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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 21.1906

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[Mitteilungen / Memoires]
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Adam, A.: Das Seelenbuch des Spitals in Zabern
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https://doi.org/10.11588/diglit.25052#0225

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dass der Pfarrer in Zabern aile Montag durch das ganze Jahr «in der
Pfarrkirch uff dem berg und keinem andern ort» das Grab derselben
besuche und dabei «den psalmen de profundis mit dem Pater und
einer besundern oder gemeinen collecten für gemelte person und aile
abgestorbenen seelen» bete. Er bezieht dafür jàhrlich 7 Schill. und
Sigrisl auf dem Berg 6 Pfenn. Der übrige Zins (5 Schill.) ist den Arrnen
im Spital zu geben. Bei jedem Versàumnissfall hat von den 7 Schill.
ein entsprechender Abzug stattzufinden, welcher ebenfalls den Armen
im Spital zufâllt. Geht der Besuch des Grabes ganz ab, so bleibt der
ganze Zins dem Spital. (Sp. 13.)

1550. Juncker HansNagel1 von Künigspach. Er hat in seinem Testament
geordnet, dass aile seine Güter im zabern er Bann «und der zins des
erlôsten geldes» Quardian und Convent der Franziskaner in Zabern «zu
besserung ires mais» geliefèrt würden. Dagegen sollen diese schuldig
sein «ein jârliches gedâchtnus gedachtem juncker Hans Naglen und
allen seinen Ellern zu halten». Von Hans Jacob Nagel v. K., und von
des verstorbenen Hans Nagel zvvei Tôchtermànnern Jacob von Berenfels
und Hans Jacob Widergrun, wird das Légat «dahin ausgericht», dass
der Erlôs an den Spital kam, der jàhrlich «uf Martini den barfüessern,
aile dieweil sollich closter nach cristenlicher ordnung mit singen und
lesen versehen wird» zur Abhaltung des Jahresgedâchtnisses, 1 Gulden
ab. (Sp. 13).,

1. Junker H. Nagel. Im Register der Sebastiansbruderschaft in Zabern finden wir
1508 Juncker Philipps Nagel Schenck, sowie 1519 Juncker Hans von Kinigsbach
genannt Nagel u. Fraw Veronika von Schawenburg seine eheliche Hausfrau. 1527 tritt
uns diese als Wittwe entgegen. Zugleich werden genannt «Hans Jacob ir son, jungfrau
Mery und Barbell, ire dechtere» und 1528 werden mit ihr erwâhnt «Frau MeryWidder-
gryn ir dochter» sowie «Katherin von Berenfels», ebenfalls «ir dochter».

Hans Jakob v. K. zeugte mit Anna von Neuneck, die von 1537 ab als seine Haus-
frau (Sebastiansreg.) vorkommt, zwei SOhne und zwei Tdchter. Er machte sein Testament
am Sonntag vor Martini 1550, starb aber erst am 30. Januar 1564. Anna von Neuneck
folgte ihm am 23. Mârz 1577. Von Herzog (Chron.) erfahren wir, dass sein einer
Sohn Leibfried schon 1592 gestorben war. Seine zwei Tdchter, «die edlen jungfrauen
Jacobe und Ursula» kommen 1583 (St. 447) als Kauferinnen der Oberkirchischen
Behausung vor. Jacobe ist 1609 noch unverheirathet. Ursula, sowol nach Herzog als
nach den zaberner Urkunden, 1592 noch ledig, erscheint 1604 als verheiratet mit
Hans Werner Küt von Wanscheid. Als «die Kottin» kommt sie oft in den Hexen-
prozessen vor. Appolinar von Konigspach wurde im Februar 1599 in seiner Mühle
zu Schaffhausen von einer Rauberbande ermordet. Er war der letzte mannliclie
Spross seines Geschlechtes.
 
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