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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 18.1897

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[Mittheilungen / Mémoires]
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Müller, Louis: Der Fund von Bergbieten
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https://doi.org/10.11588/diglit.24953#0335

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- 321 -

Zeitgenossen aber konnte es nichts Àuffâlliges haben, den Biscbof auch im Kriegsgewand
dargestellt zu sehen. Von Biscbof Walther bericbtet. Closener: «Der bischof streit uf den
selben tag (8. Mârz 1262 bei den Hausbergen) gewefent mit sin selbes liant als ein
frnmmer ritter, und wurdent zwei ros under ime erstoclien.»

9 (43). Brustbild eines Prâlalen mit zweispitziger Mitra von 1., mit der R.
einen Dreieckschild vor sichhaltendund mit der L. ein Schwertschulternd.

B. 1. Str. 3. 0. 2. G. 0,50 Gr.

Weltlichen Schlags.

10 (44). Brustbild eines Gekrônten von r., auf der L. einen Falken oder
eine Lilie haltend. Im Feld hinter ihm ein sechsstrahliger Stern. Auf
dem Gevvand vorn und an der Seite eine Verzierung von vier kreuz-
fôrmig gestelIten Kugeln.

B. 3. Str. 2. 0. 3. G. 0,53 Gr.

Auf der Abbildung ist der Gegenstand auf der L. als Lilie dargestellt.

11 (45). Brustbild eines Gekrônten von 1., in der B. ein Kreuz oder einen
bekreuzten Reichsapfel haltend und mit der L. ein Lilienscepter schul-
ternd. Das Gewand auf der Brust fàllt bauschtormig herab1.

B. 5. Str. 3. 0. 12 (m. Nr. 13). G. 0,55 Gr.

Auf den Strassb. Stücken ist die zum Reichsapfel gehorige Kugel niclit zu erkennen.

12. Brustbild eines Gekrônten von L, in der R. einen Reichsapfel haltend,
der ein Kreuz mit zwei Quertheilen (Doppel- oder Palriarchalkreuz) Iragt,
und mit der L. ein Lilienscepter schulternd.

Str. 1. G. 0,48 Gr.

13 (46). Brustbild eines Gekrônten von 1., auf der Rechten einen Falken
tragend, zur L. ein Lilienscepter. Das Gewand hat zwei Querstreifen.

B. 1. Str. 2. 0. (s. Nr. 11). G. 0,50 Gr.

Menadier bezeichnet den auf der R. sitzenden Vogel als Adler. Aber Nr. 160 der
Tafel X von Gappe’s Milnzen der deutschen Kaiser und Kônige zeigt gleichfalls das Brust-
bild eines Gekrônten mit Falken auf der R. und ein Lilienscepter mit der L. schulternd,
Nr. 158 und 159 einen gekrônten Reiter mit dem Falken einmal auf der R., das andre-
mal auf der L. Dabei darf man wohl an die Liebe der Staufer zum Waidwerk und an den
heiligen Forst um Hagenau erinnern. Friedrich Barbarossa verstand selbst die Kunst,
Falken abzutragen, d. h. abzurichten, wâhrend Friedrich II. eines der besten Werke über
Falknerei verfasste. Ein Falke, der auf einen Reiher stosst, erscheint auch auf einer Ilage-
nauer Prâgung des Illinger Fundes (im Karlsruher Milnzkabinet). Neben der Reiherbaize
flnden sich gleichfalls auf Hagenauer Milnzen dieses Fundes auch andere Jagdscenen dar-
gestellt: ein Hund mit einem Eber und ein Waidmann, der einen Eber niederschlâgt.
Pfaffenhofen sah auf dem ersten dieser Stücke einen Adler, der einen Pfau anblickt, und
deutete das dritte auf einen damais in der Umgegend von Hagenau sclrwunghaft betrie-
benen Schweinhandel (Revue numism. 1868, p. 472 f.).

1. So auch auf den folgenden StÜcken, bei denen keine Abweichung angegeben ist.
 
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