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diesem Halbrund uuterhaltencn Kohlenfeuer benutzte man aber
auch das heiße Wasser, und eventuell konnte, wenn der Deckel
des großen Gefäßes zurückgeschlagen war, auch ein kleineres
Gefäß, eine Flasche u. dgl. in dem heißen Wasser erwärmt
werden. Der viereckige Raum davor diente enlweder für die
beiseite geschobene Kohlenasche oder auch zum Abstellen der
erhitzten Geschirre.

4) Tafelgeräte, Trinkgefäße u. dgl.

Das Speisegeschirr war im griechischen Altertum, den
meisten Nachrichten znfolge, sehr einfach. Die homerischen
Helden speisen von hölzernen Tellern; in der Folgezeit war
Thon das gewöhnliche Material hierfür und blieb es bis in die
makedonische Zeit, obgleich allerdings der Luxns des silbernen
Tafelgeschirres damals schon begonnen hatte; doch gehört die
eigentliche Ausbildung desselben, wie wir früher gesehen haben
(vergl. Bd. I, S. 157), erst der römischen Zeit an. Die znm
Speisen bestimmten Teller waren gleich den unserigen rund
und bald flacher, bald tiefer; sie kommen ebenso in einfachem,
unverziertem Thon, als mit bunten Malereien vor, und letztere
konnten um so eher darauf Platz finden, als man sich die Speisen
nicht erst anf dem Teller schnitt, wie wir, sondern dieselben in
dcr Regcl bereits verkleincrt anfgetragen wurden, so daß man nur
zuzulangen brauchte. Einen flachen Teller aus etrnskischer
Bucchero-Ware zeigt Fig. 54, nebst den darauf angebrachten
Reliefs Fig. 55. '

Schüfseln zum Anftragen der Speisen gab es in jeder
Form und Größe, sowie in jedem Material: Thon, Bronze und
Silber sind hier vornehmlich zur Nerwendung gelangt. Unter
den bemalten Gefäßen griechischer Herkunft find namentlich
Fischschüsseln häufig vorhanden; ihre Bemalung mit Fischen,
Sepien und dergleichen Seetieren deutet auf ihre Bestimmung hin.
Auch suppenschalenartige, mit Füßen und Deckel versehene Töpfe,
wie Nr. 38 in Fig. 47, können ebenso zum Kochen, als zum
 
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