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selbst fehlt die ganze Riickwand, von den Seitenwânden die ganze
rechte, die linke in der obern Hâlfte, von der Vorderwand der obéré
AbschluB. Die Basis ist roh abgeflacht ; ein Zapfenloch znr Siche-
rung im Sockel ist nicht erhalten. Von dieser rechteckigen, 30 cm
langen Basis stieg das Becken schrâgwandig zu schâtzungsweise
28 cm Hôhe empor. Der innere Beckenboden beginnt bei 11 cm Hôhe
und mag also das Becken ca. 17 cm tief, ungefàhr 40 cm (unten,
oben 45 cm) weit gewesen sein, demnach ungefàhr zwei Eimer Wasser
gefaBt haben. An der Frontseite wird die schrâg aufsteigende Wan-
dung in halber Hohe dnrch eine senkrechte Fortsetzung unterbrochen,
die ein Rechteck gebildet und eine Art Inschrifttafel dargestellt haben
muB. Davon ist die untere, roh rehefierte Zierleiste und ein Teil
der darüber angebrachten untersten Zeile einer Weihinschrift erhalten.
Der Anfang dieser Zeile ist 15 cm weit ausgebrochen, was ungefàhr
sieben Buchstaben entsprechen mag. Der 27 cm lange Rest trâgt
in àuBerst rohen Buchstaben, denen die Kopfe grôBtenteils fehlen,
die Inschrift
/////QVA FLVI VOTVM////
Dahinter fehlen 8 bis 10 cm, d. h. ca. 4 Buchstaben. Ich mochte
QVA (V und A ligiert) zu aqua ergànzen, die vier fehlenden Buch-
staben am Schlusse zu dem vorhandenen VOTVM auf SLLM deuten.
Riese ,,Das rheinische Germanien in den Inschriften" Nr. 3415a, liest
. . . qua flui(t), in welchem Falle i und t ligiert zu denken wâren.
Das ergâbe .... aqua huit, votum [s(olvit) l(ibens) l(aetus) m(erito)].
— Vor aqua wird der Name des Stifters gestanden haben, davor die
Widmung an die Gottheit. Nun haben sich an der Fundstelle zwei
Bruchstiickegefunden, welche erkennen lassen, claB sie zu einem Becken
dieser Art die obern Randteile bildeten (Fig. 11). Wahrscheinlich ge-
hôren sie zu diesem Becken, wenn auch der direkte AnschluB fehlt.
Davon zeigt das eine Fragment, ein linkes Eckstück, die zwei in Schrift-
groBe und Charakter der Beckeninschrift durchaus entsprechenden
Buchstaben IN. . ., unter letzterem den obern Rest eines O, P oderR
der untern Zeile. Wir hàtten darnach hier den Anfang der Weihformel
IN H.D.D.DEO und in dem n der zweiten Zeile einen Rest des
Stifternamens. DerName der Gottheit fehlt, aber man wird nach dem
Charakter des Fundortes in erster Linie an Mithra denken müssen.
Mit dem ,,FluB wasser" war wohl speziell das flieBende Wasser der
Breusch gemeint, im Gegensatz zu dem stehenden ,,Brunnenwasser“,
wie es in der Nachbarschaft die gebohrten Brunnen lieferten und dem
,,Rôhrenwasser“, wie es die rômische Wasserleitung in Tonrohren
von Küttolsheim nach StraBburg leitete. Schrieb man diesem
Wasser vielleicht eine besondere Wirkung zu? Hing das mit der
bei den Mithraverehrern wie bei den Christen usw. üblichen T au je
zusammen, wobei ja gerade das Flufiwasser eine besondere Rolle
spielt (man denke an die Taufen im Jordan, im Nil, im Indus usw.).
