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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 3.1907

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Heft 9
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Die Sammlung Salomon Benedikt Goldschmidt in Frankfurt am Main
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https://doi.org/10.11588/diglit.27900#0209

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Nr. 9.

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

181

Angabe aus der Merkenbaumschen Sammlung
in Aschaffenburg 1845 erworben.

Nr. 34. Aart v. der Neer: Nächtliche
Feuersbrunst 4600 K (Matsvanszky).

Nr. 34a. Eine Kopie nach dem Meister
vom Tode der Maria 1260 K (aus der Samm-
lung Dr. Gotthelf Meyer).

Nr. 35. Dem Ochtervelt zugeschrieben,
2000 K. Hat sich seit der Zeit, als ich es in
Frankfurt gesehen habe, wesentlich verändert.
Ist geputzt, auch etwas verputzt worden.

Nr. 36. Dem A. Palamadesz zugeschrie-
ben: Gesellschaftsbild, 9400 Kronen (Wien,
Kaiserliche Galerie).

Nr. 38. Erasmus Quellinus: Triumph-
zug der Venus, 7200 K (Baron Isbary).

Der Jacob v. Ruisdael entsprach nicht
den Begriffen, die man mit diesem Namen
verbindet. Vielleicht war das Bild von J. v.
Ruisdael Salomonszoon. 8600 K.

Nr. 40. S alomon Ru ysdael: Flußland-
schaft, von hervorragender Kraft in der Farben-
stimmung, 1600 K (Böhler aus München).

Nr. 41 und 42. J. C. Schneider: Zwei
nette Mainlandschaften, 460 K (M. J. Binder).

Jan Steen: Gesellschaft. Ein lustig er-
fundenes, höchst schwungvoll ausgeführtes
Bild, 28.800 K (Schwarz für die Berliner Galerie).

Sehr billig waren zwei gute Bildchen
des J. v. Toorenvliet mit 200 und 240 Kronen
(früher beide bei Dr. Gotthelf Meyer in Wien).

Nr. 52. C. Troost: Familienbildnis, in
der Anordnung etwas mißglückt, aber echt
und sonst gut. Datiertes Werk. 11.000 K. (?)

Nr. 54. Mit Unrecht dem Otho Venius
zugeschrieben, auch kaum von Franz Floris,
sondern vermutlich von Adam vanNoordt,
dem langlebigen Lehrer und Zeitgenossen des
Rubens. (Aus der Wiener Sammlung Bösch.)
16.400 K (Schwarz).

Nr. 57. Dem J a n Ve r ko 1 j e zugeschrieben.
Die Spitzenklöpplerin. Stark verändert, seit
ich es in Frankfurt gesehen habe. Der Vorder-
grund ist unverantwortlich scharf verputzt
und mit plumpen Ausbesserungen versehen.
Ehedem hat unten auf dem Haspel das, wie
mir schien, echte Monogramm des P. v. Slin-
gelandt gestanden. (Bilderschicksale! !) 5100 K.
Wurde 1867 aus der Sammlung Finger in
Frankfurt erworben.

Nr. 59. Landschaft mit Diana und Ak-
täon. Schien mir ein verputztes, verriebenes
Bild aus der Utrechter Schule und aus der
Zeit des C. Poelenburg und Keirincx. 440 K.

Nr. 60. Adr. v. der Werff: Paris und
Oinone, dürfte wohl alt und echt gewesen sein,
trotz des schlecht modellierten Oberschenkels
an der Parisfigur. Wie es scheint, haben die
Übereinstimmungen mit einem ganz ähn-
lichen Bilde der Kasseler Galerie den Käufern

die Lust am Steigern benommen. Ein weiteres
Exemplar in Turin, wohin es aus der Galerie
des Prinzen Eugen gelangt ist.

Nr. 61. Phil, Wouwermann: Winter-
bild, 9400 K (Schwarz).

Nr. 63. Januarius Zick: Das Opfer
Abrahams, 1000 K (O.-Lgr. Dr. A. Gaber).

Nr. 64. Zuccarelli: Landschaft mit
einem Fischer, 1220 K (Auspitz).

Im ganzen eine bedeutende Sammlung,
deren Zersplitterung man bedauern muß. Wie
das Vorwort zum Katalog mitteilt, mußte
der Erbteilung wegen versteigert werden. Die
Versteigerung wurde am 11. März durch die
Wiener Kunsthändler Hans Schwarz und
Friedrich Schwarz im Auktionshause G. Pisko
durchgeführt.

NOTIZEN.

Eine lombardische Madonna im
Stift Sankt Paul. Die mannigfach zusammen-
gesetzte Gemäldesammlung des Stiftes Sankt
Paul im Lavanttal beherbergt ein ganz beach-
tenswertes Gemälde lombardischer Herkunft
aus derKunstnähedesMarcoOggionno und Ber-
nardino dei Conti. Es ist eine Madonna. Sie
hält das Jesuskind mit beiden Armen vor sich.
Nach meiner Erinnerung sind die Figuren
unterlebensgroß. Mariens Antlitz scheint auf ein
Porträt zurückzugehen und weist mehr Indi-
viduelles als Typisches auf. Das Kleid ist hell-
rot, der Mantel grünblau, das Futter hellgelb.
Hintergrund ganz dunkel. Als ich 1905 die
Galerie in Sankt Paul durchzusehen Gelegen-
heit hatte, war das Bild noch gänzlich unbe-
achtet. Eine freundlichst zugesagte Sendung des
Bildes nach Wien, um eine photographische
Nachbildung herzustellen, ist bisher nicht er-
folgt. Vielleicht bedarf es nur dieser Anregung,
um die Angelegenheit in Fluß zu bringen.

Ein bis vor kurzem unbeachtet ge-
bliebenes Bild mit einer Innenansicht aus
der alten Antwerpener Galerie Van der
Geest ist auf der Winter-Ausstellung alter
Meister in London zutage gekommen. See-
manns Kunstchronik vom 1. Februar 1907
(Sp. 215), die „Antiquitäten-Rundschau“ 1907,
Nr. 4, „The Burlington Magazine“ (Februar-
heft 1907, S. 325), das Londoner „Athenaeum“
vom 26. Jänner, Artikel von Edw. Dillon, und
in sehr eingehender Weise die „Chronique des
arts et de la curiosite“ von 23. März (S. 99 f.,
Artikel von H. Hymans) haben sich schon mit
der interessanten Darstellung beschäftigt. Das
Bild ist 1628 von Guillaume van Haecht,
dem Sohne des Tobias Ver-Haecht, gemalt,
 
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