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Kohlenbeckm liegenden Feuerschaufeln dienten dazu, die aus-
einander fallenden Kohlen zusammenznscharren und zn neuer
Glut anzufachen. Dies wird in einigen der uns erhaltenen
Exemplare in sehr drastischer Weise veranschaulicht, indem die
Schaufel in Form einer Hand gebildet ist, welche den Gestus
des Zusammenscharrens macht, wie wenn sie die Kohlen von allen
Seiten nach dem Mittelpunkte zu sammeln wollte. Damit das
dnrch die Wärme erhitzte Metall nicht mit der bloßen Hand be-
rnhrt zu werden braucht, hatten diese Schaufeln in der Regel
einen kurzcn Griff von Holz oder Knochen.*)
Eine andere Form der Kohlenbecken ist die des Drci-
fußes. Es unterliegt keinem Bedenken, daß wenigstens in
Etrnrien Dreifüße vielfach zu solchem Zweck benutzt worden sind;
und namentlich wird das konstatiert durch einen zn Dürkheim
gefundenen, jetzt im Museum zu Speyer befindlichen bronzenen
Dreifuß, desscn Einrichtung diese ehemalige Bestimmung aufs
deutlichste zu erkennen giebt. Es ist darin nämlich ein Kohlen-
becken angebracht, welches sich nach unten durch ein Ventil öffnet,
während es oben von einem Rost überdeckt wurde, auf den ein
Gefäß gestellt werden konnte, welches an diesem Exemplar anch
uoch mit erhalten ist. — Da die Dreifüße ursprünglich ein
Kultusgerät sind, dessen Form erst später zn mannigfaltigen
anderen Zwecken (die Verwendung für kleine Tischchen haben wir
oben S. 62 erwähnt) bestimmt worden ist, so ziehen wir es
vor, Form und Ausstattung diescr Geräte an anderer Stelle
näher zu bcsprechen.
IV. Geräte (Fortsetzung).
3) Vorrats- und Verbrauchsgefäße, Kochgeschirr,
Küchengerät u. dgl.**)
Einem jeden, welcher einmal irgend eine reichhaltige Samm-
lung griechischer Vasen durchwandert hat, wird die unendliche
*) Friederichs, a. ci. O. 120.
**) Vgl. für diesen und die folgenden Abschnitte O. Jahn, Beschr. der
Vascnsaminlung König Ludwigs, München 1854, sowie die Bd. I, S. 33 u.
42 angesührtenxWerke über Vasen.
Kohlenbeckm liegenden Feuerschaufeln dienten dazu, die aus-
einander fallenden Kohlen zusammenznscharren und zn neuer
Glut anzufachen. Dies wird in einigen der uns erhaltenen
Exemplare in sehr drastischer Weise veranschaulicht, indem die
Schaufel in Form einer Hand gebildet ist, welche den Gestus
des Zusammenscharrens macht, wie wenn sie die Kohlen von allen
Seiten nach dem Mittelpunkte zu sammeln wollte. Damit das
dnrch die Wärme erhitzte Metall nicht mit der bloßen Hand be-
rnhrt zu werden braucht, hatten diese Schaufeln in der Regel
einen kurzcn Griff von Holz oder Knochen.*)
Eine andere Form der Kohlenbecken ist die des Drci-
fußes. Es unterliegt keinem Bedenken, daß wenigstens in
Etrnrien Dreifüße vielfach zu solchem Zweck benutzt worden sind;
und namentlich wird das konstatiert durch einen zn Dürkheim
gefundenen, jetzt im Museum zu Speyer befindlichen bronzenen
Dreifuß, desscn Einrichtung diese ehemalige Bestimmung aufs
deutlichste zu erkennen giebt. Es ist darin nämlich ein Kohlen-
becken angebracht, welches sich nach unten durch ein Ventil öffnet,
während es oben von einem Rost überdeckt wurde, auf den ein
Gefäß gestellt werden konnte, welches an diesem Exemplar anch
uoch mit erhalten ist. — Da die Dreifüße ursprünglich ein
Kultusgerät sind, dessen Form erst später zn mannigfaltigen
anderen Zwecken (die Verwendung für kleine Tischchen haben wir
oben S. 62 erwähnt) bestimmt worden ist, so ziehen wir es
vor, Form und Ausstattung diescr Geräte an anderer Stelle
näher zu bcsprechen.
IV. Geräte (Fortsetzung).
3) Vorrats- und Verbrauchsgefäße, Kochgeschirr,
Küchengerät u. dgl.**)
Einem jeden, welcher einmal irgend eine reichhaltige Samm-
lung griechischer Vasen durchwandert hat, wird die unendliche
*) Friederichs, a. ci. O. 120.
**) Vgl. für diesen und die folgenden Abschnitte O. Jahn, Beschr. der
Vascnsaminlung König Ludwigs, München 1854, sowie die Bd. I, S. 33 u.
42 angesührtenxWerke über Vasen.



