Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 20.1902

DOI Heft:
Inhalts-Verzeichniss / Table des matières
DOI Artikel:
Henning, Rudolf: Elsässische Grabhügel
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24775#0375

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
— 353

Ausdehnung, die etwa 8 cm betragen haben mag, wâhrend die Breite nur
6 cm betrug. Er ist vierkantig und an den Enden abgerundet. Decorirt sind
nur die beiden Aussenflâchen mit je zwei Horizontallinien, über resp. unter
denen kleine schrage Querstrichelchen angebracht sind, wàhrend zwischen
ihnen, über die abgerundete Kante fort, kleine verticale Linien gezogen
sind. Nach dem Ende zu, wo die kantige Form in die runde übergeht,
bilden herumlaufende Kreislinien eine entsprechende Verzierung.

Der zweite Fund, etwa 9 m in südôstlicher Richtung von C, der sich
durch lockerer werdendes Erdreich anzeigte, war der einzige, der uns
unter die natürliche Bodenoberflâche führte. Etwa 1 m tief im gewachsenen
Boden lagen in einer Ausdehnung von etwa 50 cm Ueberreste von ver-
brannten Knochen und zwei Gruppen von Spiralringen (Taf. I, Fig. 2),
die im Knick liegend etwa 12 cm von einander entfernt waren. Die
eine hat 11, die andere 10 Windnngen mit einem Durchmesser von etwa
6,5 cm, die eine ist aus etwas dickerem, die andere aus dünnerem Bronze-
draht verfertigt. Weitere Beigaben waren nicht vorhanden.

Die dritte Fundstelle, c, war, wie auch die geringen Knochenreste
lehrten, sicher ein Bestattungsgrab, das von Norden nach Süden orientirt
war. Am weitesten nôrdlich unter den Funden (Taf. I, Fig. 3) — also nach
dem Kopfende zu — lag die kleine zierliche Fibel, die wohl gebrochen,
aber in allen ihren Theilen wohl erhalten ist, mit Spirale, an deren
Enden noch Eisenoxydreste sich befinden, Nadel und Bügel, welcher in
einen emporragenden schalenfôrmigen Endknopf übergeht.

Etwa 90 cm südlich der Fibel lagen die kleinen Ringe, die also wohl
um das Handgelenk des ausgestreckten Armes getragen wurden. Kleine
Knochenreste lagen noch daneben. Der eine ist ganz schlicht und ge-
schlossen, der andere, gleichfalls unverziert, lauft an dem einen Ende in
einen kleinen Zapfen aus, der in eine Hôhlung des andern Endes hinein-
greift. Der Durchmesser beider betragt 6 bis 6,5 cm. Etwa 1,20 m südlich
der Fibel lagen zwei grôssere, arg zerdrückte Ringe, die mithin nur als
Fussringe gedient haben kônnen. Beide sind hohl, aus dünnem, unver-
ziertem Bronzeblech mit innerer Holzfüllung. Der eine, besser erhaltene,
hat einen Durchmesser von annahernd 13 cm. Er war allem Anschein nach
vôllig geschlossen. Der Rest eines Knochens lag noch dabei.

Sodann fanden sich im Süden des Hügels, an drei Stellen, einzelne
keramische Gegenstânde, ohne Grabspuren. Zunachst bei d, etwa 4,50 m
in nordwestlicher Richtung von S entfernt, dicht unter der Oberflâche,
ein kleiner zerbrochener Topf (Taf. II, Fig. 1), dessen Form sich vôllig
herstellen liess. Es ist ein Henkelgefâss von der Form eines kleinen

23

B. XX. — (M.)
 
Annotationen