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Weber, Paul [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 5): Kreis Herrschaft Schmalkalden: Textband — Marburg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.12581#0220

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Weltliche Gebäude der Stadt

Schmalkalden.

Rathaus.

Tafel 110,1 An der Westseite des alten Marktplatzes steht eine Gruppe von drei Häusern in einer
Linie: Nördlich der Gasthof zum Adler, im Erdgeschoß ein Steinbau. Die Stärke der Mauern
und einige halbrunde Türbogen im Innern lassen vermuten, daß das Erdgeschoß noch mittelalterlich
ist, wenn auch in der Renaissance umgebaut. Dann würden wir an dieser Stelle vielleicht das älteste
Rathaus anzunehmen haben.
Daneben steht ein großer, durchweg aus Stein errichteter Bau, das gotische Rathaus,
in welchem im Jahre 1419 zum ersten Male der Stadtrat getagt hat1).
Südlich schließt sich daran das neue Rathaus von 1903. An seiner Stelle stand ursprüng-
lich ein Bürgerhaus, das 1537 von der Stadt angekauft und zum städtischen Wage- und Kauf-
haus eingerichtet wurde. Auch die Brotbänke befanden sich zeitweilig darin. 1600 wurde der Wein-
Tafel 110,4 keller angebaut. Wie aus der Aufnahme nach dem Brande des Jahres 1901 zu ersehen ist, hatte
es im steinernen Erdgeschoß an der Ostseite ein (teilweise vermauertes) spitzbogiges Einfahrtstor
und rechteckige Fenster mit gotischer Teilung, ebensolche Fenster an der Südseite und eine rund-
bogige Torfahrt. Darüber befand sich ein in der Empirezeit umgebautes Fachwerkgeschoß, das
Tafel 110,2 einen Tanzsaal enthielt und über diesem das städtische Archiv, das beim Brande dieses Hauses
im Jahre 1901 mit zugrunde ging2).

1) Notiz in der Chronik auf dem Schmalkalder Ratsarchiv. Über den Beginn des Baues ist aus den Stadtrechnungen
kein Aufschluß zu gewinnen, da gerade die Jahrgänge um 1419 herum nicht erhalten sind.
2) Mit Ausnahme der älteren städtischen Rechnungsbücher und weniger anderer Akten, die zum Glück kurz
vorher ins Henneberger Museum auf dem Schlosse übergeführt worden waren.
 
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