahrhunderts, Sepia und Kreide.

(Manche Möbel, Gemälde etc. sind zwar nicht von kunstgeschichtlich be-
sonderer Bedeutung, aber werthvolle Erinnerungs-Zeichen an den öfteren Aufenthalt
Goethe's.)

Im Besitz des Herrn Pfarrers Heim (jetzt kaiserlichen Marinepfarrers):

Altarschrein, gothisch, um 1450. Im Mittelschrein {Ä) Holzfiguren des heiligen
Sebastian zwischen zwei Bogenschützen; lebendig, drastisch, doch steif und ohne ge-
 
Annotationen