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Auch das nntike Handwerksgerät zeichnct sich vor dcm
unsrigen viclfach durch Zierlichkeit der Form uud Ausstattuug
aus. So sind namentlich die Bleilote der Zimmcrleute von
sehr ansprcchendeu Kontureu (bisweileu eichelförmig) und meist
au ihrer obercn Fläche mit gravierten Kreisen oder umlaufenden
Ornameutbänderu verziert; auch Messer, Beile u. s. w. er-
mangeln der Dekoration namentlich an den Griffen nur selten,
und selbst die au und sür sich schon merkwürdigen chirurgischen
Jnstrumente, welche man in Pompeji gefunden, haben zum
Teil ganz vorzüglich schon gcarbeitete Hmidhaben in gegosseuer
Bronze. Es sei hier auch noch auf das im Berliner Mnscum.
anfbcwahrte, am Rhein gefundene römische Arzeneikästchen
hingewicsen, dcsscn Schiebedeckel in zierlichster Ausführung mit
Silbcr eingclegt das Bild des Heilgottes Äskulap innerhalb
cines Tempelchens zeigt. Auf anderweitige Details derart ein-
zugehen, müsscn wir uns, schon wegen Mangels von Abbildungen,
versagen; jede größere Antikensammlung, namentlich aber das
Nationalmuseum in Neapel, bietet eine reichc Fülle von Belegen
für die Erfindungsgabe und den Schönheitssinn, mit welchem
die alten Handwerkcr sclbst die schlichtesten Gerätc zn veredeln
wußten.
VII. Schmuck.
Gleichwie heute noch die Frauen des Südens zn einer
farbcnprächtigen Kleidung zahlreiche Schmncksachen zu tragen
lieben uud selbst die Ärmeren doch im Besitz irgeud eiucs silberuen
vdcr goldeuen Prunkstückes zu sein pflegen, so war auch im
Nltertum vou den srühesten Zeiten an die Lust an Geschmeide
aus edeln Metallen und kostbaren Steinen dem wciblichen Gc-
schlecht cigen. Schon in den homerischen Gedichten begegncu
wir eincm großen Neichtum an Frauenschmuck aller Art; die
zum Teil in noch beträchtlich frühere Zeit zurückgehenden Fundc
Schliemanns in Troja und Mhkenä haben bekanntlich eine große
Menge von Goldschmuck zu Tage gefördert, welcher vielfach in
seiner technischen wie stilistischcn Ausführung hoch über den Er-
Auch das nntike Handwerksgerät zeichnct sich vor dcm
unsrigen viclfach durch Zierlichkeit der Form uud Ausstattuug
aus. So sind namentlich die Bleilote der Zimmcrleute von
sehr ansprcchendeu Kontureu (bisweileu eichelförmig) und meist
au ihrer obercn Fläche mit gravierten Kreisen oder umlaufenden
Ornameutbänderu verziert; auch Messer, Beile u. s. w. er-
mangeln der Dekoration namentlich an den Griffen nur selten,
und selbst die au und sür sich schon merkwürdigen chirurgischen
Jnstrumente, welche man in Pompeji gefunden, haben zum
Teil ganz vorzüglich schon gcarbeitete Hmidhaben in gegosseuer
Bronze. Es sei hier auch noch auf das im Berliner Mnscum.
anfbcwahrte, am Rhein gefundene römische Arzeneikästchen
hingewicsen, dcsscn Schiebedeckel in zierlichster Ausführung mit
Silbcr eingclegt das Bild des Heilgottes Äskulap innerhalb
cines Tempelchens zeigt. Auf anderweitige Details derart ein-
zugehen, müsscn wir uns, schon wegen Mangels von Abbildungen,
versagen; jede größere Antikensammlung, namentlich aber das
Nationalmuseum in Neapel, bietet eine reichc Fülle von Belegen
für die Erfindungsgabe und den Schönheitssinn, mit welchem
die alten Handwerkcr sclbst die schlichtesten Gerätc zn veredeln
wußten.
VII. Schmuck.
Gleichwie heute noch die Frauen des Südens zn einer
farbcnprächtigen Kleidung zahlreiche Schmncksachen zu tragen
lieben uud selbst die Ärmeren doch im Besitz irgeud eiucs silberuen
vdcr goldeuen Prunkstückes zu sein pflegen, so war auch im
Nltertum vou den srühesten Zeiten an die Lust an Geschmeide
aus edeln Metallen und kostbaren Steinen dem wciblichen Gc-
schlecht cigen. Schon in den homerischen Gedichten begegncu
wir eincm großen Neichtum an Frauenschmuck aller Art; die
zum Teil in noch beträchtlich frühere Zeit zurückgehenden Fundc
Schliemanns in Troja und Mhkenä haben bekanntlich eine große
Menge von Goldschmuck zu Tage gefördert, welcher vielfach in
seiner technischen wie stilistischcn Ausführung hoch über den Er-



