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Blanc, Franz Anton ¬von¬
Darstellung und Beleuchtung der Thatsachen und Gründe, welche mich den kaiserl. königl. wirklichen Hofrath und Stadthauptmann der Stadt Konstanz Franz von Blanc bewogen haben dem Vorsatz zu entsagen, den ich anfänglich gefaßt hatte, den Feind dort abzuwarten, um den Inwohnern derselben auch in dieser kritischen Zeit mit Rath und That beyzustehen: Mit einer kurzen Schilderung des Betragens, welches sich nachher der gröste Theil der dortigen Bürgerschaft gegen mich erlaubt hat — [S.l.], 1796 [VD18 90498879]

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https://doi.org/10.11588/diglit.30204#0013
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solche nur noch weit unglücklicher werden müssenden Stadt Verzicht
zu thun. sich also bey dem damal bereits erhobenen günstigen West-
winde wieder einzufthiffen und abzufahren, oder doch, falls ihm
hiezu die Zeit zu kurz würde, auf seinen freyen Abzug zu curmuiie-
ren, welch eines und das andere er ja aus ihm bereits bekannten
Gründen bey seinem commamNerenden gar wohl würde verant-
worten können, und daß ich in einem zweyten Briese dem Herrn
Bürgermeister das Original des hockverehrlichem Schreibens sammt
seiner Beylage zuschickte, in welchem dis Tit. Herren Gesandten
der — die Ländgrasschaft Thurgau regierenden hohen Stände die
hochdenselben auf das hier oben im Eingang erwähnte Vorwort-
Schreiben zugekommene Antwort des französischen Herrn Bott-
schafters mir mirzutheilen beliebten.
§. 22.
Durch diese doppelte Vorsorge erfüllte ich gewiß alles, was in
jenem Augenblick noch in meinen Kräften lag, nachdem meine Ent-
fernung aus der Stadt durch einen höchst ungünstigen Zusammen-
fluß von Umständen mir als Pflicht meiner Selbsterhaltung geboten
worden war, denn, wer hätte mir wohl rathen können, meinen
Vorsatz des Ausharrens auch auf jene kritischen Stunden zu erstre-
cken, in Hinsicht aufwelche ich besorgen mußte, daß die damal noch mehr
als wahrscheinliche genaue Erfüllung des , obengesagter Massen, dem
Herrn Hauptmann ö-nmi von (^riowie? ertheilten Befehles der
Rbembrücke und den kostbaren Mühlen, oder der Stadt bey einem
bereits eingctrelenen ziemlich starken Winde einen der entsetzlichsten
Brände zuziehen dürfte, dessen Ursache die Bürger bey dem Aus-
bruche des Tumults und in dm ersten Augenblicken ihres Jamers
auf das Ausrufen eines einzigen unsinnigen Schreyers nur in mir
suchen würden, nachdem sie aus der ihnen nicht unbekannt geblie-
ben ftyn könnenden Thaftache, daß ich um die zu eben der Zeit be-
kannt gewordene Vorrückung der oirchck,.-n jenseits des
Sees gegen Stockack gebeten habe, ganz gewiß den falschen Schluß
gezogen haben werden, daß die zugleich erfolgte Besetzung der Stadt
Konstanz eben auch mein Werk sey.
 
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