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Blätter der Galerie Ferdinand Möller: Otto Mueller — Berlin: Galerie Ferdinand Möller, Heft 7.1930

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Schmidt, Paul F.: Otto Mueller
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https://doi.org/10.11588/diglit.49703#0006
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Otto Mueller

Russisches Dorf mit Sonnenblume
V

Nicht alle die vielen Kompositionen in Leimfarbe, in Aquarell
und Lithographie konnten gleich belebt sein. Wo er aber sein
Bestes gibt, wirkt er bezaubernd, sind seine Schöpfungen wahre
Hymnen auf die Seligkeit der menschlichen Kreatur. Die Schlicht-
heit und Natürlichkeit Haydns scheint aus solchen Bildern
zu klingen. Es sind Blüten eines ewigen Frühlings, Offenbarungen
aus dem sonnigen Hesperien. Dieser Künstler steht fremd und
verträumt in der Welt, seine Seele weiß nichts von Kampf und
Disharmonien. Er ist wie ein Überbleibsel aus verklungenen
goldenen Tagen der Menschheit; vielleicht ein Seher künftiger
Glückseligkeit, ein Künder des harmlosen Glückes späterer
Geschlechter, die den bösen Kampf des Daseins nicht mehr
kennen. Paul F. Schmidt

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