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Weber, Paul [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 5): Kreis Herrschaft Schmalkalden: Textband — Marburg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.12581#0142
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122

Wüstungen.

An der Landesgrenze in der Nähe von Grumbach lag „Altendorf“ (Almendorf, Albindorf).
Der Ort war schon im 16. Jahrhundert wüste, doch findet er sich noch auf den Karten von 1589
und 1676 verzeichnet.
1361 verkauft Johann von Schmalkalden sein Gut zu „Albindorf“ an das Stift zu Schmal-
kalden1).
„Niedergrumbach“ (Grünbach inferior) wird 1285 urkundlich erwähnt2), „Obergrum-
bach“ (Grünbach superior) im Jahre 11663), beide wohl bei dem heutigen Grumbach.
„Roßpach“ bei Schmalkalden wird 1320 als Dorf aufgeführt4). 1323 wird es zur Hälfte
von Heinrich von Frankenstein an Wolfram Schrimpf als Lehen übertragen5) und 1325 übergibt
Ludwig von Frankenstein das Dorf „Rosbach“ dem Grafen Berthold von Henneberg6).
Zwischen den Dörfern Weidebrunn und Struth am Fuße des Kohlberges befindet sich die
Wüstung „Kleinsteinbach“. 1439 vertauscht Wilhelm IV. von Henneberg den Henneberger
Hof gegen „Eynen gründ und gevilde, genand der Steinbach, ligende obir Smalkalden“7).
Arnold, Ansiedelungen (S. 323) erwähnt eine Wüstung „Attenbach“ bei Weidebrunn.
Südwestlich von Kleinschmalkalden auf dem Wege nach der Wallenburg lag auf der Höhe
nach dem Mommelstein hin der Ort „Neuendorf“, auch das „Hofhaus“ genannt, von welchem
1667 noch Gebäude vorhanden gewesen sein sollen. Auf den Karten von 1589 und 1676 ist es
als Ortschaft „neundorf“ eingezeichnet.
In einer Urkunde von 1249, nach welcher sich Ludwig von Frankenstein mit dem Abte
von Herrnbreitungen über die Wallenburg vergleicht, wird eines Dorfes „Gernoteshagen“
(„Waldenburch cum villa Gernoteshagen“) Erwähnung getan8). In der Nähe, unweit vom Stahl-
berg im Auwallenburger Forst, lag „Ertzschwinde“ (Erdschwinde), schon im 16. Jahrhundert
Wüstung.
Im Haderholzgrund an dem alten Gebirgspaß von Schmalkalden nach Georgenthal ist die
Wüstung „Hugestambach“, welche Regel9) für den im Frankensteinischen Kaufbriefe von
1330 erwähnten „vicus Rynnestyg“ hält. Sie wird 1325 zweimal genannt; „Otto tzu Huges-
tambach“10) und „die wuestunge zu Huges Tambach“11). Beide Male überweist Ludwig von Franken-
stein dem Grafen Berthold verschiedene Güter.
Von den Wüstungen; „Axdorf“ in der Flur von Brotterode, „Eberts“ im Ebertsgrund
(auf der Karte von 1676 verzeichnet), „Pfaffendorf“ bei Schmalkalden, „Karnthalsgut“, auch
als „Hofstadt Karnthal“ aufgeführt, „Im alten Herges“, Gemarkung Trusen, fehlen urkund-
liche Nachrichten.
An wüsten Höfen liegen in der alten Herrschaft: der „Hedwigshof“ bei Schmalkalden,
erbaut von der Landgräfin Hedwig Sophie, seit Mitte des vorigen Jahrhunderts wüste; der „Hessen-

1)
2)
3)
4)
5)
6)
7)
8)
9)
10)
11)

U.B. III, 32.
I, 32.
I, 11.
I, 83.

Henneb.
Ebenda,
Ebenda,
Ebenda,
Ebenda, V, 52.
Ebenda, I, 101.
Ebenda, VII, 81.
Ebenda, 1, 23. Vgl. dazu Näheres unter Wallenburg.
Regel, Die Entwicklung der Dorfschaften im Thüringerwald.
Henneb. U.B. V, 62.
Ebenda I, 101.
 
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