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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 3.1907

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Heft 5
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Rundschau
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Aus der Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.27900#0114

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86

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

Nr. 5.

im Liceo musicale Benedetto Marcello voll-
endet (August Wolf in „Wiener Abendpost“
vom 23. Oktober 1906).

Wien. Herbstausstellung im Künst-
lerhause. — Meunierausstellung im
Hagenbund. — Josef Berres-Ausstel-
lung im Kunstsalon Miethke.

— Gemäldeversteigerungen: Am
30. Oktober fand im Dorotheum die Auktion
von Gemälden und kunstgewerblichen Gegen-
ständen aus dem Nachlasse des Königs Milan
von Serbien statt.

— Vom 5. bis 8. oder 9. November wird
eine Anzahl von Kunstgegenständen und einiges
an Gemälden und Stichen aus dem Besitze
der Frau Fürstin Melanie Metternich im
Dorotheum versteigert (illustrierter Katalog).

— Am 14. November wird der Hauptteil
des künstlerischen Nachlasses von Hermann
Giesel, dem Malerarchitekten, im Künstler-
hause durch die Kunsthandlung Hirschler
versteigert. Giesel war ein zartes, vornehmes
Talent, das doch wohl zu Lebzeiten nicht
genügend geschätzt worden ist. Im Nachlaß
findet sich manche sehr bezeichnende Probe
der malerischen Tätigkeit des Künstlers. Die
Architekturentwürfe sind vorläufig von der
Versteigerung ausgeschlossen.

— Am 14. November im Dorotheum
Feilbieten von Ölgemälden, Aquarellen, Zeich-
nungen, Kunstdrucken, Miniaturen aus ver-
schiedenem Privatbesitz (illustrierter Katalog).

— Zu einer Auktion, die am 6. No-
vember in Wien abgehalten wurde, muß ich
leider einige abfällige Bemerkungen machen.
Es war wenig Beachtenswertes dort zu finden.
Nur eine Halbfigur von Ubaldo Gandolfi, ein
Bildchen mit Hinweis auf einen Camillo Feti
und einige bolognesische Eklektiker stachen
etwas hervor. Diese wenigen sind vor einiger
Zeit in den Blättern für Gemäldekunde abge-
bildet gewesen. Im ganzen war es ein aus ver-
schiedenem Besitz bunt gemischter Markt,
mit dem ich, wie ausdrücklich zu bemerken
ist, nichts zu schaffen hatte. Diese Er-
klärung ist insofern nötig, als das Vorwort
des Kataloges irrtümlicherweise Andeutungen
macht, als hätte ich mich mit dieser „Samm-
lung“ „liebevoll beschäftigt“ und als hätte
man „in schwierigen Fragen“ meinen Rat ein-
geholt. Richtig ist dagegen, daß ich, Gottlob!
die meisten Bilder erst bei der Auktions-
ausstellung zum ersten Male sah, daß ich von
der drohenden Versteigerung gar nichts wußte,
und daß ich für die überaus leichtsinnig
gewählten Benennungen der meisten Bilder
jede Verantwortung mit gutem Ge-
wissen ablehnen darf. Nein, mit diesen
meist schlechten Kopien, mit diesem Bega
(einer elenden Kopie nach Brouwer!), mit dem

Ryckaert (einer schwachen Nachahmung), mit
dem Momper us w. in langer Reihe habe ich mich
keineswegs „liebevoll“ beschäftigt. Schauder-
haft war der angebliche Cranach.

AUS DER LITERATUR.

Corrado Ricci: Raccolte artistiche di
Ravenna (Bergamo Istituto italiano d’arti
grafiche, 1905, 8U).

Art. Jahn Rusconi: La villa, il Museo
e la Galleria Borghese (Bergamo Istituto
italiano d’arti grafiche, 1906, 8').

(Frederik Müller & Cie.) ,,L’ Exposition
des Maitres hollandais, organisee en l’honneur
du Tercentenaire de Rembrandt“ (großer
illustrierter Katalog der Ausstellung bei Fre-
derik Müller & Cie. in Amsterdam, Doelen-
straat 16—18).

Wilhelm Bode: „Rembrandt und seine
Zeitgenossen“ (Leipzig, E. A. Seemann, 1906, 811).

Richard Graul: „Rembrandt, eine
Skizze“ (Leipzig, E. A. Seemann, 1906, Gr. 8").

R. Graul: „Fünfzig Zeichnungen von
Rembrandt, ausgewählt und eingeleitet“ (Leip-
zig, E. A. Seemann 1906, Gr. 8").

Ein Scherz aus derRembrandt-Literatur,
der schon im Sommer andeutungsweise von
den Blättern für Gemäldekunde gestreift
worden ist, liegt vor in dem Heft „Quellen-
studien zur holländischen Kunstgeschichte,
herausgegeben unter der Leitung von Doktor
C. Hofstede de Groot“. III. Die Urkunden
über Rembrandt. Erstes Supplement,
herausgegeben von M. C. Visser. Haag, Mar-
tinus Nyhoff. Das Heft enthält zur Hälfte
nachgemachte, erfundene Urkunden
und Nachrichten, daneben auch Brauchbares.
Wir wollen hoffen, daß sich die Verlags-
handlung entschließen wird, die echten Ur-
kunden ohne Vexierbeigabe noch einmal zu
drucken und in wissenschaftlich brauchbarer
Weise zu veröffentlichen.

Mehrere karikierte Nachbildungen
nach Werken Rembrandts finden sich in
Nr. 42 des laufenden Jahrganges der Mün-
chener „Jugend“.

Bruno Jacobi: „Rembrandt, ein Ver-
zeichnis der durch Photographie und Kunst-
druck reproduzierten Arbeiten des Meisters“
(Berlin, Gesellschaft zur Verbreitung klassischer
Kunst 1906, 8").

Josef Israels: Rembrandt, eine Studie.
Autorisierte Übersetzung von Else Otten
(Berlin, Verlag Concordia, 1906, 8").

Julius Leisching: „Das Bildnis im acht-
zehnten und neunzehnten Jahrhundert“ (Wien,
1906, Anton Schroll, Kl. Fol.).
 
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