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Hauptstadt des laut Organisationsedikt vom 29. Juni 1821 gebildeten und außerdem 2 Städte, 47 Dörfer
und 8 Höfe zählenden Kreises, hatte am 1. Dezember 1905 in 459 Wohnstätten 3448 Einwohner; der Ort Taten
liegt unter 26° 55' östlicher Länge und 51° 10' nördlicher Breite am linken Ufer der Eder, wo dieser Fluß, das
Waldecksche Bergland verlassend, in die weite und fruchtbare Ebene tritt, zu der sich das Tal der Schwalm
erweitert, bis beide Flüsse am Fuße der Altenburg Zusammenkommen. Die Mehrzahl der Einwohner ist
katholisch, etwa ein Dritteil bekennt sich zum evangelischen Glauben, Juden sind annähernd 150 in der Stadt.

Sie nimmt auf einer Hochfläche, welche auf der Westseite durch das kleine wenig oberhalb davon in die
Eder mündende Flüßchen Elbe von höheren Bergen abgeschnitten ist, im Süden gegen die Eder hin zu-
nächst steil abfällt und sich dann, ihrem Flußlauf folgend, ostwärts allmählich verflacht, während der Nordrand
an das Emstal stößt, die südwestliche Ecke ein. Erst seit wenigen Jahren ist die Stadt als Station an der
sich bei Wabern von der Main-Weser-Eisenbahn abzweigenden Nebenbahn nach Wildungen wieder dem
neuzeitlichen Verkehrsleben näher gerückt und infolge davon leider auch schon auf bestem Wege, ihr bisher
äußerlich durch die Stadtmauern und Türme ziemlich bewahrtes altertümliches Aussehen stellenweise hinter
vorgelegten Neubauten zu verlieren, nachdem das malerische Innere schon während des 19. Jahrhunderts viel
von seinem intimen Reiz durch den Abbruch der alten Holzhäuser und die Erweiterung der engen Straßen
verloren hat. Über eine seit den ältesten Zeiten schon erwähnte Ederbrücke bei Fritzlar führt die Poststraße
von Frankfurt nach Cassel, das auf diesem Wege von Fritzlar aus in 6 Stunden zu erreichen ist.

Geschichtliches.

Daß die Gegend um Fritzlar zu den in früher Urzeit besiedelten Gebieten Deutschlands gehört hat,
beweisen schon die darin vorkommenden Namen und Sagen, sowie zahlreiche prähistorische Funde.
Trotz alledem und obschon auch der Name Fridishlar, als „locus pacis“, auf eine altheidnische Kultstätte hin-
weist1, hat unser Inventar doch erst seit dem Eintritt beglaubigter Tatsachen den Ort zu berücksichtigen. Solchen
begegnen wir zeitig genug und früher als anderweit im Hessenlande. Bonifatius, der Apostel der Deutschen,
begann nach seiner zweiten Romreise im Jahr 723 bei Fritzlar sein Bekehrungswerk; er fällte die Donar

1 Nach Arnold, Ansiedelungen und Wanderungen deutscher Stämme. Zumeist nach hessischen Ortsnamen, S. 143.
Die ältesten Schreibungen: Frideslar (743), Fritislar (787), Fritisleri (919), Friteslaria (1079), Frideslaria (1118) geben über
die Bedeutung des Namens ebensowenig Aufschluß wie die späteren: Fritschlaria (1292), Frislaria (1300), Fritzlar (1350),
Friczeler (1393) und die jetzige Aussprache: Fretzler und Ferschler beim Landvolk der Umgegend.

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Bau- und Kunstdenkmäler im Reg.-Bez. Cassel. II. Kr. Fritzlar.

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