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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 3.1907

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Heft 5
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https://doi.org/10.11588/diglit.27900#0116
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88

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

Nr. 5.

Artikel über die Münchener Jahresausstellung,
über die bayrischen Museumsverhältnisse, über
die bayrische Kunst von 1800 — 1850, über die
belgischen Bildhauer der Gegenwart und zahl,
reiche Mitteilungen über außermünchenerische
Ausstellungen. Jedes Heft ist reich illustriert.
Zu den Mitarbeitern zählen unter anderen
R. v. Reber, Paul Schumann, F. C. Ostini.

BRIEFKASTEN.

— Das gewünschte altdeutsche Bild im
Franzensmuseum zu Brünn wird Ihnen anbei in
einer Abbildung vorgeführt. Sie können sich danach
überzeugen, daß die Anbetung durch die Hirten in der
Augsburger Galerie und ein Bild in der Wiener Aka-

demie ebenso in der Komposition, wie im Stil vom
Bilde in Brünn wesentlich verschieden sind. Das Ge-
dächtnis täuscht nur allzu leicht. Für die gütige
Aufnahme des Bildes habe ich dem Kuratorium
des Franzensmuseums meinen ergebensten Dank zu
sagen.

Herrn ch. Ubersehen Sie, bitte, nicht die mit
W. H. monogrammierte Zeichnung von 1526 des
Wolf Huber in der Ambrosiana zu Mailand.
Sie stellt dar: Christus im Garten Gezemane. Das
Repertorium für Kunstwissenschaft enthält manches
über Huber, besonders in Bd. XI, XII,
XVI, XIX und XXIV. Zeitschrift für
bildende Kunst nicht zu übersehen.
Bitte auch aufzuschlagen meine Ge-
schichte der Wiener Gemäldesamm-
lungen Kapitel IV, S. 139 f. — Die
Blätter in Budapest sind schon nach-
gebildet. Waren Sie schon in der
Sammlung A. Ritt. v. Lanna in Prag?

Herrn Dr. J. F. . . . Möchten Sie
nicht Ihr Bild bei Zeiten abholen
lassen? Ich übernehme gar keine Ver-
antwortung.

Herrn K. L. Die Namen der Ge-
lehrten, die beim Gemäldebestimmen
oft genannt werden, dienen nur zu
häufig dazu, von Schwindlern für
Bilder in Anspruch genommen zu
werden, die den betreffenden Gelehr-
ten niemals zu Gesicht gekommen
sind. Sie werden jedesmal gut tun,
solchen Leuten nur dann Glauben
zu schenken, wenn sie ein unzwei-
deutiges schriftliches Gutachten vor-
weisen können.

Herrn B. M. Siehst Du wohl,
Bauer, das verstehst Du nicht ! Dar-
über mußt Du die Philosophen reden
lassen. L. z. B. spricht: Wenn der
Materialist die Augen auftut, die
Welt anschaut und das Geschaute
im Denken ordnet, so ist das keine
Weltanschauung, wenn dagegen der
Solipsist, der absolute philosophi-
sche Idealist die Welt überhaupt als
nicht wirklich vorhanden erklärt und
sie sich nur in seiner Vorstellung
vorgestellt vorstellt, dann hat er die
richtige „Weltanschauung“. Dein
Gaul, lieber Bauer, wird Dir übri-
gens weiter helfen. Er kann Dich
an das „Pferd der Weltmaschine“
erinnern, nämlich an die angeblich
antropomorph, besser hippomorph
vorgestellte Energie.

— — Bestatten Sie Ihr Bild ge-
fälligst auf dem Friedhof der
Namenlosen.

R Eine Waschfrau und

ein Straßenpflasterer können ebenso
fein besaitet sein, wie irgend ein
Dichter aus vornehmen Kreisen.
Freilich haben sie dann ihren Beruf
„verfehlt“, oder besser, sie sind dar-
an gehindert, den Beruf zu finden, der
ihrer Begabung entsprechen würde.
Es wird viel Talent zertreten in dieser
besten aller Welten.

Frau v. H. in G. Sie können
sich doch denken, daß ich keine Bil-
der in Kommission nehme.

Frau R. B. Die gegenwärtig
erscheinenden Ausgaben der Briefe Beethovens
sind beide unzureichend, zum Teil schlecht. Das muß
einmal ordentlich gemacht werden. Ich lasse jetzt die
Fluten etwas verlaufen, um später mit meiner Aus-
gabe hervorzurücken. Vorläufig gebe ich den zweiten
Band meiner Beethovenstudien heraus und bald
danach folgt ein „Beethovenjahrbuch“.

Deutscher Meister um 1525: Anbetung durch die Hirtin.
(Brünn, Franzensmuseum.)

Druck von Friedrich Jasper in Wien, — Preis dieses Heftes 1 K 20 h = 1 M.

Klischees von der Graphischen Union. — Für unverlangte Beiträge wird keine Bürgschaft geleistet.
 
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