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Weber, Paul [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 5): Kreis Herrschaft Schmalkalden: Textband — Marburg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.12581#0303

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Hospitalkapelle. T otenhofskirche.

179

Die Spitalkapelle

Tafel 100,1,2

ein feiner gotischer Bau aus der Gründungszeit des Spitals, gegen Ende des 19. Jahrhunderts so
stark restauriert, daß ihm jetzt niemand mehr sein hohes Alter ansieht.
Starke Strebepfeiler gliedern die Außenwände. Die Fenster zeigen verschiedenes, ziemlich
einfaches Maßwerk. An der Südseite eine Tür im Spitzbogen. Sehr sorgfältig bearbeitete
große Sandsteinquader. Steiles altes Dach mit Ziegeldeckung.
Der Chor ist in fünf Seiten des Achtecks geschlossen. Davor liegt ein schmales Joch, der Tafel 100,--9
Aufenthaltsraum für die kleine Gemeinde der Spitalinsassen in alter Zeit. Daran stößt nach Norden
ein kleiner überwölbter Sakristeiraum.
Bemerkenswert sind vier breite flachbogig überspannte Nischen unter den Fenstern des
Chorraumes. In diesen Nischen werden sich einst Schnitzaltäre befunden haben. Denn bei dem
Bilderstürme des Jahres 1608 wurde eine Wagenladung voll aus der Spitalkapelle geholt und ver-
brannt. Sie können nicht wohl anderswo Platz gehabt haben, als in den Nischen. In der Wand
hinter dem Altar ein gotischer Wandschrank.
Alte Ausstattungsstücke haben sich nicht erhalten, nur an der Sakristeitür gutes gotisches Tafel 100,5,6
Beschläg. Zwei verzierte Schlußsteine im Gewölbe.

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1) Geisthirt I, 89 u. 90.

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3. Die Totenhofskirche mit dem Totenhof.™'"01

Die Stadtansicht Dilichs zeigt an der Stelle der heutigen Totenhofskirche eine kleine Tafel 63
gotische Kapelle mit schlankem Türmchen. Diese stammte von 1541 und war bereits e:_
an der Stelle einer noch älteren Kapelle, die dem heiligen Kreuze geweiht war. Wah
hängt dieser Neubau von 1541 mit der Verlegung des Friedhofes hierher im Jahre 1540
Von der mittelalterlichen Kapelle blieb damals die Sakristei stehen, deren Decke au
mit kirchlichen Malereien zusammengesetzt war, welche von der abgebrochenen Kapelle c
Grabes bei Asbach stammten1).
An die Stelle der alten Sakristei und der Kapelle von 1541 trat 1760 die jetz
hofskirche, ein ganz schlichter Bau aus Sandsteinquadern von rechteckigem Grundriß
zösischem Dache. Die Kirche ist von Norden nach Süden gerichtet. An der Nordseite,
zu, ein verschieferter Dachreiter mit Schweifkuppel und Laterne.
Das Schiff hat große, quadratisch abgeteilte Fenster, in deren Gewänden Steinn
sich finden, aber nur an einigen Fenstern der Westseite. Je eine Tür in der Ost- und
Die Westtür hat ein gutes Rokokoschloß. Innen zwei Holzemporen übereinander, c
Seiten umlaufen. Hölzernes Tonnengewölbe, als blauer Himmel mit goldenen Stern
Kanzel, gute Barockarbeit aus Stein von 1680. Vorn ein großes hessisches Dop;
an den Seiten vier Kartuschen mit Sprüchen. In der Südwestecke Kirchenstuhl :
Schiebefenstern und zierlichen ausgesägten Bekrönungen, Barock. Holz.
 
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