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Blümner, Hugo
Technologie und Terminologie der Gewerbe und Künste bei Griechen und Römern (Band 4) — Leipzig, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.4952#0005
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Leider wird aber die Darstellung der hier in Betracht
kommenden Methoden der Technik dadurch ausserordentlich
erschwert, dass die Nachrichten der Alten, wenn dieselben
auch keineswegs spärlich fliessen, in vieler Hinsicht gar sehr
der Zuverlässigkeit entbehren. Man muss es gerade hier ganz
besonders bedauern, dass der emsige Plinius, welcher in diesem
Abschnitt, wie fast überall, die Hauptquelle unserer Kenntniss
ist, von dem, was er in seinen fleissigen Excerpten gesammelt
hat, sehr vieles offenbar nur wenig, manches gar nicht ver-
stand und darum in seiner Ausdrucksweise schief und unver-
ständlich wurde. Nimmt man dazu, dass die Alten überhaupt,
so weit sie es auch in technischer Hinsicht gerade in -der
Verarbeitung der Metalle gebracht hatten, in naturhistorischer
Hinsicht, vornehmlich in der Erkenntniss der verschiedenen
Gattungen des Rohmaterials und der mit demselben vor sich
gehenden Veränderungen, auf einem ziemlich niedrigen Stand-
punkte sich befanden, dass namentlich Verwechslungen ähn-
licher Metalle sehr häufig sind, so wird man begreifen, dass
der Boden, auf dem wir uns im Folgenden zu bewegen haben,
ein in vielen Beziehungen sehr unsicherer ist, und dass wir
dabei auf zahlreiche Streitfragen stossen werden, bei denen
ein sicheres Urtheil abzugeben theils sehr schwer, theils un-
möglich ist.

Eine weitere Schwierigkeit ergiebt sich bei dem vor-
liegenden Stoffe daraus, dass hier viel mehr als auf irgend
einem anderen der von uns behandelten Gebiete neben der
klassischen Archäologie noch einerseits die praehistorische,
andrerseits die aegyptisch-orientalisehe mit in Betracht kommt;
jene ganz besonders wegen der so unendlich oft behandelten
und doch noch keineswegs zu sicherem Austrage gebrachten
Frage betreffs der Priorität der Bronze vor dem Eisen, diese,
insofern die Kenntniss der Gewinnung und Verarbeitung der
Metalle bei den Völkern des Orients und in Aegypten nicht
allein viel früher vorhanden war, als in Griechenland und
Italien, sondern auch den klassischen Völkern gerade durch
jene fremdländische Industrie erst übermittelt worden ist.
Eingehend uns nach diesen beiden Richtungen hin zu ver-
breiten, verbietet Plan und Anlage unseres Werkes; ganz
 
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