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Bickell, Ludwig [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 1): Kreis Gelnhausen: Textband — Marburg, 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.13326#0106
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88

Das heilige Grab.

werden, dass er eine flüchtige Scizze, welche der Michaelscapelle hauptsächlich galt, nach dem Abbruch
benutzt hat.

Der Bau hat die bescheidensten Dimensionen und Formen, und bestellt aus einer fensterlosen Grab-
kammer, deren halbe Grundfläche von einen aus zwei Platten gebildeten Sarkophag eingenommen ist, und
einem wenig grossen ebenfalls annähernd quadratischen Vorraum mit zwei kleinen Seitenfenstern in welchen
ein Stein mit der Inschrift que § quett die Stelle bezeichnen soll, wo die das Grab Christi besuchenden Frauen
drei Engel sitzend fanden. Daneben steht der oben erwähnte Opferstock.

Nach den Angaben Jocobi's waren die; Zinnen mit Ziegelsteinen aufgemauert und mit Sandsteinplatten
abgedeckt. Er erwähnt aber nicht, dass diese mit ihrem antikisirenden Profil nicht zu dem übrigen passen, sodass
sie wohl der Restauration von 1687 zuzuschreiben sein dürften. Es wäre auch nicht unmöglich, dass der
Bau ursprünglich ein spitzes Dach gehabt hätte (mit den Zinnen oder ohne solche) wie die heiligen Gräber zu
Görlitz und Nürnberg, zumal eine Benutzung der unzugänglichen Plattform ausgeschlossen war.

Leider hat der Hau aber auch in Homburg keine sichere Zufluchtstätte gefunden, denn man hat sich
nicht gescheut, die Zinnen unter Verwendung ordinärer „Russensteine" zu erneuern und das Ganze egal zu
tünchen (Jacobi p. 3).

In dem Grundstein fand sich ein offenes Fläschchen mit .Jordanwasser (angeblich), welches Jacobi
Tafel V. abbildet.
 
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