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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 24.1915

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Forrer, Robert: Das Mithra-Heiligtum von Königshofen bei Strassburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.24773#0038
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weifie Oberflâche, andere iveinrote F'làchenbemalung, und wieder
andere senkrechte, 5 cm breite gelbe Streifen, denen einerseits zwei
je 1 cm breite, anderseits ein 7 cm breiter Streifen grüngrauer Farbe
parallel laufen. Nach oben biegen diese Streifen schrâg horizontal
ab (Fig. 10 a, b). Dieser farbige Wandschmuck scheint sich auch
auf die Decke ausgedehnt zu haben, wenigstens fanden sich auch
im Mittelgang des Heiligtums viele der bemalten Stuckstücke und
eines der rot bemalten zeigt im Querschnitt einen Knick, der den
Anschein macht, als wâre hier die senkrechte Wancl in die leicht
gewôlbte Decke ubergegangen (Textfigur 24).

Im Westbau lagen diese Bewurfbrocken durchweg auf dem
Niveau des Mithreums, d. h. iiber dem LoBboden in der Aschenschicht
zwischen den Steindenkmalern und unter den Dachziegelresten. Im

a b

Fig. 10. Reste der Wandmalereien aus dem Mithreum, bei Funkt 81 gefunden
(Stück a gehort umgedreht unter das Stück b). Beide in ca. 1/6 der NaturgrôBe.

Ostbau zeigten sich zwar ebenfalls viele Wand- und Deckenbewurf-
stücke auf dem eben gekennzeichneten Niveau, auBerdem aber setzten
sie sich verzettelt dure h die graubraune Schicht nach oben fort bis
zu dem Niveau der letzten Aschen- und Ziegelschichten. Wie die
Ziegel, so sagen uns also auch diese Bewurfsbrocken, daB der West-
bau weniger lange als der Ostbau ausgehalten hat, daB das Dach
des Ostbaues noch fortbestanden hat, als das des Westbaues und
mit ihm die mithrischen Denkmâler lângst zerstôrt unter der Erde
lagen.

Wie die schwarz gebrannten Oberflâchen mehrerer der steinernen
Balkensockel, die in ihren Zapfenlochern gefundenen Holzkohlen-
reste, die verkohlten Reste des Podien-Bretterbelages und die iiber
das ganze Mithreumniveau sich hinziehende Kohlenschicht be-
weisen, ist der Bau dur ch Feuer zerstôrt w orden. Da aber das
Dach nach Osten stehen geblieben und auBerdem die entsprechende
Brandschicht des Ostbaues weniger ausgepragt war, als die des
 
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