So erôffnen uns die wenigen Buchstaben dieses Inschriftfragmentes
mannigfache Perspektiven. DaB das Becken übrigens Wasser auf-
genommen und lange Zeit als Wasserbehâlter.gedient hat, geht auch
aus dem Kalksinter hervor, der sich auf dem Beckenboden nieder-
geschlagen und erhalten hat. Aufïallend ist dabei die rohe Behauung
selbst fehlt die ganze Riickwand, von den Seitenwânden die ganze
rechte, die linke in der obern Hâlfte, von der Vorderwand der obéré
AbschluB. Die Basis ist roh abgeflacht ; ein Zapfenloch znr Siche-
rung im Sockel ist nicht erhalten. Von dieser rechteckigen, 30 cm
langen Basis stieg das Becken schrâgwandig zu schâtzungsweise
28 cm Hôhe empor. Der innere Beckenboden beginnt bei 11 cm Hôhe
und mag also das Becken ca. 17 cm tief, ungefàhr 40 cm (unten,
oben 45 cm) weit gewesen sein, demnach ungefàhr zwei Eimer Wasser
gefaBt haben. An der Frontseite wird die schrâg aufsteigende Wan-
dung in halber Hohe dnrch eine senkrechte Fortsetzung unterbrochen,
die ein Rechteck gebildet und eine Art Inschrifttafel dargestellt haben
muB. Davon ist die untere, roh rehefierte Zierleiste und ein Teil
der darüber angebrachten untersten Zeile einer Weihinschrift erhalten.
Der Anfang dieser Zeile ist 15 cm weit ausgebrochen, was ungefàhr
sieben Buchstaben entsprechen mag. Der 27 cm lange Rest trâgt
in àuBerst rohen Buchstaben, denen die Kopfe grôBtenteils fehlen,
die Inschrift
/////QVA FLVI VOTVM////
Dahinter fehlen 8 bis 10 cm, d. h. ca. 4 Buchstaben. Ich mochte
QVA (V und A ligiert) zu aqua ergànzen, die vier fehlenden Buch-
staben am Schlusse zu dem vorhandenen VOTVM auf SLLM deuten.
Riese ,,Das rheinische Germanien in den Inschriften" Nr. 3415a, liest
. . . qua flui(t), in welchem Falle i und t ligiert zu denken wâren.
Das ergâbe .... aqua huit, votum [s(olvit) l(ibens) l(aetus) m(erito)].
— Vor aqua wird der Name des Stifters gestanden haben, davor die
Widmung an die Gottheit. Nun haben sich an der Fundstelle zwei
Bruchstiickegefunden, welche erkennen lassen, claB sie zu einem Becken
dieser Art die obern Randteile bildeten (Fig. 11). Wahrscheinlich ge-
hôren sie zu diesem Becken, wenn auch der direkte AnschluB fehlt.
Davon zeigt das eine Fragment, ein linkes Eckstück, die zwei in Schrift-
groBe und Charakter der Beckeninschrift durchaus entsprechenden
Buchstaben IN. . ., unter letzterem den obern Rest eines O, P oderR
der untern Zeile. Wir hàtten darnach hier den Anfang der Weihformel
IN H.D.D.DEO und in dem n der zweiten Zeile einen Rest des
Stifternamens. DerName der Gottheit fehlt, aber man wird nach dem
Charakter des Fundortes in erster Linie an Mithra denken müssen.
Mit dem ,,FluB wasser" war wohl speziell das flieBende Wasser der
Breusch gemeint, im Gegensatz zu dem stehenden ,,Brunnenwasser“,
wie es in der Nachbarschaft die gebohrten Brunnen lieferten und dem
,,Rôhrenwasser“, wie es die rômische Wasserleitung in Tonrohren
von Küttolsheim nach StraBburg leitete. Schrieb man diesem
Wasser vielleicht eine besondere Wirkung zu? Hing das mit der
bei den Mithraverehrern wie bei den Christen usw. üblichen T au je
zusammen, wobei ja gerade das Flufiwasser eine besondere Rolle
spielt (man denke an die Taufen im Jordan, im Nil, im Indus usw.).
So erôffnen uns die wenigen Buchstaben dieses Inschriftfragmentes
mannigfache Perspektiven. DaB das Becken übrigens Wasser auf-
genommen und lange Zeit als Wasserbehâlter.gedient hat, geht auch
aus dem Kalksinter hervor, der sich auf dem Beckenboden nieder-
geschlagen und erhalten hat. Aufïallend ist dabei die rohe Behauung