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Bickell, Ludwig [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 1): Kreis Gelnhausen: Textband — Marburg, 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.13326#0233

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Höchst. Horbach.

151

Die Kanzel ist, da die Capelle grössere Leichenzüge nicht fasst, im Aeussern angebracht und von
einfachster Construction ohne Dach.

In dem Dachreiter hängt ein Glöckchen von langer Form und schönem hellem Klang ohne alle In-
schrift, welches recht wohl der Rippe nach aus der alten Capelle gerettet sein kann, oder eine der vielen aus
Gelnhausen (nachweisbar) verschleppten kleinen Glocken ist. Eine zweite im Gemeindehaus hängende, 1892
beim Bau der neuen Kirche dem Glockengiesser Otto in Hemelingen angegebene alte Glocke stammte that-
eächlich nach mündlicher Ueberlieferung aus der Hospitalscapelle zu Gelnhausen.

Alte Altargeräthe sind seit dem Neubau der Kirche nicht mehr vorhanden.

Horbach.

Dorf von 400 Einwohnern, Vj.2 Stunden südlich von Gelnhausen, im ehemaligen Gericht Somborn, jetzt
Amtsgericht Meerholz, Filial der katholischen Kirche zu Somborn. Es wird schon 850 unter den Besitzungen
des Klosters Fulda als Horabach, villa horbahc aufgeführt (Urk. I, p. 15) und heisst schon 1175 Horbach.
Der Name ist von Koro (coenum lutum palustre) nach Arnold p. 317 und 514 abzuleiten und bedeutet Sumpf-
bach, etwa dasselbe wie Lettgenbrunn.

Die Michaelscapelle

liegt inmitten des ehemaligen Kirchhofes an dem Horbach. Urkundliche Nachrichten über dieselbe fehlen
gänzlich. Steiner (Geschichte des Freigerichts) nennt den alten Titel ohne Quellenangabe, wie er auch
durch Tradition feststeht. Sie ist auf Tab. 242 D 1—7 scizzirt.

Der bestellende Bau hat ein kurzes nachgedecktes Schiff und polygon geschlossenen gewölbten Chor.
Auf dem Dach sitzt ein kleiner gedrückter 8 seifiger Dachreiter mit spitzem Pyramidendach. Den einzigen

rächen schrägen Plättchen profilirte Spitzbogenthüre, deren Flügel (1895)
An dem Schiff sitzt nördlich wie südlich ein rundbogiges, der Thüre
hat nur auf den geraden Seiten gerade eingeschnittene Rundbogenfenster.
35fllV^ lPe^ert' inm uat au* (^er Stirnseite das Fig. 6 angegebene Kämpferprofil.

Tjdriss ersichtliche Form (Fig. 2) und geht von einem Gesims aus, welches
le bei Altenmittlau) tragen. Es besteht also aus Segmenten von Tonnen-
| uschneiden, und ist aus Holz mit Stucküberzug construirt.
sich, dass die Capelle etwa am Ende des 15. Jahrhunderts erbaut ist. Im
sie dann mit Hülfe einer im Geinhäuser Rathsprotokoll vom Jahre 1700
inen neuen Chorbau erweitert. Aus dieser durch das Datum des Opfer-
die gesainmte Ausstattung, welche wohl bei der im Jahre 1897 vor-
beseitigt sein wird.
|tseite ist aus überkräftig detaillirtem Fachwerk hergestellt (Fig. 4) und

ii Schiff ein einfaches schräges Brett, am Chor aber eine kräftig profilirte

ades Barockwerk, ähnlich denen zu Altenmittlau.
Eingangsthüre hat die Figur 5 gegebene originelle Form,
ter Technik und Form wohl bei der Erneuerung 1701 entstanden (Fig 7).
anglich.
 
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