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der dritte Grad der eines ,,Soldaten“ miles'1) war1. Wurde mm
einem der Glâubigen einer dieser Grade zugesprochen, bezw. empfing
er die entsprechende Weihung, so scheint diese vollzogen worden
zu sein, indem man ihn für den Moment der Zeremonie mit den
entsprechenden Attributen bekleidete. Der ,,Rabe“ erhielt eine
35 36 37 38
Fig. 35—38. Keramikreste aus dem Mithreum. 35. Steilbecherrand des Cobnertus,
aus Quergraben VII. (1/3) (vgl. dazu Facsimile Fig. 33). — 36. Barbotineverzierter
Henkelbeeher (im Bilde ergânzt), aus Quergraben VI (ca. 1/4). ■— 37. Kerbschnitt-
verzierter Sigillatabecher aus Quergraben VI (1!3). — 38 D. Schragbecher in
Sigillata, Turmfundament (1^7). — 38 E. Schalchen aus grauem Ton aus der
obern Schicht des Turmfundamentes (1|7). — 38 F. Randprofil eines grautonigen
Tellers aus den obern Schichten. — 38 G. Sigillatateller mit angesetztem Griff,
Turmfundament (1|s Naturgrôfie).
Kappe mit Rabenkopf übergeworfen, der ,,Lôwe“ einen Lôwenkopf
aufgesetzt, der ,,Perser“ eine phrygische Mütze aufgestülpt — wie
man derart bekleidete Mithriasten auf dem Relief von Konjica (Herze-
gowina) sehen kann (vgl hier Textfig. 83 u. 84). Und der ,,Soldat“
wird dementsprechend mit Helm, Schild und Gladius angetan worden
Fig. 39—41. Altarreste aus dem Mithreum und Beoherscherbe mit Barbotinerelief,
diese aus dem Schutthaufen bei Punkt 101 vor dem Mithreum (39 in 1/4, 40 in 1j1j
41 in 1j, der NaturgrôBe).
sein. Den Rest des Schildes in Gestalt des eisernen Schildbuckels
(das Holz ist natürlich vergangen) haben wir hier vor uns !
Vom Gladius hat sich bei Punkt 81 auf der Sohle des Mittelganges
die obéré, 24 cm lange Hâlfte mit der Grifïangel vorgefunden (Fig. 7
Taf. XII). Es ist ein richtiger kaiserzeitlicher Gladius, ganz ver- 1
1. Die Reihenfolge war nach St. Hieronimus und einigen Inschriften, wozu man
Cumont Mystères, p. 155 vergleiche: Der Rabe (corax), der Verborgene (cryphius),
der Soldat (miles), der Lowe (leo), der Perser (Persa), der Sonnenlaufer (heliodromus)
und der Vater (pater),
der dritte Grad der eines ,,Soldaten“ miles'1) war1. Wurde mm
einem der Glâubigen einer dieser Grade zugesprochen, bezw. empfing
er die entsprechende Weihung, so scheint diese vollzogen worden
zu sein, indem man ihn für den Moment der Zeremonie mit den
entsprechenden Attributen bekleidete. Der ,,Rabe“ erhielt eine
35 36 37 38
Fig. 35—38. Keramikreste aus dem Mithreum. 35. Steilbecherrand des Cobnertus,
aus Quergraben VII. (1/3) (vgl. dazu Facsimile Fig. 33). — 36. Barbotineverzierter
Henkelbeeher (im Bilde ergânzt), aus Quergraben VI (ca. 1/4). ■— 37. Kerbschnitt-
verzierter Sigillatabecher aus Quergraben VI (1!3). — 38 D. Schragbecher in
Sigillata, Turmfundament (1^7). — 38 E. Schalchen aus grauem Ton aus der
obern Schicht des Turmfundamentes (1|7). — 38 F. Randprofil eines grautonigen
Tellers aus den obern Schichten. — 38 G. Sigillatateller mit angesetztem Griff,
Turmfundament (1|s Naturgrôfie).
Kappe mit Rabenkopf übergeworfen, der ,,Lôwe“ einen Lôwenkopf
aufgesetzt, der ,,Perser“ eine phrygische Mütze aufgestülpt — wie
man derart bekleidete Mithriasten auf dem Relief von Konjica (Herze-
gowina) sehen kann (vgl hier Textfig. 83 u. 84). Und der ,,Soldat“
wird dementsprechend mit Helm, Schild und Gladius angetan worden
Fig. 39—41. Altarreste aus dem Mithreum und Beoherscherbe mit Barbotinerelief,
diese aus dem Schutthaufen bei Punkt 101 vor dem Mithreum (39 in 1/4, 40 in 1j1j
41 in 1j, der NaturgrôBe).
sein. Den Rest des Schildes in Gestalt des eisernen Schildbuckels
(das Holz ist natürlich vergangen) haben wir hier vor uns !
Vom Gladius hat sich bei Punkt 81 auf der Sohle des Mittelganges
die obéré, 24 cm lange Hâlfte mit der Grifïangel vorgefunden (Fig. 7
Taf. XII). Es ist ein richtiger kaiserzeitlicher Gladius, ganz ver- 1
1. Die Reihenfolge war nach St. Hieronimus und einigen Inschriften, wozu man
Cumont Mystères, p. 155 vergleiche: Der Rabe (corax), der Verborgene (cryphius),
der Soldat (miles), der Lowe (leo), der Perser (Persa), der Sonnenlaufer (heliodromus)
und der Vater (pater),