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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 3.1907

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Heft 8
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Bilderpreise
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Aus der Literatur
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Nr. 8.

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

157

P. Salinas: Ein Hochzeitsmahl 2610 M.
(Berlin, Auktion Molenaer bei Rud. Lepke,
Berliner Tageblatt, 18. November 1906).

Rob. Schleich: Landschaft 900 Kronen.
Wien, Versteigerung bei G. Pisko, 4. und
5. Februar 1907.

Seekatz: Zwei Landschaften mit Fi-
gürchen zusammen 540 Kronen. Versteigerung
G. Pisko, 4. und 5. Februar 1907, Wien. (Es
sind die zwei Bildchen, die durch Frl. S.
Jurovicz in den BI. f. Gk. beschrieben sind.)

Schreyer: „Arabischer Scheik mit Ge-
folge“ 40.000 Mark (New York, Auktion in
der Mendelssohn Hall 1906 07. M. A. Ztg.
16. Jänner 1907).

Anton Schrödl: Die besseren Ölgemälde
und Studien zwischen ungefähr 400 und
2000 Kronen. Wien, Künstlerhaus, Nachlaßver-
steigerung am 17. Jänner 1907. (N.Wr. Tagblatt.)

L. A. Tadema: Bildnis des Bildhauers
Dalou, seiner Gattin und seiner Tochter
1000 Franken (Vente Dalou, Paris, Hotel
Drouot, 24. Dezember 1906). Das kleine Bild
gelangte ins Musee du Luxembourg (L.
j. d. a.).

Fritz Thaulow: Norwegische Schnee-
landschaft 4000 Mark (Berlin, Rud. Lepke,
Auktion Molenaer 1906. Berliner Tageblatt
18. November 1906).

J. M. W. Turner: Salisbury Cathedral
504 L. (London, Christie, November 1906).

Benj. Vautier: Der Wetterprophet
805 Mark (Berlin, 10. Dezember 1906, Keller &
Reiner. Der Kunstmarkt IV, Nr. 12).

Verboekhoven: Highland Landscape
168 L. (London, Christie, November 1906).

J. C. Verspronck: Porträte des Adriaen
Engelbrecht und seiner Gattin 19.550 Mark.
— Derselbe: Bildnis des Josias van Herwynen
5100 Mark (Amsterdam, Ende November 1906,
Fr. Müller & Cie. Km. IV, Nr. 12).

Jan Victors: Heilige Cäcilie 2400 Mark
(Frankfurt a. M., Versteigerung vom 27. No-
vember 1906 bei R. Bangel. Km.). — Derselbe:
Der blutige Rock 4400 Mark (München, 3. De-
zember 1906, Auktion Oppolzer. Km. S. 91).

Vlaamis eher Meister um 1625: Bildnis
eines ältlichen Mannes 12.000 Mark (Auktion
Egon Ritter von Oppolzer, München, 3. De-
zember 1906 bei Hugo Helbing. Km. S. 91).

Zewy: Schwerer Abschied 1030 Kronen.
Versteigerung bei G. Pisko, Wien, 4. und
5. Februar 1907. (D. N.)

Das Hamburger Fremdenblatt (29. No-
vember 1906) berichtet aus London, daß die
Preise von Bildern akademischer Rich-
tung sehr gesunken sind. So sei Lord Leigh-
tons „Helena von Troja“ dem Künstler mit
32.000 Mark bezahlt worden und habe jüngst
nur 7000 Mark erreicht. „Ähnlich ging es mit

vielen anderen Werken akademischer Maler,
für die durchschnittlich kaum die Hälfte des
Preises gezahlt wurde, die sie noch vor zehn
und zwanzig Jahren erhalten hatten.“

AUS DER LITERATUR.

Herrn. Schmitz: Die mittelalter-
liche Malerei in Soest (Heft 3 der Beiträge
zur westfälischen Kunstgeschichte, herausge-
geben von Dr. Herrn. Ehrenberg, Professor An
der Königlichen Universität Münster). Münster
i. W. 1906; Coppenrath. Lex.-8".

Vor kurzem wurden die ersten Hefte
der „Raccolta Vinciana“ versendet, einer
Veröffentlichung, die dem Kreise von Lionardo-
Forschern über das Gedeihen der Lionardo-
Sammlung im Castello Sforzesco zu
Mailand allerlei Wertvolles mitteilt. Die Hefte
der „Raccolta Vinciana“ bringen eine Zusam-
menstellung der in der Sammlung vorhandenen
Literatur über Lionardo (vom Direktor Doktor
Ettore Verga), einen sehr inhaltsreichen Ab-
schnitt „Regesti Vinciani“ mit einem dankens-
werten Index dazu. Corrado Ricci bespricht
die bisher zu wenig beachtete alte Kopie nach
Lionardos Abendmahl, eine Arbeit von Ales-
sandro Araldi, die sich in einer der Stanze di
San Paolo zu Parma befindet. Araldis Kopie
ist noch zu Lebzeiten Lionardos, gegen 1514,
entstanden. Luca Beltrami studiert das
viel betrachtete Musikerbildnis in der Am-
brosiana zu Mailand, das er als Porträt des
Franchino Gaffurio wahrscheinlich macht.
Gaffurio, der Kapellmeister am Mailänder
Dome, war mit Lionardo ungefähr gleich-
alterig. Lionardo, selbst musikübend, mag ihn
in Mailand gemalt haben. Weitere Beiträge
von Ettore Verga, Antonio Favaro und
Giuseppe Bonelli sprechen über Lionardo-
sche Handschriften und über die Madonna in
der Felsgrotte. Ein Beitrag von Beltrami er-
leichtert das Verständnis des Codice Atlantico
nicht unwesentlich durch Erläuterungen über
den mailändischen Dialekt. („Voci e termini
del dialetto milanese nel Codice Atlantico.“)
Wie erfreulich, daß in der „Raccolta Vinciana“
endlich eine Kernpunkt der Lionarda-Forschung
gegeben ist! Die Lionardo-Sammlung bildet
einen Anhang zum Archivio Storico Civico
im Castello Sforzesco zu Mailand und dürfte
sich binnen kurzem als Hauptsitz der Wissen-
schaft von Lionardo herausbilden.

Emile Michel: „Les Maitres du Pay-
sage.“ Paris, Hachette & Co. 1906 (Lex.-8U).

Hans Wendland: „Martin Schon-
gauer als Kupferstecher.“ (Berlin, Edmund
Meyer 1907, 8".) Eine Besprechung in einem
der nächsten Hefte ist Vorbehalten.
 
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